Interview mit Armin Rohde

Interview mit Armin Rohde

© WDR/Frank Dicks

Armin Rohde ist 1955 in Gladbeck geboren und gehört seit seinen Rollen in Kultfilmen wie „Kleine Haie“, „Der bewegte Mann“, „Schtonk“ und „Rossini“ zu den großen Publikumslieblingen im Kino und im Fernsehen. Auf der Leinwand war er zuletzt in „Contagion“ von Steven Soderbergh (2011), „So viel Zeit“ (2019) und der romantischen Komödie „Ausgerechnet Sibirien“ (2012) zu sehen. Armin Rohde steht auch für zahlreiche TV-Produktionen wie dem Mehrteiler „Das Wunder von Lengede“ (2003), der Krimi-Dauerbrenner-Reihe „Nachtschicht“ (seit 2003) und dem ARD-Vierteiler „Mörderisches Tal – Pregau“ (2016) vor der Kamera. Zuletzt spielte er in zwei Staffeln von „Tonis Welt“ (2020-21) mit.

Weihnachten bedeutet nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen. Das zeigt „Das Weihnachtsschnitzel“ sehr anschaulich. Was ist Ihrer Meinung nach die wichtigste Zutat für einen schönen Weihnachtsfilm?

„Eigentlich nicht viel mehr als für jeden anderen Film auch: Ein gutes Drehbuch, Schauspieler, die Freude an Ihrer Arbeit haben, ein engagierter Regisseur und Kameramann und eine motivierte Mannschaft. All das war bei diesem Film auf jeden Fall gegeben. Hinzu kam, dass wir in der Vorweihnachtszeit gedreht haben und somit auch das gesamte Team in der richtigen Stimmung war. Die Kostüme und die weihnachtliche Atmosphäre durch die Dekorationen und die Beleuchtung haben auch dazu beigetragen und so ist ein wunderbarer Weihnachtsfilm entstanden.“

Der erste „Schnitzel“-Film ist nun weit über zehn Jahre her. Wie hat sich die Freundschaft von Günther und Wolfgang in all den Jahren entwickelt?

„Ich glaube, die Freundschaft ist über all die Jahre gewachsen und hat sich verfestigt, aber so viel verändert hat sie sich nicht. Aber das ist auch gut so. Ich denke, die Zuschauer wollen auch gar keine Veränderung, denn die beiden sollen so bleiben, wie man sie kennen und lieben gelernt hat. Das mag ich auch so an den Rollen. Man muss sie nur nebeneinanderstellen und muss lachen. Der eine, der sich immer etwas falsch einschätzt oder sogar überschätzt und der andere, der sich gar nicht erst die Mühe macht, sich einzuschätzen. Ein klassisches Komödienpaar.“

Wie war es für Sie, ihre Rolle in einem Weihnachtsmannkostüm zu spielen?

„Nach mehreren Tagen im Weihnachtsmannkostüm dachte ich manchmal wirklich, ich sei der Weihnachtsmann. Es war aber nicht immer so einfach, darin zu spielen, da der Bart aus Watte einem um die Ohren geflogen ist. Manchmal mussten wir auch Szenen abbrechen, weil ich zu viele Haare im Gesicht hatte. Draußen war es schön kuschelig und warm und in den Innenräumen kamen wir schon ordentlich ins Schwitzen. Das Leben der Weihnachtsmänner wird definitiv unterschätzt. Als kleine Erinnerung habe ich den Mantel von der Produktion abgekauft und benutze ihn jetzt als Bademantel.“

Einfach dem Weihnachtstrubel entfliehen – wohin würde es Sie verschlagen?

„Ich entfliehe dem Trubel vor allem, weil ich den Geschenkewahn nicht mitmache. Ich empfinde das heutzutage alles als sehr übertrieben. Ich schenke sehr gerne, aber am liebsten dann, wann ich will. Am schönsten ist es doch, den Menschen eine Freude zu machen, wenn sie am wenigsten damit rechnen. Als Reiseziel hat es mich früher öfters nach Amerika, nach New Mexiko und Arizona verschlagen. Aber ich hatte bei meinem letzten Besuch das Gefühl, dass sich dort die Stimmung ändert, und das gefiel mir nicht so gut. Ich muss aber auch nicht unbedingt verreisen. Ich habe diese Begabung, mich überall schnell wohl und beheimatet zu fühlen. Heimat muss man in sich selber finden, sonst findet man sie nirgendwo.“

Stand: 27.10.2022, 15.15 Uhr