Vorwort von Walter Demonte, Geschäftsführer DEUTSCHER KAMERAPREIS e.V.
Vorwort von Walter Demonte, Geschäftsführer DEUTSCHER KAMERAPREIS e.V.

Walter Demonte, Geschäftsführer DEUTSCHER KAMERAPREIS e.V.
© WDR/Jan-Philipp Behr
Strahlend blauer Himmel über Köln. Die Kunsthochschule für Medien ist Gastgeber für die Jurysitzung des DEUTSCHEN KAMERAPREISES und bietet am neuen Standort perfekte Bedingungen und einen beeindruckenden Blick auf die Stadt. Für die Jurys unter der Leitung von Bella Halben ging es allerdings in abgedunkelten Räumen an die Arbeit, um das aus 445 eingereichten Produktionen herauszukristallisieren, was für exzellente Kameraarbeit und Montage steht. Gestaltung nicht als Selbstzweck, sondern immer dienend im Sinne der Geschichten. Authentisch und nah an den Menschen ist sie in diesem Jahr.
Da sind Muscheltaucherinnen, eine taxifahrende Oma, der Sammler mit Hang zum Messi, Krankenschwestern als Heldinnen, das Olympiaattentat 1972, Selbstfindung in imposanter Natur, Preisboxerinnen und eine jüdische Familie, die ihren Delikatessenladen loswerden will. Mord und Schuld, Journalisten in der Ukraine, das Leben auf einer Straße in Palermo, straffällig gewordene Jugendliche, ein Polterabend, Drogenhändler, Jugendliche auf Ibiza, Rosenzüchter in Ecuador und dann Inselkicker auf Norderney. Zwischen all dem finden eine 26-Jährige und eine 71 Jahre alte Dame beim Trampen zu sich selbst zurück.
Pralles Leben! Überraschend, neugierig und intensiv war das, was die Jurys in diesem Jahr gesichtet haben. Wahrhaftig und manchmal fast unerträglich nah.
In einer Bilderwelt, die durch die Möglichkeiten von KI nahezu alles generieren kann, sind Filme, die echt sind, von unschätzbarem Wert. Erzählen sie von Freude, Leid und Empathie – all das, was künstliche Intelligenzen nicht oder nur unzureichend können.
Seien Sie also gespannt, welche Arbeiten in diesem Jahr mit dem DEUTSCHEN KAMERAPREIS ausgezeichnet werden. Die Preisverleihung findet in diesem Jahr erstmalig im großen Sendesaal des WDR Funkhauses statt.
Wahrhaftig und echt ist auch die 44-jährige Schaffenszeit unserer diesjährigen Ehrenpreisträgerin Jenny Schenk. Sie hat ihre Bildgestaltung voll und ganz in den Dienst des unabhängigen Journalismus‘ gestellt und eine beeindruckende Karriere beim Westdeutschen Rundfunk gemacht, die ihren Anfang beim Fernsehen der DDR genommen hat. Auf ihrem Weg hat sie 22 Jahre im Ausland verbracht und dabei an so bedeutenden Studiostandorten wie Washington, Nairobi und Moskau gearbeitet.
Stand: 02.06.2025, 14.00 Uhr