Füchse, Falken, Hirsche: WDR-Doku zeigt „Wildes Ruhrgebiet“

WDR Fernsehen

Füchse, Falken, Hirsche: WDR-Doku zeigt „Wildes Ruhrgebiet“

Nirgendwo sonst in Deutschland hat der Mensch die Natur so sehr seinen Interessen geopfert wie an der Ruhr. Mit dem Rückgang der Industrie erobern Pflanzen und Tiere Stück für Stück ihr Revier zurück. Die WDR-Dokumentation „Wildes Ruhrgebiet“ aus der Reihe „Abenteuer Erde“ zeigt am Dienstag, 13. Dezember, um 20.15 Uhr wie und warum Industrieruinen und Brachen anderswo vertriebenen Tieren eine neue Heimat bieten und seltene Arten anlocken. Die Dokumentation ist einen Tag vorher ab 6 Uhr und danach ein Jahr lang in der WDR-Mediathek unter wdr.de/mediathek zu sehen.

Ein Rotfuchs im Landschaftspark Duisburg Nord

© WDR/Light & Shadow GmbH

Der mehrfach ausgezeichnete Tierfilmer Christian Baumeister portraitiert als Produzent und Kameramann den faszinierenden Wandel einer Landschaft in einfühlsamen und beeindruckenden Bildern. Jahrzehntelang wurde im Ruhrgebiet das Unterste nach oben gekehrt, die Luft verpestet, das Land geschunden. Die Zeche für den Raubbau bezahlte die Natur. Heute ist das Ruhrgebiet die Bühne einer unglaublichen Verwandlung: Vom „Kohlenpott“ zur Heimat für tierische Spezialisten und Anpassungskünstler. Gerade die Abraumhalden, die früher als grauschwarze Hügel die Landschaft prägten, locken heute als immer grüner werdende Tafelberge seltene Arten an.

In den Industrieruinen erobert die Natur weitgehend ungestört verlorenes Terrain zurück. Birken wachsen in ehemaligen Möllerbunkern, der Fuchs zieht seine Jungen in einer alten Fabrikhalle groß und der Steinmarder jagt Mäuse in einer stillgelegten Gießerei. Selbst dem Igel, der heutzutage in aufgeräumten Vorstadtgärten kaum noch Unterschlupf findet, bietet ausgedienter Bergbauschrott ideale Plätze zum Verstecken und zur Jungenaufzucht. Stillgelegte Hüttenwerke ziehen Wanderfalken an. Die Vögel, die aufgrund von Lebensraumverlust und DDT Vergiftung in Deutschland Ende des vergangenen Jahrhunderts fast ausgestorben waren, brüten dank zahlreicher von Naturschützern angebrachter Nisthilfen wieder. Die einst zur Deckung des Holzbedarfs im Bergbau angepflanzten Wälder der Üfter Mark bleiben heute weitgehend sich selbst überlassen und bieten die ideale Bühne für die Brunft der Rothirsche.

Redaktion: Gabriele Conze

Stand: 07.12.2016, 11.05 Uhr