Franziska Machens (spielt Sonja Stellbrink)

Franziska Machens (spielt Sonja Stellbrink)

Sonja (Franziska Machens) braucht ihren Mann Lars aus der Ferne.
© MadeFor Film / Maor Waisburd

Sonja steckt im Dauer-Konflikt zwischen Stadt- und Landleben. Wo fühlt sich Franziska Machens am wohlsten?

Franziska Machens: „Momentan in der Stadt. Aber mir sind die Vorzüge des Landlebens absolut bewusst. Und ich bin sehr froh, dass ich in einem Dorf aufgewachsen bin.“

Sonja bezeichnete Vredenhorst als das „Wartezimmer ihres Lebens“. Man müsste hier erstmal Platz nehmen, bevor es so richtig losgehe. Wieso kehrt sie immer wieder dorthin zurück?

Franziska Machens: „Sie geht gezwungenermaßen dorthin zurück. Weil sie nicht weiß, wohin sie sonst gehen soll. Aber nach und nach und immer mal wieder zwischendurch merkt sie, dass dies doch auch ihre Heimat ist. Ich denke, es kann ganz schön sein, zu seinen Wurzeln zurückzukehren und dort Zeit zu verbringen. Es erzählt einem schon viel über sich selbst. Egal ob Dorf oder Stadt.“

Haben Sie als Jugendliche/junge Heranwachsende den Drang verspürt, aus ihrem gewohnten Umfeld ausbrechen zu wollen?

Franziska Machens: „Mir war immer irgendwie klar, dass ich nach der Schule weggehen würde. Deswegen konnte ich die Zeit bis dahin auch genießen. Ich habe früh verstanden, was das dörfliche Leben an Vorzügen mit sich bringt. Unsere Eltern waren, denke ich, schon angstfreier als Eltern in der Stadt.“

Von Lars, ihrem Ehemann, wünscht sich Sonja sich ein bisschen mehr Feuer – auch in der Liebe. Ist das der Grund, wieso sie sich zu ihrem Seitensprung verleiten ließ?

Franziska Machens: „Ach, ich vertrete da Sonjas Meinung. Wenn man so lange zusammen ist und eine gute Beziehung hat und sich liebt, sollte ein Seitensprung im besten Falle nicht so eine große Rolle spielen. Ich drücke mich da vage aus, weil ich ja weiß, wie schwer das für viele zu verkraften ist. Aber meist hat es wirklich gar keine Bedeutung. Es ist einfach eine Erfahrung, die man macht.“

„Vorübergehend glücklich“ ist nicht nur der Titel, sondern auch eine gute Umschreibung von Sonjas Gemütszustands. Was macht Franziska Machens langfristig glücklich?

Franziska Machens: „Gesundheit. Die der Leute, die ich liebe und meine eigene.“

Vredenhorst ist eines dieser typischen Dörfer, in denen jeder jeden kennt und Geheimnisse nicht lange geheim bleiben. Wie würden Sie die Bürgerinnen und Bürger Vredenhorsts beschreiben? Gibt es hier Parallelen zu ihrem Heimatort?

Franziska Machens: „Ja! Ich habe meiner Mutter das Drehbuch zum Lesen gegeben und sie antwortete: ‚Genauso ist es! Hier und da ist es natürlich ein wenig überzogen, aber ich musste oft lachen, als ich das Drehbuch gelesen habe.‘ Was nicht bedeutet, dass einem bestimmte Menschen nicht auch in der Stadt auffallen. Ich lebe seit fast 10 Jahren in meinem Kiez in Berlin und könnte auch auf den einen oder die andere zeigen, der/die eine herrliche Figur in einem Drehbuch abgeben würde. Und ich schließe nicht aus, dass es anderen nicht auch mit mir so geht.“

Wenn Sie sich entscheiden müssten: Lieber Schützenfest? Oder lieber Disco?

Franziska Machens: „Haha, auf jeden Fall Schützenfest! Man bekommt das Kind aus dem Dorf, aber niemals das Dorf aus dem Kind. Schützenfest!“

Stand: 06.02.2024, 12.00 Uhr