Rundfunkrat stimmt Programmreformen zu

WDR

Rundfunkrat stimmt Programmreformen zu

Der WDR-Rundfunkrat hat in seiner öffentlichen Sitzung am 23. September 2015 in Köln den umfassenden Programmreformen von Hörfunkdirektorin Valerie Weber und Fernsehdirektor Jörg Schönenborn zugestimmt.

Tom Buhrow

© WDR/Herby Sachs

WDR-Intendant Tom Buhrow: "Zwei solch weit reichende Programmreformen hat es im WDR lange nicht gegeben. Die beiden Programmdirektoren haben nun klare Strukturen geschaffen, die den Fernsehzuschauern und Radiohörern die Orientierung in den WDR-Programmen erleichtern. Gleichzeitig wird dadurch die inhaltliche Qualität gesichert und Spielraum für Innovationen geschaffen. Mit diesen Reformen hat die WDR-Geschäftsleitung ihren Kurs fortgesetzt, einerseits den WDR wieder auf eine finanziell solide Grundlage zu stellen und gleichzeitig das Programm konsequent weiter zu entwickeln."

RUTH HIERONYMI

© WDR/Herby Sachs

WDR-Rundfunkratsvorsitzende Ruth Hieronymi: „Der Rundfunkrat unterstützt mit großer Mehrheit die Programmreformen des WDR in Hörfunk und Fernsehen, weil sie einen geeigneten Rahmen schaffen, um den öffentlich-rechtlichen Programmauftrag auch künftig zu erfüllen und möglichst weiter zu schärfen. Im Fernsehen begrüßt der WDR-Rundfunkrat insbesondere den Ausbau der Integrationsberichterstattung des WDR im Hauptprogramm, um mit diesem wichtigen Thema, gerade auch vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingssituation in Europa, gezielt mehr Menschen zu erreichen. Im Hörfunk unterstützt das Gremium das konsequent fortgeführte Ziel, die Markenkerne der Hörfunkprogramme weiter zu schärfen und die Wellen stärker voneinander unterscheidbar zu machen. Ein wichtiger Aspekt unserer Beratungen war außerdem, dass sowohl die regionale als auch die landespolitische Berichterstattung in der Quantität ausgebaut und in der Qualität weiterhin Bestand haben soll.“

WDR Fernsehen

Das WDR Fernsehen liefert zum Jahreswechsel 2016 noch mehr Information aus Nordrhein-Westfalen. Das Sendeschema wird klarer und übersichtlicher und orientiert sich an veränderten Sehgewohnheiten.

Montags bis freitags gibt es schon um 18 Uhr eine erste Tageszusammenfassung. Die neue 15-minütige Ausgabe von „WDR aktuell“ enthält auch fünf Minuten „Lokalzeit“-Nachrichten aus den elf WDR-Studios im Land. Die „Servicezeit“ beginnt damit um 18.15 Uhr. Die „Aktuelle Stunde“ startet bereits um 18.45 Uhr und ist damit fünf Minuten länger. Deutlich ausgebaut wird auch die Abendausgabe von „WDR aktuell“, von 15 auf 25 Minuten.

Die Woche beginnt am Montagabend um 20.15 Uhr mit einem neuen Serienplatz (2016 u.a. die neue Serie „Phönixsee“) und Unterhaltung aus dem Westen. Die traditionsreiche Reportagereihe „Hier und heute“ sendet nun jeden Montag um 22.10 Uhr. Auf dem Sendeplatz um 22.40 Uhr entsteht ein neues Format für Kultur aus dem Westen, das aktuelle Themen und Hintergrund verknüpft. Am „Info-Mittwoch“ setzt das WDR Fernsehen ganz auf Information: Mit „Markt“ um 20.15 Uhr, gefolgt von Service- und Verbraucherreportagen, sowie ab 22.10 Uhr „die story“, „WDR Weltweit“ und „WDRdok/Dokumentarfilm“. Das umfangreiche Angebot des WDR Fernsehens von jährlich fast 300 neuproduzierten Reportagen und Dokumentationen konzentriert sich künftig auf attraktivere Sendestrecken am Abend.

