Jasmin Schwiers als Simone Papst
Jasmin Schwiers als Simone Papst
Simone Papst (Jasmin Schwiers)
© WDR/Degeto/Martin Rottenkolber
Im Film „Alte Sünden“ muss Simone ihrem Mann Youssef und Anne Fuchs bei den Ermittlungen helfen. Wie kommt es dazu?
Wenn eine heiße Spur direkt in die Firma des eigenen Vaters führt, der gerade auch noch darum gebeten hat, vor Ort einzuspringen, dann wird man auch mal zur Komplizin der hauseigenen Detektei – ob Simone will oder nicht.
Obwohl Simone andere Pläne hat, gibt sie der Bitte ihres Vaters in der Firma auszuhelfen nach. Warum ist es für Simone so schwer, ihren Eltern oder ihrem Mann Youssef etwas abzuschlagen?
Sie ist einfach ein durch und durch loyaler Charakter. Sie hat durchaus Rückgrat und ihrem Vater gegenüber ist sie alles andere als hörig. Aber wenn die Hütte brennt, dann steht die Familie zusammen. Und in Youssefs Händen wird Simone schlichtweg zu Wachs. Seinem Charme kann niemand widerstehen, als allerletzte Simone.
Wie gut sind Sie im Nein sagen?
Oh, leider sehr schlecht. Ich muss das regelrecht üben. Es gibt nur sehr, sehr wenig, was ich nicht für meine Freunde oder Familie tun würde. Wahrscheinlich nur Dinge, die am Ende ins Gefängnis führen… Für einen „All-In-Menschen“ wie mich ist es deshalb besonders wichtig, sich die Freunde genau auszusuchen, die diesen Einsatz auch wertschätzen.
Wäre der Bürojob in der Firma ihres Vaters für Simone dauerhaft reizvoll? Besitzt sie Führungsqualitäten?
Als eigentliche Café-Besitzerin weiß sie einen Laden auf jeden Fall am Laufen zu halten. Aber auf Dauer ist die Enge eines Büros wahrscheinlich nichts für sie. Und schon gar nicht bei Papa in der Firma. Ihre Unabhängigkeit und Selbstbestimmtheit sind ihr zu wichtig.
In „Alte Sünden“ geht es auch um Verzeihen. Wie gut ist Simone im Verzeihen? Wo sind für Simone – und wo für Sie – die Grenzen, wenn es darum geht Fehler zu verzeihen?
Simones Vater hat den Bogen definitiv überspannt. Ehrlichkeit sollte die Grundlage einer jeden Beziehung sein, sonst wird es sehr unschön. Mir persönlich geht es da genauso. Ich sage meinen Kindern jetzt schon, dass jeder mal Mist baut. Aber man muss dazu stehen.
Youssef und Simone sind ein schönes, wenn auch ungleiches Paar, vor allem sind sie aber ein gutes Team. Worin ergänzen sich die Beiden, was macht die Beziehung zwischen ihnen aus?
Genau das. Dass sie sich als Team verstehen. Vor allem, wenn ein Kind kommt, muss man die Balance neu ausloten. Wenn beide auch noch Berufe haben, wird es immer eng.
Simone ist ein 100-prozentiger Familienmensch. Welchen Stellenwert hat Familie in ihrem Leben?
Den allerhöchsten. Noch mal mehr, seit mein Mann und ich Kinder haben.
Arbeit & Familie: Wie schwierig ist es für Simone die Arbeit und ihre Familie unter einen Hut zu bringen? Haben Sie ein Rezept, wie man die Work-Life-Family-Balance hält?
Diese Balance ist für niemanden einfach, man arbeitet eigentlich permanent daran. Simone und Youssef mussten sich erstmal sortieren, genauso wie mein Mann und ich. In unseren Berufen ist es sehr schwierig, zu planen. Alles wird ständig umgeschmissen und man muss sich neu organisieren. Aber die Kinder dürfen nie zu kurz kommen, das steht bei uns beiden an oberster Stelle. Ich versuche, in all dem die eigenen Kapazitäten im Blick zu behalten. In Momenten, in denen mir alles zu viel wird, versuche ich mich darauf zu besinnen, dass ich mit Fülle gesegnet bin. Gesunde Kinder, Familie, gute Freunde – das ist der eigentliche Reichtum im Leben.
Stand: 09.12.2022, 14.00 Uhr