ARD-Vorwahlbefragung Bremen: SPD liegt zehn Tage vor der Wahl vor der CDU

ARD-Vorwahlbefragung Bremen: SPD liegt zehn Tage vor der Wahl vor der CDU

Eineinhalb Wochen vor der Bürgerschaftswahl in Bremen kommt die SPD in der Sonntagsfrage der ARD-Vorwahlumfrage Bremen auf 30 Prozent (-1 Prozentpunkt im Vergleich zum BremenTrend Mitte April; Bürgerschaftswahl 2019: 24,9 Prozent). Die CDU liegt aktuell bei 27 Prozent (-1 Prozentpunkt im Vergleich zu Mitte April; Bürgerschaftswahl 2019: 26,7 Prozent). Die Grünen erreichen 13 Prozent (-4 im Vergleich zu Mitte April; Bürgerschaftswahl 2019: 17,4). Die Linken liegen bei 10 Prozent (+3 im Vergleich zu Mitte April; Bürgerschaftswahl 2019: 11,3). Die FDP erreicht 6 Prozent (+-0 im Vergleich zu Mitte April; Bürgerschaftswahl 2019: 5,9). Die Bürger in Wut liegen bei 9 Prozent (+3 im Vergleich zu Mitte April; Bürgerschaftswahl 2019: 2,4) und dürfen sich damit Hoffnung machen, erstmals in Fraktionsstärke in die Bremer Bürgerschaft einzuziehen. Die AfD (Bürgerschaftswahl 2019: 6,1 Prozent) ist wegen konkurrierender Kandidatenlisten nicht zur Wahl 2023 zugelassen. Alle sonstigen Parteien erreichen aktuell 5 Prozent. Für die repräsentative ARD- Vorwahlbefragung hat das Meinungsforschungsinstitut infratest dimap von Montag bis Mittwoch dieser Woche 1.450 Wahlberechtigte in Bremen befragt.

Bei dieser Umfrage handelt es sich ausdrücklich um keine Prognose, sondern um die politische Stimmung in der laufenden Woche. Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wählerinnen und Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung hat zudem die letzte Phase des Wahlkampfs mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählerinnen und Wählern.

Wäre dies der tatsächliche Wahlausgang, käme rein rechnerisch für eine Regierungsbildung neben einer Fortführung des Dreierbündnisses aus SPD, Grünen und Linken auch eine Große Koalition von CDU und SPD infrage. Keine Mehrheit hätten nach den Ergebnissen aktuell ein Bündnis aus CDU, Grünen und FDP, eine Rot-Grüne Koalition von SPD und Grünen sowie ein Bündnis von CDU und Grünen.

Die größte Zustimmung unter den Wahlberechtigten hätte von diesen Koalitions- Optionen eine Große Koalition aus SPD und CDU: 34 Prozent der Befragten fänden dieses Bündnis sehr gut oder gut. Eine erneute Koalition aus SPD, Grünen und Linken fänden 32 Prozent sehr gut oder gut. Beide Optionen hätten wie beschrieben nach den aktuellen Ergebnissen eine Mehrheit, im Gegensatz zu einem Bündnis von SPD und Grünen, dieses fänden 34 Prozent der Befragten sehr gut oder gut. Weniger Zustimmung hätten zwei andere Bündnisse, die jedoch mit den Zahlen der repräsentativen Vorwahlbefragung ebenfalls keine Mehrheit hätten: Nur jeder Sechste (16 Prozent) fände eine Koalition von CDU, Grünen und FDP sehr gut oder gut. Ebenso viele sähen ein Bündnis von CDU und Grünen positiv.

Wenn die Bremer ihren Bürgermeister direkt wählen könnten, würden sich aktuell sechs von zehn Bremern (59 Prozent) für Amtsinhaber Andreas Bovenschulte (SPD) entscheiden. 23 Prozent würden sich für den Herausforderer von der CDU, Frank Imhoff, entscheiden. 18 Prozent antworten in dieser Frage mit „weiß nicht“ bzw. machen keine Angabe.

Auch bei der Frage, welche Partei den nächsten Bremer Senat führen sollte, liegt derzeit die SPD vorn. 49 Prozent der Wahlberechtigten sprechen sich derzeit für die aktuelle Regierungspartei aus, 32 Prozent für die CDU. Jeder Fünfte (19 Prozent) antwortet mit „weiß nicht“ bzw. macht keine Angabe.

45 Prozent der Befragten sind mit der Arbeit des Bremer Senats momentan sehr zufrieden bzw. zufrieden (+-0 Prozentpunkte im Vgl. zu Mitte April); 49 Prozent sind weniger bzw. gar nicht zufrieden (-2).

Befragungsdaten
- Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Bremen
- Fallzahl: 1.450 Befragte
- Erhebungszeitraum: 01.05. bis 03.05.2023
- Erhebungsverfahren: Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung
- Schwankungsbreite: 2* bis 3** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 10% ** bei einem Anteilswert von 50%

Die Fragen im Wortlaut:
- Bei der Wahl zur Bremischen Bürgerschaft haben Sie 5 Stimmen. Welcher Partei würden Sie alle oder die meisten Stimmen geben, wenn am Sonntag die Wahl zur Bürgerschaft wäre?

- Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit des Bremer Senats? Sehr zufrieden, zufrieden, weniger zufrieden oder gar nicht zufrieden?

- Wenn es nach Ihnen ginge: Welche Partei sollte den nächsten Bremer Senat führen?

- Im Folgenden geht es um mögliche Zusammensetzungen des künftigen Bremer Senats. Finden Sie einen Senat aus [...] sehr gut, gut, weniger gut oder schlecht?

- Wenn man den Bürgermeister in Bremen direkt wählen könnte, für wen würden Sie sich entscheiden?

Stand: 04.05.2023, 17.00 Uhr