Anne Ratte-Polle als Leila Storm
Anne Ratte-Polle als Leila Storm
Kommissarin Leila Storm (Anne Ratte-Polle) auf der Suche nach der Wahrheit bei diesem dramatischen Unglücksfall.
© WDR/kineo Film/Michael Kotschi
Leila Storm ist Polizeibeamtin und muss in diesem Fall ermitteln. Sie ist erschüttert von dem Unglück und versucht ihre Emotionen auszublenden. Sachlich und kühl nimmt sie die Befragungen aller Beteiligten vor. Doch bei Kathleen kann sie ihre Gefühle nur schlecht kontrollieren, sie hat Mitgefühl und macht ihr gleichzeitig Vorwürfe. Vor allem will sie rekonstruieren, wieso die Kinder sich unbemerkt von der Gruppe entfernen konnten. Doch schließlich kommt es zur Anklage wegen fahrlässiger Tötung.
Wie würden Sie Ihre Figur beschreiben?
Anne Ratte-Polle: „Ich spiele eine Kommissarin, der es in erster Linie darum geht, möglichst neutral eine Sachlage zu untersuchen. Dabei hat meine Figur natürlich Mitgefühl für Kathleen, trotzdem muss der Fall geklärt werden, was schwierig ist, wenn die verantwortliche Person immer nur sagen kann, dass sie sich nicht erinnern kann. Mich packen solche dramatischen Stoffe immer sehr an und ich kann danach überhaupt nicht einfach abschalten. Das bringt der Beruf der Schauspielerin eben mit sich. Dadurch schaut man aber auch oft über den eigenen Tellerrand hinaus, was ja auch gut ist.“
Welche Botschaften kann der Film vermitteln?
Anne Ratte-Polle: „Wir leben in einer Zeit, die scheinbar immer bequemer wird durch die Vorteile, die die Technik bringt. Diese entwickelt sich rasant. Aber irgendwie haben wir persönlich immer weniger Zeit. Diese ständige Erreichbarkeit verwirrt einen und raubt die Konzentration. Ich denke, es wird immer wichtiger, bei der heutigen Geschwindigkeit auf sich zu achten und bei sich zu bleiben. Ja, es wird immer schwieriger, Grenzen zu setzen und diese Grenzen immer neu zu überprüfen. Durch Achtsamkeit kann man vieles verändern. Man kann alte Gewohnheiten ändern und neue annehmen. Man kann den eigenen Blick auf die Welt beeinflussen. Man kann lernen, Dinge bewusster anzunehmen, die man nicht ändern kann und Dinge überhaupt erst zu sehen, die man ändern kann. Das bringt einen weg von dem Gefühl von Ohnmacht und hin zu einem Gefühl von Verantwortung.“
Stand: 22.09.2022, 09.00 Uhr