Hirschhausen zur Macht des Alkohols: „Gefährlichste Droge der Welt“
Hirschhausen zur Macht des Alkohols: „Gefährlichste Droge der Welt“
© WDR/Bilderfest
Nach dem großen Show-Finale von „Was kann der Mensch?“ am 18. Januar widmet sich Eckart von Hirschhausen neben „Wissen vor acht – Erde“ nun verstärkt seinen WDR-Dokumentationen im Ersten. ARD-Programmdirektorin Christine Strobl: „Ich freue mich sehr, dass Eckart von Hirschhausen mit seiner Expertise als Wissenschaftsjournalist viele weitere Doku-Projekte für unser Publikum umsetzen wird. Wir dürfen uns auf gut recherchierte und spannende Themen freuen, in denen immer wieder auch Betroffene zu Wort kommen.“
Die nächste WDR-Dokumentation heißt „Hirschhausen und die Macht des Alkohols“ – die bereits ab heute (24.1.) in der ARD Mediathek und am Montag (27.1.) um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen ist. Darin sucht der Arzt und Wissenschaftsjournalist nach Antworten auf Fragen wie: Was bewirkt Alkohol in unserem Körper, unseren Beziehungen und unserer Gesellschaft? Wieso macht ein „normaler“ Konsum bereits krank? Wann fängt Alkoholsucht an? Wie leiden Familien und Freundschaften unter der Sucht? Und gibt es ein Recht auf Rausch?
Eckart von Hirschhausen: „Durch die vielen Menschen, denen ich für diesen Film begegnen durfte, ist mir klar: Alkohol zerstört so viel mehr als die Leber. Diese Gefahren zu belächeln und zu verharmlosen, kostet Menschenleben. Streng wissenschaftlich betrachtet ist Alkohol die gefährlichste Droge der Welt – und die einzige, bei der man sich entschuldigen muss, wenn man sie nicht nimmt.“
Forderung nach Schutz vor Alkohol
Eine der Begegnungen ist die mit Jenny H., deren leibliche Mutter während der Schwangerschaft Alkohol getrunken hat. Bei Jenny bestätigt sich ihr Verdacht, dass sie deshalb unter dem Fetalen Alkoholsyndrom (FASD) leidet. Eckart von Hirschhausen fordert: „So wie Rauchen andere Menschen passiv schädigt, schädigt Alkohol viele andere mit. Das geht vor der Geburt los, wenn Babys im Mutterbauch zum Passivtrinken gezwungen sind und lebenslang geschädigt werden. So wie uns der Nichtraucherschutz gelungen ist, muss es jetzt endlich sinnvolle gesetzliche Rahmenbedingungen geben für den Schutz vor Alkohol.“
In emotionalen Gesprächen in einer Mannheimer Suchtklinik und unterwegs in ganz Deutschland wird das Leid sichtbar, das bei den Betroffenen mit jedem Schluck größer wird. Wie schaffen es Suchtkranke raus aus dem Teufelskreis? Suchtforscher Rainer Spanagel berichtet von Fortschritten in der Therapie z.B. mit Hilfe von gering dosierten Psychedelika. Eckart von Hirschhausen: „In der Behandlung gibt es eine kleine Revolution durch den Einsatz von Psychedelika, wie niedrig dosiertes LSD. Das klingt erstmal verrückt, eine Sucht mit einer anderen Droge zu behandeln. Aber unter therapeutischer Anleitung kann offenbar die halluzinogene Erfahrung, sich selbst einmal wie von außen betrachten zu können, helfen, auf den Rausch im Alltag zu verzichten.“
Ganz verbieten würde von Hirschhausen den Alkohol aber nicht: „Es tut gut, ab und an zu feiern, gerade in belastenden Zeiten wie diesen - als Gegenstück zum Alltag. Wenn Alkohol aber den Alltag bestimmt, ist das kein Grund mehr zu feiern, sondern sich Hilfe zu suchen.“
„Hirschhausen und die Macht des Alkohols“ ist eine Produktion der Bilderfest GmbH (Buch und Regie: Kristin Siebert, Produzent: Stefan Otter) im Auftrag des WDR (Redaktion: Markus Schall) für Das Erste.
Stand: 24.01.2025, 12.00 Uhr