Lina Wendel spielt Anne Marie Fuchs

Lina Wendel spielt Anne Marie Fuchs

© WDR/Martin Rottenkolber

Frau Wendel, Gratulation zu zehn Jahren „Die Füchsin“! Was bedeutet es Ihnen persönlich, Teil eines so langlebigen und erfolgreichen Formats zu sein?

Es ist wunderbar, die Figur der Anne Fuchs über den Zeitraum von zehn Jahren begleiten zu dürfen! Anfänglich erlebten wir Anne nach einem gesellschaftlichen Umbruch, mit dem auch viele private Niederlagen und große menschliche Verluste einhergingen. Wir können bildlich erleben, wie sie es schafft, resilient zu werden! Quasi wie: Phönix aus der Asche.

„Die Füchsin“ ist eine eigenwillige, oft etwas raue Ermittlerin mit einer bewegten Vergangenheit. Welche Veränderungen hat Anne Fuchs in dieser Zeit emotional durchlaufen? Welche neue Seite werden wir in den beiden neuen Filmen an ihr entdecken?

Na ja, ihre Arbeit als Geheimagentin beim MfS (Ministerium für Staatssicherheit der DDR), dann dem Ausverkauf der DDR zusehen zu müssen, hat all ihre Ideale in Frage gestellt! Da kann man schon rau und einsilbig werden. Aber sie will weiterleben, also muss sie versuchen mit den Gegebenheiten klarzukommen. Also: weiterlaufen und staunen!

Als Ex-Stasi-Agentin heuert Anne Fuchs jetzt ausgerechnet beim Verfassungsschutz in Köln als externe Mitarbeiterin an. Warum lässt sie sich auf das Angebot ein?

Ist das nicht toll: Der Verfassungsschutz erwartet sich etwas von einer Geheimagentin des MfS. Da sieht sie eine Möglichkeit ihr Können und Wissen unter Beweis zu stellen! Wieder versucht sie ihrem Land zu helfen. Außerdem hat Anne Fuchs wieder Lust auf und am Leben. Und dafür braucht sie Geld!

Wie würden Sie die besondere Chemie zwischen dem ungleichen Team, Youssef und Anne, beschreiben?

Youssef ist für Anne von allem etwas: Sohn-Ersatz, Freund und vor allem Vertrauter. Anne Fuchs braucht Youssefs Leichtigkeit und Gutgläubigkeit. Er ist der perfekte Gegenpol für sie.

Wenn man so lange miteinander arbeitet, wie ist Ihr Verhältnis zu Karim Chérif abseits der Kamera? Was schätzen Sie an Ihrem Schauspielkollegen besonders?

Ich denke sehr gerne an unser Casting für „Die Füchsin“ zurück. Alle saßen bereits da und wollten sehen, was wir spielen. Da hatte ich die Eingebung, sie nochmal rauszuschicken. So hatten Karim und ich etwas Zeit, uns zu beschnuppern, und konnten hören, wie der jeweils andere über seine Figur denkt, wie er sie fühlt und vorbereitet hat. Ich glaube, da haben wir das erste Mal gemerkt, wie gut wir miteinander spielen können – ohne Ressentiments, ohne Angst vor Fehlversuchen, ohne Angst zu versagen. Dieses Gefühl trägt uns bis heute. Ich schätze an meinem wunderbaren Kollegen Karim seinen Humor, seine Freude am Leben, die Liebe zum Beruf und vor allem ihn als Mensch ...

Stand: 02.10.2025, 09.30 Uhr