Jörg Schönenborn

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WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn: „Wir verstehen uns als Sender für den Westen, für die Menschen in NRW. Sie erwarten von uns vor allem aktuelle, verlässliche und kritische Information. Dafür gibt es deutlich mehr Platz im neuen Schema. Wir werden aber auch weiterhin zeigen, dass das WDR Fernsehen Platz hat für neue und überraschende Ideen, gerade auch in der Unterhaltung. Das erwarten die jüngeren Zuschauergruppen von uns, die wir für unser Programm zurückgewinnen wollen.“

Auch in der Integrationsberichterstattung stellt sich das WDR Fernsehen neu auf. Das Magazin „Cosmo tv“ wird in der bisherigen Form am Sonntagnachmittag nicht fortgeführt, die Fachredaktion bleibt jedoch bestehen. Sie wird die Aufgabe haben, die Integrationsberichterstattung im Programm zu steuern und zu stärken. Die Inhalte werden noch deutlicher als bisher in den aktuellen Nachrichtensendungen, in Magazinen, Dokumentationen oder in der Unterhaltung abgebildet – so wird beispielsweise auch die Zusammenarbeit mit „RebellComedy“ fortgesetzt. Zudem wird es eine Reihe von Reportagen aus der Redaktion „Cosmo tv“ geben. Gleichzeitig ist bereits ein umfangreiches Online-Angebot für Flüchtlinge gestartet, auf dem u.a. wichtige Informationen zur Orientierung in NRW, Hinweise zu Sprachangeboten und synchronisierte Filme integriert sind.

Hörfunkwellen WDR 3 und WDR 5

Die Programmnovellierung im WDR Hörfunk orientiert sich vor allem an den veränderten Nutzungsgewohnheiten der Hörerinnen und Hörer. Auch anspruchsvolle Wort- und Kulturprogramme wie WDR 3 und WDR 5 werden immer häufiger nicht mehr nur zu speziellen Sendungen eingeschaltet, sondern nach ihrer Kernkompetenz. So sollen bei WDR 3 neben dem Angebot an klassischer Musik die genuin öffentlich-rechtlichen Angebote Hörspiel und Lesungen ausgebaut werden - sowie bei WDR 5 die Wissenschaftsformate und die Aktualität mehr Sendezeit bekommen.

Valerie Weber

© WDR/Herby Sachs

"Ein gutes Programmschema ist eine Komposition aus berechenbaren Einschaltpunkten auf der einen Seite und überraschenden inhaltlichen Angeboten auf der anderen. Die beiden neuen Schemata setzen auf klare Strukturen in der Woche und viele abwechselnde Sendungen am Wochenende", so Hörfunkdirektorin Valerie Weber über die Reform.

Überraschend früh am Abend wird sich künftig das Hörspiel bei WDR 3 präsentieren. Um 19 Uhr bekommt es eine ARD-weit einzigartig prominente Platzierung. Damit ist die aufwendig produzierte künstlerische Form eines fiktionalen Wortprogramms für die Hörer schnell auffindbar.

Auch die klassische Musik behält ihren Raum bei WDR 3 - insbesondere der Sonntag wird künftig bewusst zum Einsteigertag für Klassik-Interessierte gestaltet. Prominente Moderatoren führen in die Welt der klassischen Musik; Hörer kommentieren ihre Lieblingsstücke und sonntagabends läuft dann große Oper zum Wochenausklang. Im Programm von WDR 5 wird auf den Ausbau des journalistischen Content gesetzt. Die Berichterstattung aus Nordrhein-Westfalen wird mit einer aktuellen Ausgabe des landespolitischen Magazins „Westblick“ am Morgen - zusätzlich zur derzeitigen Nachmittagsausgabe - verstärkt.

Der Vormittag und der Nachmittag stehen auch weiterhin im Zeichen des Wissens und der Neugier; so verdoppelt das Wissenschaftsmagazin „Leonardo“ ab 2016 seine Sendezeit.

Mit diesen und vielen weiteren Programmoptimierungen werden WDR 3 und WDR 5 zum Jahreswechsel starten.

Stand: 23.09.2015, 17.20 Uhr