33. DEUTSCHER KAMERAPREIS: 29 Kameraleute und Editor:innen nominiert

33. DEUTSCHER KAMERAPREIS: 29 Kameraleute und Editor:innen nominiert

Deutscher Kamerapreis

© WDR

Die Nominierten für den DEUTSCHEN KAMERAPREIS 2023 stehen fest: 29 Kameraleute und Editor:innen können auf eine Auszeichnung mit dem wohl renommiertesten Preis für Bildgestaltung in Film und Fernsehen im deutschsprachigen Raum hoffen. Die Bekanntgabe der Gewinner:innen und die feierliche Preisverleihung finden am 26. Mai 2023 in Köln statt.

In der Kategorie Fiktion Kino nominiert wurde Editorin Gesa Jäger für ihren Schnitt des Films "Das Lehrerzimmer": Als sie versucht, Diebstähle an ihrer Schule aufzuklären, gerät eine junge Lehrerin in einen Sog aus Anfeindungen, Lügen und Vorurteilen, an dem sie zu zerbrechen droht. Aussichten auf eine Auszeichnung hat auch Manuel Dacosse mit seiner Kameraleistung in "Meinen Hass bekommt ihr nicht" (Koproduktion NDR). In der deutsch-französisch-belgischen Koproduktion geht es um den Terroranschlag im Pariser Club Bataclan im November 2015 - sehr persönlich erzählt, aus Sicht eines Hinterbliebenen, mit viel Ruhe auch in den Bildern. Mit ihrer Bildsprache in dem Kriegsdrama „Der Fuchs“ überzeugten außerdem Yoshi Heimrath und Paul Sprinz die Jury. Im Mittelpunkt des Films steht der einzelgängerische Soldat Franz, der eine außergewöhnliche Freundschaft zu einem verwaisten Fuchswelpen aufbaut.

Gute Chancen, in der Kategorie Fiktion Screen ausgezeichnet zu werden, hat Claudia Wolscht mit ihrem Schnitt von "Gesicht der Erinnerung" (SWR). In dem Fernsehfilm verschmelzen Wahn und Wirklichkeit, weil die 40-jährige Christina in ihrem neuen, wesentlich jüngeren Freund immer wieder ihren verstorbenen Lebensgefährten sieht. Nominiert hat die Jury in diesem Jahr außerdem Kameramann Tim Kuhn für die vierte Folge ("Rambazamba") der Serie "Luden – Könige der Reeperbahn" (Amazon Prime), die ab dem 3. März zu sehen ist. Sie beruht auf wahren Ereignissen und lässt das St. Pauli der 1980er Jahre wieder erwachen. Eine ebenfalls überzeugende Kameraarbeit leistete Kaspar Kaven im Dresdner Tatort "Was ihr nicht seht" (MDR).

In der Kategorie Kurzfilm nominiert wurde Nico Schrenk für seine herausragende Kameraführung in „Everybody leaves in the end“ – ein Film über den verzweifelten Versuch einer Jugendlichen, die eigene Familie wieder zu vereinen. Ebenfalls mit starken Bildern überzeugen konnte Editorin Riccarda Schwarz die Jury in „Verglast“. Dem Kurzfilm „Beben“, der seine Weltpremiere bei den Filmfestspielen von Cannes feierte, gelingt es auf eine sehr einfühlsame Weise, von der Beziehung zwischen einer Physiotherapeutin und ihrem jugendlichen Patienten zu erzählen. Für diese Leistung wurde Kamerafrau Stefanie Reinhard nominiert.

Eine Preisanwärterin in der Kategorie Doku Kino ist Susanne Schüle für ihre authentischen Bilder aus dem Leben einer Gruppe von Roma, die der Film „Europa Passage“ über Jahre mit der Kamera begleitet hat. Ebenfalls nominiert wurde Günther Kurth, der in „Kalle Kosmonaut“ (Koproduktion ZDF) den jungen Pascal aus Berlin-Marzahn durch seine schwierige Teenagerzeit mit der Kamera begleitet: Die Bilder entstehen in einem trostlosen Umfeld zwischen Drogen und Gewalt. Für den Schnitt von „Elfriede Jelinek - Die Sprache von der Leine lassen“ (BR/ARTE) wurde Mechthild Barth nominiert. Das Porträt über die Literaturnobelpreisträgerin ist durch die Kombination von Archiv-Material und neu aufgenommenen Tonaufnahmen entstanden.

Über eine Nominierung für den Schnitt von „Im Labyrinth - Der Musiker Jörg Widmann“ kann sich Ralf Streese in der Kategorie Doku Screen freuen. Mit seiner Kameraarbeit für die Doku-Reihe "Art Crimes" hat Jakob Stark Chancen auf eine Auszeichnung: Die Folge „Van Gogh: Amsterdam 2002“ (rbb/ARTE) dokumentiert den Kunstraub zweier Gemälde, der einige Jahre später eine überraschende Wende nimmt. Für seine gut inszenierte Kameraarbeit ist darüber hinaus Christof Hößler mit „Die Story: Polizisten gegen pädophile Täter - Innensicht einer Großfahndung“ (WDR) nominiert.

Nah dran an den Menschen ist mit der Kamera auch Jan Mammey in „Verseucht und vergiftet - Gefahr an der polnischen Weichsel“ (MDR). Er ist deshalb in der Kategorie Aktuelle Kurzformate nominiert. Die Dokumentation geht außerdem auch für den Schnitt von Jörg Reiner Müller ins Rennen um eine Auszeichnung. Eine Nominierung für seine Kameraarbeit erhielt in dieser Kategorie zudem Till Haener für das NZZ Format „Die große Stromlücke – Was passieren muss, damit die Schweiz im Winter genügend Strom hat“ (SRF).

Auch in diesem Jahr vergibt das Kuratorium des DEUTSCHEN KAMERAPREISES wieder zwei Nachwuchspreise, die von der ARRI Group und SIGMA (Deutschland) GmbH gestiftet werden. Hoffnung hierauf können sich Aleksandra Dyja für den Film „Ich bin nur scheintot“ (HFF), Sebastian Husak für „Idyll“ (HFF), Moritz Mayer für „Jagen als Beruf: Arbeit & Gehalt eines Revierjägers in den Bayerischen Alpen“ (BR) und schließlich Hannes Cullum für „Myosotis“ (ZHdK) machen.

Darüber hinaus vergibt das Kuratorium des DEUTSCHEN KAMERAPREISES auch 2023 wieder einen Ehrenpreis.

Die vollständige Übersicht aller Nominierungen für den 33. DEUTSCHEN KAMERAPREIS finden Sie unter: deutscher-kamerapreis.de.

Stand: 02.03.2023, 10.00 Uhr