Christoph Schnee (Regie)
Christoph Schnee (Regie)

© WDR/Martin Rottenkolber
Herr Schnee, Sie leben als vielfach ausgezeichneter Regisseur in Köln – „Die Füchsin“ zieht es mit ihren neuen Fällen auch nach Köln. Auf wie viel Lokalkolorit darf sich das Publikum freuen?
Für mich war es eine Herzensangelegenheit, Köln als neuen Spielort authentisch und gleichzeitig kraftvoll in Szene zu setzen. Deshalb haben wir nicht nur Panoramaaufnahmen gewählt, die die Stadt in ihrer ganzen Weite zeigen, sondern sind auch bewusst in sehr bekannte und belebte Stadtviertel gegangen – was logistisch eine enorme Herausforderung war. Die Dreharbeiten in der Weidengasse im Zentrum des Eigelstein waren beispielsweise äußerst komplex, aber für den Film ein großer Gewinn. Ich bin der Stadt Köln sehr dankbar, dass wir die Genehmigung bekommen haben, an solchen zentralen Orten drehen zu dürfen. Das Publikum darf sich also auf einen starken lokalen Bezug freuen, der die Geschichten nicht nur verankert, sondern ihnen auch eine besondere Intensität verleiht.
Wie sah Ihr visuelles Konzept für die beiden Filme aus? Welche Aspekte waren Ihnen besonders wichtig?
Da die Füchsin nun beim Bundesamt für Verfassungsschutz arbeitet, war es mir wichtig, dieses neue Kapitel auch im Stadtbild zu spiegeln. Wir haben deshalb immer wieder Überwachungskameras ins Bild integriert – als visuelles Motiv, das die neue Arbeitswelt der Protagonistin unterstreicht. Gestalterisch haben mein Kameramann Christoph Krauss und ich großen Wert darauf gelegt, sehr nah an die Figuren heranzukommen, gleichzeitig haben wir aber in den Totalen mit einem tiefen Winkel gearbeitet. Dadurch entsteht ein subtiler Druck auf die handelnden Charaktere, der ihre innere Spannung auch filmisch erfahrbar macht. Zusätzlich war es mir ein Anliegen, diesen Neustart der Reihe nicht nur inhaltlich, sondern auch formal zu markieren: Wir haben das grafische Layout angepasst und gemeinsam mit Sebastian Pille ein neues musikalisches Thema für die Füchsin entwickelt.
Wie herausfordernd gestalteten sich die Dreharbeiten in der Innenstadt von Köln?
Wie schon gesagt, Dreharbeiten in stark frequentierten Bereichen, wie der Weidengasse oder rund um den Eigelstein, sind logistisch immer ein Kraftakt. Die Koordination mit Anwohnerinnen, Passanten und den zuständigen Behörden verlangen eine enorme Detailarbeit, um die Abläufe reibungslos zu gestalten. Doch gerade diese Herausforderungen zahlen sich am Ende aus, weil sie den Filmen eine unverwechselbare Authentizität verleihen. Für mich war es entscheidend, diese Realität ins Bild zu holen – auch wenn es während des Drehs manchmal bedeutet hat, unter erheblichem Zeitdruck zu arbeiten.
Stand: 02.10.2025, 09.30 Uhr