Fragen an Cristina do Rego („Emma“) und Benito Bause („Felix“)
„Ghosts“
Fragen an Cristina do Rego („Emma“) und Benito Bause („Felix“)
© WDR/BBC Studios/Frank Dicks
Rollen: Emma (32 Jahre) nimmt das Leben wie es kommt und hat ein unerschütterliches Grundvertrauen, dass alles irgendwie gut werden wird. Sie packt an, geht proaktiv nach vorne und findet Lösungen – Felix’ Sorglosigkeit geht ihr da manchmal schon auf die Nerven. Aber sie hat auch gelernt diese zu schätzen, denn dadurch übt sie, auch mal loszulassen. Was aber mehr schlecht als recht klappt. Sie ist eine rationale Person und glaubt an nichts Übernatürliches. Sie wäre die Letzte, die an die Existenz von Geistern glauben würde, wenn sie nun nicht plötzlich mit welchen zusammenleben würde…
Felix (32 Jahre) ist ein Mensch, der immer wieder neue Sachen anfängt und sich ständig umorientiert, hat damit aber auch kein Problem. Er sucht nicht mehr nach dem einen Beruf, der sein Leben erfüllt. Er will nur das machen, was ihm einigermaßen Spaß macht, bis es ihm keinen Spaß mehr macht und er sich etwas Neues suchen muss. Felix ist wie ein offenes Buch. Er ist der schlechteste Lügner auf dem Planeten, auch das macht ihn so sympathisch. Die Geister bringen ein Ungleichgewicht in die Beziehung, weil nur Emma sie sehen kann. Und Felix mitunter schon mal eifersüchtig auf sie wird…
Sie spielen das junge Paar Emma und Felix. Was unterscheidet die beiden Ihrer Meinung nach und was verbindet sie trotzdem – oder gerade deshalb?
Cristina do Rego: „Emma und Felix verbindet, dass sie einander trotz – und vielleicht gerade wegen – ihrer Schwächen lieben. Sie begegnen sich mit Liebe und Wohlwollen. Sie sind nicht nur ein Liebespaar, das gemeinsam durchs Leben geht, sondern auch beste Freunde.“
Benito Bause: „Emma ist realistischer und hat den Weitblick, Felix dagegen neugieriger und kann mehr den Moment genießen. Sie ergänzen sich perfekt – Emma sorgt für den Boden unter den Füßen, Felix bringt die Leichtigkeit und Begeisterung.“
Wie sind Sie auf Haus Donnerhall gekommen und was haben Sie dort vor?
Cristina do Rego: „Stell dir vor, du teilst dein Zuhause mit einer unsichtbaren WG, die keine Miete zahlt, aber dafür ständig kommentiert, wie früher alles besser war – und das über mehrere Jahrhunderte hinweg. Der Römer hält Vorträge über große Schlachten, die Adelige meckert über Klamotten, und der Höhlenmensch denkt, das Auto sei ein Tier. Der Vorteil: Es ist nie langweilig. Der Nachteil: Ein bisschen Privatsphäre wäre auch mal nett!“
Benito Bause: „Es ist auf jeden Fall nie langweilig und man lernt viel über die Vergangenheit des Hauses und damit verbunden über die Geschichten der Geister.“
Wie kann man sich das Zusammenleben in einem Mehrgenerationenhaus mit Geistern vorstellen und was bedeutet das für die Beziehung Ihrer Rollen?
Cristina do Rego: „Für beide Rollen bedeutet es vor allem viel Geduld, oft am Rande des Wahnsinns. Besonders für Emma, die als Einzige die Geister sehen kann. Es führt oft zu absurden Momenten, etwa wenn Emma scheinbar Selbstgespräche führt, während sie in Wirklichkeit mit einer Gruppe toter Mitbewohner:innen diskutiert und Felix irritiert daneben steht.“
Benito Bause: „Es bringt sie näher zusammen, weil sie sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen müssen – manchmal mit einem Lachen, manchmal mit einem Schrei. Das fordert die Beziehung von Emma und Felix zwar sehr, stärkt sie aber gleichzeitig auch.“
Stand: 21.01.2025, 10.05 Uhr