Herzlichen Glückwunsch! Hanns-Joachim-Friedrichs-Förderpreis für Borhan Akid

Herzlichen Glückwunsch! Hanns-Joachim-Friedrichs-Förderpreis für Borhan Akid

WDR-Journalist Borhan Akid hat gestern Abend (4.12.) den Hanns-Joachim-Friedrichs-Förderpreis erhalten. Akid erhielt ihn für zwei herausragende Leistungen bei WDRforyou und im WDR Fernsehen.

© WDR/Ben Knabe

Borhan Akid stammt aus Syrien und arbeitet als Journalist für den WDR. Den Preis bekommt er für die Reportage „Wieder zurück in Syrien“ im WDR Fernsehen sowie das Format „Danke, aber…10 Jahre nach Merkels Versprechen“ bei WDRforyou.

„Der Hanns-Joachim-Friedrichs-Förderpreis stellt für mich eine bedeutende Wertschätzung dar – gerade in einer Zeit, in der man als Journalist in seiner Arbeit immer wieder auch verunsichert wird“, sagt Akid. Wenn man dann erfahre, dass genau diese Arbeit ankomme und wahrgenommen werde, bedeute ihm das sehr viel. Für das WDR Fernsehen dokumentierte er in der Reportage „Wieder zurück in Syrien“ seine eigene Rückkehr nach Damaskus – nach dem Sturz des Assad-Regimes –, in der er Filmemacher, Betroffener und Presenter gleichzeitig ist.

Borhan Akid zu einem weiteren Dreh im November: „Meine Kollegin Isabel Schayani und ich standen in einem weitgehend zerstörten Viertel in Homs, als ein Mann vorbeikam und fragte, was wir hier wollen. Er sagte: ‚Ihr Journalisten handelt mit unserem Leid‘. Der Satz ist bei mir hängengeblieben und hat mich zum Nachdenken und Reflektieren gebracht: Ist es gut, ist es richtig, was wir tun? Die aktuelle Auszeichnung ist ein Signal dafür, dass es richtig ist.“

© WDR/Ben Knabe

Von Syrien nach Deutschland geflüchtet

Borhan Akid arbeitete vor dem Krieg in Syrien als Journalist. 2015 flüchtete er von Damaskus über die Balkanroute nach Deutschland. Hier absolvierte er 2018 ein Praktikum bei WDRforyou, dem Online-Format, das Inhalte für Geflüchtete in drei Sprachen anbietet. Es folgte 2020 ein Ressortvolontariat. Seitdem arbeitet Borhan Akid für den WDR und gestaltete und moderierte unter anderem den Podcast „CUT – das Silvester, das uns verfolgt“, in dem die Ereignisse der Silvesternacht 2015 aufgearbeitet wurden.

Borhan Akid gestaltete und moderierte zusammen mit Bamdad Esmaili auch das von WDRforyou umgesetzte und jetzt ausgezeichnete Format „Danke, aber…10 Jahre nach Merkels Versprechen“, ein einstündiges Gespräch zwischen ehemals Geflüchteten und Angela Merkel.

Beim WDR eine neue journalistische Heimat gefunden

Auch WDR-Intendantin Dr. Katrin Vernau freut sich für den Preisträger: „Borhan Akids Arbeit und Leistung beeindrucken mich sehr: Vor zehn Jahren selbst aus Syrien geflüchtet, lernte er Deutsch, fand beim WDR eine neue journalistische Heimat und setzt seitdem spannende Formate um.“ Akid bringe eine wichtige und bereichernde Perspektive in das WDR-Programm ein.

WDR-Intendantin und Schirmherrin des diesjährigen Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis Katrin Vernau mit den diesjährigen Preisträgern. v.l.n.re.: Katharina Willinger, Sophie von der Tann, Katrin Vernau, Katja Gloger und Borhan Akid.
© WDR/Ben Knabe

Die Auszeichnung ist eine von insgesamt drei, die der Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis e. V. jedes Jahr für herausragende Leistungen im Fernsehjournalismus vergibt. Den Hauptpreis erhielten die ARD-Korrespondentinnen Sophie von der Tann (Studio Tel Aviv) und Katharina Willinger (Studio Istanbul/Teheran). Der Sonderpreis ging an „Reporter ohne Grenzen“. Die Preisverleihung fand am 4. Dezember 2025 im WDR Funkhaus in Köln statt.

Stand: 05.12.2025, 11.00 Uhr