WDR Europaforum: Polnischer Außenminister Czaputowicz lehnt Mehrheitsprinzip bei EU-Entscheidungen nachdrücklich ab

WDR Europaforum: Polnischer Außenminister Czaputowicz lehnt Mehrheitsprinzip bei EU-Entscheidungen nachdrücklich ab

Polen hält nichts von den Plänen, künftig das Mehrheitsprinzip bei Entscheidungen in der Europäischen Union anzuwenden. „Wir sind gegen diese Vorschläge. Das würde zu großen Reibungen in der EU führen und das EU-System immer unfairer werden lassen“, so der polnische Außenminister Jacek Czaputowicz beim WDR Europaforum in Berlin.

Jacek Krzyszrof Czapatutowicz, Außenminister Republik Polen bei seinem Vortrag "Europa gemeinsam gestalten - für eine wartebasierte Europäische Union" beim 22. WDR Europaforum im Auswärtigen Amt in Berlin.

Jacek Krzyszrof Czapatutowicz, Außenminister Republik Polen bei seinem Vortrag "Europa gemeinsam gestalten - für eine wartebasierte Europäische Union" beim 22. WDR Europaforum im Auswärtigen Amt in Berlin.
© WDR/Max Kohr

Im Übrigen sei die EU gefordert, sich bei vielen außenpolitischen Fragestellungen Bündnispartner zu suchen. „Unser Europa ist nicht in der Lage, den Herausforderungen in dieser Welt alleine die Stirn zu bieten – das geht nicht ohne die USA“, war der polnische Außenminister überzeugt. Czaputowicz wehrte sich gegen die durch das Rechtsstaatlichkeitsverfahren erhobenen Vorwürfe gegen sein Land. „Wir brauchen keine ausgestreckte Hand, weil wir überzeugt sind, dass unsere inneren Reformen mit europäischem Recht vereinbar sind.“

Stand: 23.05.2019, 13.00 Uhr