Gespräch Oliver Tittmann, Leiter der Feuerwehr Duisburg
Gespräch Oliver Tittmann, Leiter der Feuerwehr Duisburg
© WDR/Christian Richter
Wie waren die Reaktionen, als Sie und ihre Feuerwehrleute hörten, dass sie Teil von „Feuer & Flamme“ werden?
Wir haben uns sehr darüber gefreut und fühlen uns geehrt, dass wir Teil dieses großartigen Formats werden dürfen. Die Kolleginnen und Kollegen waren sehr aufgeregt und anfangs auch skeptisch. Das professionelle Team und die Informationen aus Bochum konnten aber sehr schnell sämtliche Zweifel zerstreuen und die Dreharbeiten haben gezeigt, dass es eine gute Entscheidung gewesen ist, „Feuer & Flamme“ in Duisburg zu drehen, ich hoffe natürlich für beide Seiten.
Haben Sie sich alle Staffeln aus den anderen Städten angesehen? Haben Sie sich vor den Dreharbeiten mit den Kollegen aus Gelsenkirchen und Bochum ausgetauscht?
Nicht erst mit der Anfrage an die Feuerwehr Duisburg bin ich Fan von „Feuer & Flamme“ geworden. Ich habe mir tatsächlich alle Folgen angeschaut, diesmal auch aus der Perspektive, dass wir die Protagonisten sein werden. Insbesondere mit der Feuerwehr Bochum haben wir uns intensiv ausgetauscht und so von den positiven Erfahrungen profitieren können.
Es gab zwei „Feuer & Flamme“ Staffeln aus Gelsenkirchen, fünf aus Bochum. Auf wie viele Staffeln wollen es die Duisburger bringen?
Das ist eine sehr spannende Frage. Die Dreharbeiten zu den beiden aktuellen Staffeln aus Duisburg haben uns sehr viel Spaß gemacht und wir würden uns freuen noch viele Aspekte der Feuerwehr Duisburg und unserer Stadt zeigen zu dürfen. Zum Glück ist dies ja kein Wettstreit, ein paar weitere Staffeln können es also gerne noch sein.
Was sind die besonderen Herausforderungen bei Luft- und Wassereinsätzen?
Die Palette dieser Einsätze ist einfach riesig groß. Der Rhein und die großen Wasserflächen bieten eine Vielzahl an Einsätzen und sind teilweise unberechenbar. Die Mitarbeitenden der Hafenwache und die Taucher müssen sich somit auf eine breite Palette an Einsätzen vorbereiten, welche unter den widrigsten Umständen stattfinden können. Die Luftrettung ist für alle Beteiligten eine große Herausforderung und für die Mitarbeitenden, die Notärzte und Notärztinnen sowie die Piloten die Möglichkeit ihr Wissen und Können auf höchstem Level anwenden zu können. Gerade bei Einsätzen des Christoph 9, welche auch weit über das Stadtgebiet hinausgehen, weiß man nie, was einen erwartet, da in der Regel schwere Unfälle, Krankheiten und/oder Verletzungen vorliegen.
Was bedeutet eine Reihe wie „Feuer & Flamme“ in Zeiten, in denen Rettungskräfte gelegentlich belästigt oder sogar bei der Arbeit gehindert werden, für Ihren Berufsstand?
„Feuer & Flamme“ ist eine großartige Möglichkeit, die Arbeit der Feuerwehren und des Rettungsdienstes einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Je transparenter unsere Arbeit ist und die damit verbundenen Herausforderungen, desto besser können wir den Zuschauenden deutlich machen, dass wir Helferinnen und Helfer sind und es unabdingbar ist, dass wir in Ruhe unsere Arbeit machen können. Wir zeigen aber auch, dass diese Vorfälle die Ausnahme und nicht die Regel sind. Die Akzeptanz und der Respekt gegenüber der Feuerwehr sind in Duisburg dankenswerterweise sehr hoch.
In Deutschland klagen viele Unternehmen über Fachkräftemangel. Wie ist es um den Nachwuchs für die Feuerwehren bestellt?
Auch die Feuerwehren sind vom Fachkräftemangel und von Nachwuchsproblemen betroffen. Wir bieten einen hochinteressanten und abwechslungsreichen Beruf, fordern dafür aber auch vieles von den Bewerberinnen und Bewerbern ein. Hier ist die Konkurrenz zu anderen Berufszweigen auch bei den Feuerwehren größer geworden. Da die Feuerwehr als Arbeitgeber hoch attraktiv ist, gelingt es uns aber weiterhin sehr gut qualifizierte Mitarbeitende zu gewinnen. Hierfür ist Öffentlichkeitsarbeit unabdingbar und daher freuen wir uns auch, dass Feuer % Flamme in Duisburg gedreht wird.
Stand: 02.05.2024, 15.00 Uhr