Der WDR erhält viele Anregungen von jungen Menschen vom Land
Landleben trifft ARD
Der WDR erhält viele Anregungen von jungen Menschen vom Land
Unter dem Motto „Landleben trifft ARD“ haben die ARD-Landesrundfunkanstalten in zwölf Studios und auf einem Bauernhof junge Menschen, die auf dem Land leben, zum Dialog eingeladen. Knapp 350 Frauen und Männer aus unterschiedlichen Lebensbereichen und Berufswelten waren der Einladung gefolgt, darunter Aktive aus Handwerk, Vereinsleben, Lokalpolitik und Socialmedia.
© SWR/WDR
Insgesamt 75 Teilnehmer:innen empfing der WDR in seinen Studios in Aachen, Duisburg und Siegen. „Wir wollten zuhören und verstehen, was den Menschen am WDR gut gefällt, was weniger und was sie grundsätzlich von uns erwarten. Der persönliche Austausch ist dazu immer das allerbeste Mittel. Wir haben einiges gehört, was wir in Zukunft beherzigen sollten“, so der ARD-Projektleiter Michael Worringen vom WDR-Publikumsservice, der in Duisburg dabei war.
Im WDR-Studio Aachen empfingen Redaktionsleiterin Bettina Feldhaus sowie junge WDR- Programmmacher:innen rund 20 junge Gäste aus dem Umland. „Wir möchten im Programm über Themen berichten, die die Menschen im ganzen Land interessieren. Darüber möchten wir heute mit Ihnen ins Gespräch kommen“, so Jürgen Heuser vom WDR-Publikumsservice bei seiner Begrüßung. Beim Rundgang durch das Studio konnten die Besucher:innen erleben, wie Fernsehbeiträge entstehen und wie viel Vorbereitung für eine Live-Sendung wie die Lokalzeit nötig ist. Kritik übten sie daran, dass aus ihrem unmittelbaren lokalen Umfeld nur selten berichtet wird, dass das kulturelle Leben auf dem Land zu wenig vorkommt und zu stark auf die Landwirtschaft fokussiert wird. „Mir fehlt der Aspekt, dass auch viele Akademiker auf dem Land leben, die häufig zum Arbeiten in die Stadt pendeln“, meinte etwa Promotionsstudentin Laura Harter aus Düren.
„Ja, es gibt Landwirtschaft, ja, es gibt klassisches Landleben, aber es gibt auch normales, junges Leben, das auf dem Land stattfindet – und da fühlen sich, glaube ich, nicht viele repräsentiert“, fand auch Tobias Beitzel. Der Poetryslammer aus Bad Berleburg-Arfeld war einer von 20 Gästen, die im Studio Siegen mit WDR-Programmmacher:innen diskutierten. Unterhaltungschefin Karin Kuhn nahm mit, dass „wir als WDR in manchen Formaten zu nostalgisch auf das Landleben schauen. Die Impulse zweier junger Unternehmensgründerinnen und eines Podcasters aus dem Sauerland, mit denen ich diskutiert habe, finde ich sehr inspirierend.“ Immer wieder wünschten sich Teilnehmer:innen mehr Personality-Geschichten - und dass Menschen wie sie stärker im Programm vorkommen.
Im Studio Duisburg wünschten sich die jungen Gäste ebenfalls mehr Berichte über das kulturelle Landleben und über das ehrenamtliche Engagement – und das auf möglichst vielen Ausspielwegen, vor allem auch im Digitalen. „Arbeitet an Eurer Sichtbarkeit im Netz, habt keine Angst vor Veränderung und vielleicht gibt es auch irgendwann lokale Nachrichten auf TikTok“, sagt eine junge Frau an die WDR-Vertreter:innen gerichtet. Damit hat sie einen Nerv getroffen, pflichtet ihr Gabi Ludwig, Chefredakteurin der WDR-Landesprogramme, bei: „Wir haben das schon identifiziert, dass wir da wirklich sehr viel mehr Kraft reingeben müssen, damit unsere Produkte, liebevoll recherchiert und mit viel Herzblut umgesetzt, noch viel mehr Publikum erreichen.“
Stand: 30.04.2024, 13.20 Uhr