Karim Chérif spielt Youssef El Kilali

Karim Chérif spielt Youssef El Kilali

© WDR/Martin Rottenkolber

In den beiden neuen Fällen verändert sich für das Detektiv-Team das Lebens- und Arbeitsumfeld. Wie geht Youssef mit der neuen Situation um?

Mit seiner Neugier und Abenteuerlust bringt er erst mal gute Voraussetzungen mit, um sich neu zu orientieren. Tatsächlich ist er aber erstmal skeptisch und braucht eine ganze Weile, bis er sich ohne weiteres darauf einlassen kann. Es wird ihm zunächst auch von außen nicht leicht gemacht. Die neuen Spielregeln im Job sind für ihn nicht auf Anhieb ersichtlich. Am Ende überwiegt jedoch sein Vertrauen in Anne Fuchs.

Zwischen Simone und Youssef kriselt es im zehnten Fall. Was ist passiert? Hätten Sie einen persönlichen Rat für Youssef?

Es ist nicht immer einfach, als junge Familie alles unter einen Hut zu bringen und als Paar weiter zu funktionieren. Da geht es Simone und Youssef nicht anders. Hinzu kommt, dass beide sich beruflich verwirklichen wollen. Sie mit dem Café und er als Detektiv. Das birgt Risiken auch existenzieller Natur. Da kann bei längeren Durststrecken eine beiläufige Bemerkung schnell als Kritik am großen Ganzen verstanden werden. Ich würde Youssef da gerne etwas mehr Gelassenheit empfehlen und, nicht jedes Wort auf die Goldwaage zu legen.

Die Reihe „Die Füchsin“ gibt es nun zehn Jahre. Welche Entwicklung hat Youssef über die Jahre durchlaufen, was hat Sie dabei selbst überrascht, und was berührt Sie am meisten an der Figur?

Mir gefällt vor allem, dass er sich nach wie vor mit Begeisterung in jeden Fall begibt und Freude daran hat, auch an seine eigenen Grenzen zu gehen. Dass er zwischenzeitlich Vater geworden ist, stellt ihn vor neue Herausforderungen, nicht zuletzt was den Umgang mit den Gefahren seines Jobs angeht. Dass er weiter sich selbst treu bleiben konnte. Dass er auch Zweifel zulässt, berührt mich – und auch seine Treue zu Anne Fuchs über all die Jahre.

Was bedeutet es für Sie persönlich, diese Rolle schon so lange zu spielen? Was bedeutet die Zusammenarbeit in einem überwiegend festen Team für Sie?

Youssef ist für mich ein bisschen zu einem Familienmitglied geworden. Ich besuche ihn einmal im Jahr und verbringe etwas Zeit mit ihm. Er erzählt mir von seinen Sorgen und nimmt mich auf seine Arbeit mit. Und die hat es meistens in sich! Ähnlich geht es mir mit dem Team. Es ist schon ein großes Glück, sich immer wieder aufs Neue zu treffen und mit vielen vertrauten Menschen an einem neuen Fall für „Die Füchsin“ zu arbeiten. Jedes Mal mit dem Anspruch, noch ein bisschen weiterzugehen. Das Vertrauen ist einfach da, was es auch leichter macht, Neues auszuprobieren. Für mich ist das die Figur, die ich über die Zeit gesehen am längsten „begleite“, und ich freue mich jedes Mal wieder darauf.

Lina Wendel und Sie arbeiten nun auch zehn Jahre zusammen, was schätzen Sie an Ihrer Kollegin besonders? Gibt es Dinge, die Sie vielleicht von ihr lernen konnten?

Ich schätze besonders ihre Warmherzigkeit. Seit unserer ersten Begegnung beim Casting von „Die Füchsin“ bin ich ein großer Fan von Lina Wendel. Spielerisch hatten wir da direkt eine besondere Verbindung. Ich mochte sofort ihre Unmittelbarkeit und die Intensität, mit welcher sie ihre Anne Fuchs verteidigt, zum Leben erweckt und weiterentwickelt. Das macht im Spiel großen Spaß. Das scheint alles mühelos, aber natürlich bereitet sie sich sehr gründlich vor, und hat einen sehr hohen Anspruch an sich und an die Geschichte der Füchsin. Da ist kein Platz für Beliebigkeit. Das bewundere ich sehr. Diese Leidenschaft fürs Detail und die damit verbundene Spielfreude ist einfach ansteckend und dabei lerne ich jedes Mal.

Stand: 02.10.2025, 09.30 Uhr