Fragen an den Regisseur Erik Haffner

„Ghosts“

Fragen an den Regisseur Erik Haffner

Erik Haffner

© WDR/BBC Studios/Frank Dicks

Was hat Sie zu dieser Adaption besonders inspiriert und welchen eigenen Spin wollten Sie der Serie geben?

„Ich mochte von Anfang an die Idee, verschiedene Epochen und Persönlichkeiten auf humorvolle Weise miteinander zu verknüpfen, wie ich es zum Beispiel schon in dem Format ‚Sketch History‘ gemacht habe. Zeitlose Comedy reizt mich persönlich immer am meisten. Außerdem finde ich die Kombination von Komik und emotionaler Tiefe – die Geister sind nicht nur witzige Figuren, sondern auch Charaktere mit bewegenden Lebensgeschichten – total spannend. Mein Ziel war es, die Serie gleichzeitig unterhaltsam, berührend und überraschend zu machen.“

Wie kamen die Charaktere zustande und wie haben Sie die Dreharbeiten mit diesem hochkarätigen Comedy-Ensemble erlebt?

„Die Dreharbeiten mit diesem Ensemble waren ein absolutes Highlight, denn jeder Schauspieler und jede Schauspielerin haben ihre Rollen mit unglaublich viel Herz und Witz zum Leben erweckt. Einige Ensemble-Mitglieder kannte ich schon aus anderen Produktionen und auf andere habe ich mich im Vorfeld schon sehr gefreut. Die Chemie zwischen den Darstellern und Darstellerinnen war von Anfang an spürbar, und das hat sich auch in den Szenen widergespiegelt. Trotz der intensiven Arbeitstage war die Stimmung am Set immer positiv und voller Spielfreude, was die Energie der Serie wunderbar widerspiegelt.“

Wie greifen die verschiedenen Figuren ineinander? Was unterscheidet und verbindet sie?

„Die Figuren sind durch ihre unterschiedlichen Epochen und Persönlichkeiten herrlich kontrastreich: Der pragmatische Römer Claudius steht im Gegensatz zur exzentrischen Gräfin Adelheid, während die bodenständige Magd Griet oft mit kurzen, trockenen Kommentaren für Lacher sorgt. Was sie verbindet, ist das gemeinsame Schicksal, an Haus Donnerhall gebunden zu sein – und der Wunsch, ihre Langeweile zu überwinden. Das sorgt für überraschende Allianzen, die für die Comedy entscheidend sind. Emma und Felix fungieren dabei als moderne Katalysatoren, die die Geister herausfordern, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. Am Ende zeigt sich, dass sie trotz aller Gegensätze eine ungewöhnliche Gemeinschaft bilden, in der jeder seinen Platz findet. Gerade diese Dynamik macht die Serie so spannend und emotional.“

Die Serie hat den Anspruch, sich mit Themen wie modernen Lebensentwürfen und der eigenen Endlichkeit auseinandersetzen. Was war Ihnen diesbezüglich wichtig und welche Rolle nimmt Humor für Sie dabei ein?

„Es war mir wichtig, diese Themen auf eine zugängliche und unterhaltsame Weise zu behandeln, ohne dabei ihre Tiefe zu verlieren. Humor spielt dabei eine zentrale Rolle: Er schafft eine Leichtigkeit, die es erlaubt, auch ernste Fragen anzusprechen, ohne belehrend zu wirken. Humor hilft dabei die Figuren liebenswert und nahbar zu machen und das Ganze mit einem Augenzwinkern zu betrachten. Immer wenn die Gefahr besteht, dass es schnulzig werden könnte, hilft der Humor. Ich glaube, dass uns dieser Spagat sehr gut gelungen ist. “

Welche Botschaft(en) darf das Publikum aus dieser Comedy-Serie mitnehmen?

„Die Serie vermittelt, dass Gemeinschaft und Akzeptanz – trotz aller Unterschiede – das Fundament für ein erfülltes Leben sind. Am Ende bleibt die Erkenntnis: Egal, ob lebendig oder tot – jeder hat das Potenzial, sich weiterzuentwickeln und etwas Besonderes beizutragen. Und natürlich, dass man das Leben in vollen Zügen genießen sollte, solange man es hat! Oder, um es mit Urs' Worten zu sagen: Mammut!“

Stand: 21.01.2025, 10.05 Uhr