Programmänderung: WDR-Doku-Podcast: „Mouhamed Dramé – Wenn die Polizei tötet” startet später

Programmänderung: WDR-Doku-Podcast: „Mouhamed Dramé – Wenn die Polizei tötet” startet später

Die verantwortliche Redaktion im WDR hat sich kurzfristig entschieden, den Start des Doku-Podcasts „Mouhamed Dramé – Wenn die Polizei tötet” zu verschieben. Grund ist die tödliche Attacke in Mannheim, bei der ein Polizist im Einsatz von einem Attentäter erstochen wurde. Ein Angriff, der zeigt, wie gefährlich die Arbeit für Polizistinnen und Polizisten ist. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen.

In dem Podcast geht es zwar um einen ganz anderen Fall. Es wird gerade sehr emotional debattiert, und die Redaktion möchte vermeiden, dass die beiden Fälle in einen Zusammenhang gebracht werden. Deshalb hat sich die Redaktion entschieden, den Starttermin zu verschieben. Der neue Sendetermin wird schnellstmöglich bekannt gegeben.

"Mouhamed Dramé Wenn die Polizei tötet" Keyvisual

© WDR/Mirko Schweikert

Neuer WDR-Doku-Podcast: „Mouhamed Dramé – Wenn die Polizei tötet”

Zwölf Polizisten sollen Mouhamed Dramé davon abhalten, sich etwas anzutun – am Ende des Einsatzes liegt der 16-jährige Senegalese am Boden, getroffen von Kugeln aus einer Polizeipistole. Kurz darauf stirbt er im Krankenhaus. Der siebenteilige Doku-Podcast „Mouhamed Dramé – Wenn die Polizei tötet“ von der WDR Lokalzeit arbeitet den Fall multiperspektivisch auf.

Was genau ist am 8. August 2022 in Dortmund passiert? Im neuen Doku-Podcast macht sich ein Team von WDR-Reporterinnen und -Reportern auf, um zu verstehen: den Einsatz zu verstehen, Mouhamed zu verstehen, aber auch zu verstehen, warum die beteiligten Polizistinnen und Polizisten gehandelt haben, wie sie gehandelt haben. Dabei treffen Host Catherine Jaspard und ihr Team auf Menschen, die auf ganz unterschiedliche Weise von diesem Fall betroffen sind.

Unter anderem sprechen sie mit Mouhameds Betreuer in der Dortmunder Jugendhilfeeinrichtung, der ihm am Tag seines Todes helfen wollte und deswegen die Polizei gerufen hat. Zu Wort kommen auch Beamte der Polizeiwache in der Dortmunder Nordstadt, deren Kollegen an dem tödlichen Einsatz beteiligt waren und die täglich mit Menschen zu tun haben, die ihnen nicht (mehr) vertrauen. Außerdem reist Catherine Jaspard in den Senegal, um die Familie von Mouhamed zu treffen. Sie erfährt, was für ein Mensch er war und warum er nach Europa gekommen ist.

Zurzeit läuft vor dem Landgericht Dortmund der Prozess gegen fünf Polizistinnen und Polizisten. Darüber spricht der Oberstaatsanwalt, der am Ende seiner Ermittlungen Anklage erhebt. Und auch NRW-Innenminister Herbert Reul spricht über den Fall. Er hatte schon kurz nach dem Einsatz von Notwehr der Polizisten gesprochen, weil sie angegriffen worden seien.

Die multiperspektivische Herangehensweise macht den Podcast aus: Zeugen des Einsatzes, Mouhamed Dramés Betreuer, seine Familie, People of Color, Polizistinnen und Polizisten, der Dortmunder Oberstaatsanwalt und viele weitere kommen ausführlich zu Wort – einige gehen im Podcast erstmalig mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit. Es entsteht ein umfassendes Bild und es ergeben sich Erkenntnisse zum Polizeieinsatz und zu Herausforderungen der Polizeiarbeit. Nicht zuletzt wird die Lebensrealität vieler geflüchteter Menschen in der Gesellschaft sichtbar.

Projektleitung: Christian Beisenherz
Redakteur: Till Krause

Aktualisiert am 04.06.2024

Stand: 04.06.2024, 15.00 Uhr