Jörg Schüttauf spielt Elvis Neumann

Was bedeutet Heimat für Sie?
Das ist der Ort - Gegend, Landschaft, Sprache - in dem ich aufgewachsen bin und mich wahrscheinlich, ob ich will oder nicht, mein LEBEN LANG PRÄGEN WIRD. Ich komme sehr gern dahin zurück, habe aber auch kein Problem damit wieder weg zu fahren. So geschehen 1980 in die große weite Welt hinaus, die erste Station meines Trips hieß Leipzig.

Als Bürgermeister versucht Elvis eine ähnlich ausgleichende Position einzunehmen wie Melanie. Warum gelingt es ihm nicht, sich klar zu positionieren? Wie würden Sie Elvis beschreiben?
Elvis ist ein sach- und fachkundiger Bauunternehmer mit Ambitionen auf das Bürgermeisteramt eines kleinen Ortes im Norden von Berlin. Bisher wurde er immer wieder gewählt. Er gibt sich Mühe, alles richtig zu machen und versteht so manche Aufregung seitens der Leute heute, im Allgemeinen und im Besonderen der jungen Leute im Dorf/ Gemeinde, überhaupt nicht. Er versucht zu vermitteln, aber gibt auch recht schnell wieder Kopf schüttelnd auf. Bisher lag in der Ruhe die Kraft, und so wird es wahrscheinlich diesmal wieder sein.

Was fällt Ihnen zu dem Satz „Wir holen uns unsere Heimat zurück!“ ein?
Nichts, außer dass sie mir bisher niemand streitig gemacht hat. Denn da, wo ich herkomme, will bisher keiner hin (lacht).

Wie würden Sie mit Freunden umgehen, die eine – ob politisch oder gesellschaftlich – extremistische Haltung bekommen haben?
Ich kenne einige Leute, die eine Meinung haben und andere offensichtlich gewünschte Meinungen in Frage stellen, wenn die mit dumpfen Parolen und merkwürdigen Theorien aus dem Internet einher geht, kenne ich diese Leute in der Regel nicht mehr lange. Ebenso gehen mir aber auch die gelehrten Besserwisser auf den Zeiger, die alles ungefragt hinnehmen und permanent auf skeptisches Hinterfragen mit Beschimpfungen reagieren. Auch ich habe eine Meinung und bin sehr froh, dass man sie ungestraft äußern kann. Mich fragt bloß keiner (lacht).