WDR-Intendant Tom Buhrow: „Er war eine Legende“
„Mr. Pumpernickel“ Chris Howland ist tot
WDR-Intendant Tom Buhrow: „Er war eine Legende“
Er war „Schallplattenjockey“, Radio- und Fernsehmoderator, Schlagersänger, Schauspieler, Buchautor, „Mr. Heinrich Pumpernickel“ und mit seiner Sendung „Spielereien mit Schallplatten“ bis zuletzt fester Bestandteil des WDR 4-Programms. In der Nacht zum Samstag ist Chris Howland 85-jährig gestorben.
Chris Howland
© WDR/PicturePool
WDR-Intendant Tom Buhrow zum Tod des gebürtigen Londoners: „Der Begriff ,Legende’ wird oft und viel zu häufig benutzt, doch Chris Howland war wirklich eine. Unzählige Deutsche haben durch ihn in den 1950er Jahren die neuen Hits aus der internationalen Musikszene kennengelernt, er hat sie zum Lachen und zum Tanzen gebracht. Mit seiner Sendung „Spielereien mit Schallplatten“ hat er WDR-Geschichte geschrieben. Es ist schwer vorstellbar, dass wir fortan auf seinen markanten Akzent, seinen britischen Humor und seine exquisite Musikauswahl verzichten müssen.“
Geboren wurde John Christopher Howland am 30. Juli 1928 in London – als Sohn eines BBC-Redakteurs. Nach einer Ausbildung zum Imker wurde er 1948 Chefsprecher und Chef der Musikabteilung beim Radiosender der britischen Armee (BFN, das heutige BFBS). 1952 stellte er sich beim NWDR vor und moderierte dort – als „Schallplattenjockey“ – die Radiosendung „Rhythmus der Welt“. Als großer Erfolg stellte sich auch die Sendung „Spielereien mit Schallplatten“ heraus, die er für den damals neu gegründeten WDR moderierte (und die er viele Jahre später für WDR 4 reaktivierte); sein selbst ausgedachter Spitzname „Mr. Heinrich Pumpernickel“ stammt aus dieser Zeit.
Unvergesslich machte sich Chris Howland nicht nur im Radio, sondern auch als Fernsehmoderator („Musik aus Studio B“, „Vorsicht Kamera“), Schlagersänger („Fräulein“, „Das hab ich in Paris gelernt“) und Schauspieler, etwa in Karl-May- und Edgar-Wallace-Verfilmungen. Zuletzt lebte er mit seiner Frau Monika in Rösrath in der Nähe Kölns.
Stand: 02.12.2013, 11.38 Uhr