Unterwasserdschungel

Der Blaue Planet

Unterwasserdschungel

Sobald die Sonne im Frühjahr das Meer erwärmt, setzt sie eine gewaltige Verwandlung in Gang: Riesige Tangwälder streben dem Licht entgegen, Seegraswiesen dehnen sich auf Flächen von über 5000 Quadratkilometern aus, Algenblüten färben ganze Meeresregionen grün. Zählt man noch die Mangroven der Tropen dazu, so bilden diese von Pflanzen dominierten Meeresregionen die reichhaltigsten aller Lebensräume. Sie sind deshalb dicht besiedelt und jeder muss um seinen Anteil Raum und Nahrung kämpfen.

In Tangwäldern ist der Oktopus dazu gezwungen, zum ultimativen Fluchtkünstler zu werden, um seinem Erzfeind, dem Pyjamahai, zu entgehen. Ein Garibaldi-Fisch verteidigt seinen Algengarten vor plündernden Seeigeln – wobei sich Seeotter als ungewöhnliche Verbündete herausstellen.

Großzahn-Lippfisch

Als einzige unter den Riff-Fischen benutzen Großzahn-Lippfische Werkzeuge, um die harte Schale von Muscheln, ihrer Lieblingsbeute, zu knacken. Sie schlagen die Muschel immer wieder gegen einen Korallenstock, bis die Schale bricht.
© WDR/BBC/Alex Vail

Auf den Seegrasprärien spielen Tigerhaie ein Katz-und-Maus-Spiel mit Grünen Meeresschildkröten. Positiver Effekt: Da die Reptilien nie an einem Ort bleiben können, fressen sie nirgendwo die Wiesen völlig kahl.

Auf einer strauchigen Algenwiese taucht eine gewaltige Armee aus Großen Seespinnen aus der Tiefe auf, um sich einmal im Jahr in Massen zu häuten. Dabei müssen die Krebse versuchen, nicht im Maul eines Monsters zu landen. Der bis zu vier Meter lange Stachelrochen ist besonders auf die weichen, frisch gehäuteten Seespinnen aus. Riesensepien kommen in Massen zusammen, um sich zu paaren. Kleine Männchen haben keine Chance, es sei denn, sie wenden einen Trick an. Sie geben vor, selbst ein Weibchen zu sein.

In den Mangroven verlässt ein Fangschreckenkrebs seine langjährige Partnerin für ein größeres Weibchen. Anderswo liefern sich Delfine, Wale, Seelöwen und Vögel ein Wettrennen zu einem Festmahl: riesige, Plankton fressende Fischschwärme, angelockt von einer Algenblüte.

Stand: 13.03.2018, 13.00 Uhr