Oliver Bottini (Headwriter der Serie und Autor des Romans „Einmal noch sterben“)

Das zweite Attentat

Oliver Bottini (Headwriter der Serie und Autor des Romans „Einmal noch sterben“)

Jens Kalaene

Oliver Bottini
© WDR/dpa/Jens Kalaene

Im April 2016 saß ich mit Mario Krebs, Produzent der Eikon Media, in Paris in einem Café und erzählte von meiner Idee für eine Miniserie, die reale und fiktive Aktivitäten des BND in Bagdad unmittelbar vor dem Irakkrieg 2003 thematisierte. Zu meiner großen Freude sagte Mario: „Klingt gut, mach doch mal.“ So entstand in den folgenden Monaten die erste Fassung eines Exposés. Etwa in dieser Zeit fing ich an, mich im Drehbuchschreiben fortzubilden. Während ich den Stoff allein und mit Mario weiterentwickelte, besuchte ich Workshops und las über das Handwerk, was ich nur in die Finger bekommen konnte.

Anfang 2018 beschloss ich, den Stoff auch in einem Roman aufzuarbeiten. Zwei, drei Jahre lang schrieb ich parallel Serie und Roman, was zu unerwarteten Schwierigkeiten führte: Meistens wollte der Romanautor anders als der Drehbuchautor. Eigentlich kein Wunder angesichts der großen Unterschiede zwischen den beiden Disziplinen, aber es hat eine Weile gedauert, bis ich damit umgehen konnte.

Bis 2019 entwickelten Mario und ich den Serien-Stoff zu einem tragfähigen Konzept, das dem WDR gefiel, der aber vorschlug, die Geschichte an die Gegenwart anzubinden. Also erfanden wir im Austausch mit Redakteurin Elke Kimmlinger die Story von Alex, Franks Sohn, der zwanzig Jahre später herausfinden will, was 2003 wirklich geschehen ist. Dabei gerät er an dieselbe ominöse „Gruppe Schmid“, die schon damals intrigiert hat, um ihre geopolitisch-ökonomischen Ziele durchzusetzen. Diese Gruppe ist erfunden, genau wie das amerikanische Pendant „Annandale Institute“.

Die Ebenen 2003 und 2023 mussten auf spannende und schlüssige Weise miteinander verknüpft werden. Schließlich kamen alle Beteiligten zu dem Schluss, dass es für einen Autor allein zu groß geworden war. Mario fand mit Julia Neumann, Benjamin Karalic, Ulf Tschauder und Christoph Darnstädt erfahrene Autoren, die sich bereitwillig ins Abenteuer stürzten. Knapp acht Jahre nach dem ersten Gespräch über den Stoff in Paris war es dann tatsächlich so weit: Unter Regisseurin Barbara Eder begannen die Dreharbeiten.

Stand: 06.02.2025, 12.00 Uhr