Axel Prahl (Frank Thiel) und Jan Josef Liefers (Prof. Boerne)

„Tatort“ Münster „Fiderallala“

Axel Prahl (Frank Thiel) und Jan Josef Liefers (Prof. Boerne)

Jan Josef Liefers und Axel Prahl
© WDR/Bavaria Fiction/Thomas Kost

Wohnungsnot als Mordmotiv unter Studierenden, so stellt sich der Fall im neuen Münster Tatort „Fiderallala“ für Kriminalhauptkommissar Frank Thiel und Professor Karl-Friedrich Boerne zunächst dar. Wer von den beiden kann sich besser in die Situation der jungen Menschen hinein fühlen und so die Ermittlungen vorantreiben?

Axel Prahl: Wer von uns beiden sich besser einfühlen kann? Ist das eine ernst gemeinte Frage? Empathie nennt man das doch, oder? Das ist eins der wenigen Fremdworte, das dem Herrn Professor tatsächlich weitestgehend fremd geblieben ist. Dazu müsste er vermutlich zu wissenschaftlich-statistischen Zwecken aufgefordert werden.

Jan Josef Liefers: Gebildet morden mit Prof. Boerne. Killer unter angehenden Akademikern sind quasi ein Heimspiel für den Professor.

Axel Prahl
© WDR/Martin Valentin Menke

Professor Boerne lockt Hauptkommissar Thiel unter einem Vorwand auf eine Studentenparty. Die allenfalls gut gemeinte Einmischung in Thiels Privatleben geht gehörig schief, zwingt den Professor später gar zum Einsatz von Sprengstoff. Ist Work-Life-Blending als berufliches Konzept also gescheitert?

Jan Josef Liefers: Im Gegenteil! Thiel und Boerne werden hier für einen Moment lang zu Faust und Mephisto!

Axel Prahl: Ich habe zwar keine Ahnung was Work-Life-Blending sein soll... Vom Klang her würde ich annehmen, dass es irgendwas mit Blenden zu tun hat. Ist das jemand der die Arbeit nur vortäuscht? Das war noch nie mein Konzept! Das weise ich weit von mir!

Jan Josef Liefers
© WDR/Bavaria Fiction GmbH/Thomas Kost

In der Folge wird die Freundschaft von Professor Boerne und Frank Thiel auf eine harte Probe gestellt. Brauchen echte Freundschaften nach Ihrer Erfahrung gelegentlich einen Streit, um ihre Wahrhaftigkeit zu überprüfen?

Axel Prahl: „Schwierigkeiten sind die Treppenstufen des Erfolgs“ hat mal irgend ein kluger Mann behauptet. So gesehen... Ja, ich würde sagen ja.

Jan Josef Liefers: Es sind wohl eher die Egos der beiden, die immer mal einen Streit brauchen. Die Freundschaft setzt sich aber am Ende durch und bindet wieder ihr starkes Band zu einer schönen Schleife.

Professor Boerne brilliert bei der Lösung des neuen Falls mit psychologischen Untersuchungen an lebendigen Probandinnen und Probanden, spricht zahlreiche Sprachen und ist Opern-Experte. Wie viele Talente hat er eigentlich noch und welche nicht?

Jan Josef Liefers: Es könnte sein, dass seine frisch-forsche und unverblümte Art ihn nicht unbedingt für den Job des obersten Diplomaten prädestinieren. Auch nicht unbedingt für den des Paartherapeuten…

Axel Prahl: „Brilliert“! Dass die Presse immer so schamlos übertreiben muss! Unterm Superlativ macht ihr es nicht, was? Aber klar, mein Freund Börnie hat einiges drauf… Ich denke, es gibt kaum etwas, was er nicht kann.

Der neue Fall verlangt Frank Thiel einige Geduld ab, widersprüchliche Aussagen häufen sich, zudem macht ihm der Professor das Leben schwer. Woher nimmt er die Gelassenheit, nicht regelmäßig aus der Haut zu fahren?

Axel Prahl: Sie sollten Thiel mal nach seiner Knirscherschiene fragen, die ihm der Zahnarzt vor drei Wochen verschrieben hat. Von der ist kaum noch was übrig.

Jan Josef Liefers: Was beim Herrn Hauptkommissar nach Gelassenheit aussieht, ist in Wahrheit Lethargie, verbunden mit ununterbrochener Verdauungstätigkeit, denn so eine Pizza Capricciosa bedeutet eine gehörige Kohlenhydrat-Fett-Last!

Stand: 24.02.2025, 12.00 Uhr