Nana Neul (Regie)

„Tatort“ aus Dortmund „Feuer“

Nana Neul (Regie)

© WDR/Martin Rottenkolber

„Feuer“ ist der erste „Tatort“, bei dem Sie Regie geführt haben. Was hat Sie an der Produktion besonders gereizt?
Ich mag die horizontale Erzählweise des Dortmunder Tatorts und verfolge die Entwicklung der Figur Faber schon seit der ersten Folge. Mit Stefanie Reinsperger hat Jörg Hartmann wieder eine wunderbare Partnerin an der Seite und beide sind – genauso wie Alessija Lause - großartige SchauspielerInnen, mit denen die Zusammenarbeit sehr viel Freude macht.

In „Feuer“ geht es um Femizide und um Frauen, die vor häuslicher Gewalt ins Frauenhaus flüchten. Da in Deutschland jeden Tag eine Frau umgebracht wird, ist das Thema gerade hoch aktuell. Und der Tatort eignet sich ganz wunderbar, um gesellschaftlich relevante Themen einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Das Drehbuch von Markus Busch erzählt in diesem Fall auch ein Familiendrama und nicht „nur“ einen klassischen Krimi. Das hat mich gleich angesprochen. Da ich eher vom Drama komme, fand ich dieses Buch als Einstieg ins Krimigeschäft ideal.

Sie arbeiten in „Feuer“ mit vielen Rückblenden. Was macht diese Erzählweise für Sie aus und wie wichtig ist sie im aktuellen Fall?
Die Rückblenden sind in diesem Fall sehr wichtig, da sie das Opfer wieder auferstehen lassen und ihm eine Stimme und ein Gesicht geben. Außerdem erleben die Zuschauenden in den Rückblenden die häusliche Gewalt mit. Ohne die Rückblenden bliebe die Gewalt gegen die Frauen eher abstrakt. Wir fanden es wichtig, dass bei einem Film über häusliche Gewalt die Gewalt auch wirklich spürbar gemacht wird.

Wie haben Sie Dortmund bei den Dreharbeiten wahrgenommen?
In Dortmund haben wir sehr besondere Drehorte gefunden und wurden wir mit offenen Armen aufgenommen. Wir durften sogar eine Hauptverkehrstraße für Aufnahmen kurzzeitig sperren. Außerdem war es uns wichtig, das Stadtbild und die besondere Atmosphäre von Dortmund einzufangen. Ich hoffe, das ist uns gelungen.

Stand: 25.02.2025, 08.00 Uhr