Wolfgang Stauch (Drehbuch)

„Tatort“ aus Köln „Die Schöpfung“

Wolfgang Stauch (Drehbuch)

© WDR/Timo Grau

Das Drehbuch zu diesem Tatort konnte erst kurz vor Drehbeginn fertiggestellt werden. Warum?

Die ganze Wahrheit ist: Fast jedes Drehbuch kann tatsächlich erst kurz vor Drehbeginn fertiggestellt werden. Weil erst in den letzten sechs Wochen vor der ersten Klappe die meisten Gewerke wirklich am Start sind und sich daraus Änderungen ergeben – was etwa Drehorte, Schauspieler:innen, Kosten betrifft. Ja, klar, in diesem Fall war es nochmal etwas Besonderes: Wir gingen während der Stoffentwicklung davon aus, den ganzen Film in der alten, also neuen, also sanierten Kölner Oper zu drehen. Da es aber kurzfristig doch nicht zum geplanten Umzug kam, mussten wir reagieren. Plan B war zumindest schon im Hinterkopf: zum Teil eben auch in der Interimsspielstätte zu drehen. Was ich, offen gestanden, für eine glückliche Fügung halte – weil ich den Kontrast zwischen der „modernen Maschine“ neue alte Oper Köln und der Improvisation im Interim für ganz großartig halte. Zumal mein Ansatz von Anfang an war: Wir wollen keine „Startenor liebt Starsopranistin-Story“, sondern den Mikrokosmos hinter der Bühne erzählen, in den Werkstätten, im Kostümfundus, der Maske, also von jenen Menschen erzählen, die den mittelständischen Betrieb „Oper“ eigentlich am Laufen halten.

Film trifft Bühne: Welche erzählerischen Elemente dieses „Tatort“-Falls könnten auch einer Oper entstammen?

Anders als Freddy Schenk bin ich nun kein Opernenthusiast, Kenner schon gar nicht, insofern: Schwer für mich zu beantworten. Sagen wir: In der Oper wird oft gestorben. Im Krimi auch. Kaum eine Oper, kein Krimi, ohne tragischen Tod. Für mich ist es natürlich ein Upgrade: Für unseren letzten Kölner „Tatort“ durfte ich einen Schlagertext schreiben, nun ein Opernlibretto – wenn auch für eine Metal-Oper.

Stand: 14.11.2025, 12.00 Uhr