25 Fakten zu 25 Jahren „Tatort“ Köln

25 Fakten zu 25 Jahren „Tatort“ Köln

© WDR

1/ Freddy und Max – Die Rollen
Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär waren schon befreundet, bevor sie in die Rollen von Max Ballauf und Freddy Schenk geschlüpft sind.

2/ Nackt im Stadion – Erste Auftritte
Den ersten Auftritt im „Tatort“ hatte Max Ballauf bereits vor 25 Jahren, damals im Düsseldorfer Ermittler-Team im Fall „Der Mörder und der Prinz“ (1992). Erstmals in einer „Tatort“-Gastrolle zu sehen war Klaus J. Behrendt 1990 in dem Fall „Schimanskis Waffe“. Auch Dietmar Bär war schon im „Tatort“ zu sehen, bevor er in die Rolle des Freddy Schenk schlüpfte: Als rabiater Fußballfan Ernst war er in „Schimanski – Zweierlei Blut“ (1984) zu sehen – da stand er nackt, mitten im Duisburger Fußballstadion.

3/ Freddy und die liebe Familie
Freddy Schenk ist ein absoluter Familienmensch, verheiratet – aber seine Frau haben die Zuschauer:innen noch nie zu sehen bekommen. Zwei Töchter haben die Eheleute Schenk, mittlerweile sind sie sogar Großeltern. Als ihre jüngste Tochter Melanie war Karoline Schuch seit 2001 in sechs „Tatorten“ zu sehen. Natalie Spinell spielte in zwei Folgen Freddys Erstgeborene Sonja – zuletzt in „Kinder der Gewalt“ (1999). 2023 ist Natalie Spinell als Sonja in „Schutzmaßnahmen“ wieder dabei. Auch Freddys Großmütter Gertrud (Ilse Werner) und Margot Schenk (Helga Göring) waren schon zu sehen.

4 / Max, der einsame Wolf
Über Max Ballaufs Leben in Köln ist deutlich weniger bekannt: Er war lange Single und lebte in einer Pension. Mit Polizeipsychologin Lydia Rosenberg (Juliane Köhler) führt er eine On/Off-Beziehung.

5 / Dienstkleidung: Cowboystiefel und Lederjacken
Cowboystiefel – das waren einst Freddy Schenks Markenzeichen. Ansonsten trägt er meist Anzug und langen Mantel. Ballauf setzte lange Zeit auf Lederjacken, ist aber inzwischen davon abgekommen. Seit einiger Zeit trägt Max Ballauf auch Brille.

6 / Currywurst mit Domblick: Die Wurstbraterei
„Schreib's auf, ja?“, sagt Freddy Schenk gerne Mal am Ende einer Folge: Die berühmte „Wurstbraterei“ war erstmals im Februar 2001 zu sehen, im 16. Fall „Mördergrube“. Es war eine Originalimbissbude, die früher bei Kirmes-Veranstaltungen im Einsatz war. Die Imbissbude stand von 2013 bis 2020 im Rheinauhafen am Südkai. Für die Filmaufnahmen zog der Imbiss meist unter die Deutzer Brücke auf die andere Rheinseite. Seit 2020 kann man sie im LVR-Freilichtmuseum Kommern besichtigen.

7 / Die Themen
Der Kölner „Tatort“ packt immer wieder auch gesellschaftspolitische Themen an: So ging es bei Ballauf und Schenk bereits um Blutdiamanten“, Kinderprostitution und Sextourismus in „Manila“, Tretminen („Minenspiel“, ausgezeichnet mit Amnesty International Preis und war Thema in einem Bundestags-Ausschuss), Selbstjustiz („Bestien“), Rechtsextremismus („Odins Rache“), Obdachlosigkeit („Wie alle anderen auch“), den vergessenen Krieg im Kongo („Narben“), Bürgerwehren („Wacht am Rhein“) u.v.a.

8 / Kölner „Tatort“ ermitteln im Ausland
Schon mehrfach ermittelten Ballauf und Schenk schon jenseits der Stadtgrenzen. Für die Dreharbeiten zu ihrem dritten „Tatort“ „Manila“ verschlug es das Team im Herbst 1997 auf die Philippinen. Klaus J. Behrendt, Dietmar Bär und einige Mitstreiter gründeten anschließend den Verein „Tatort – Straßen der Welt e.V.“, der sich u.a. für Straßenkinder einsetzt. Für „Blutdiamanten“ drehten sie auch in Belgien. Und für den ersten Fall „Willkommen in Köln“ wurde in Miami (USA) gedreht.

9 / Köln trifft Leipzig – Gemeinsame Ermittlungsarbeit
Im April 2012 lief mit „Kinderland“ und „Ihr Kinderlein kommet“ eine Doppelfolge, in der die Leipziger „Tatort“-Ermittler Simone Thomalla und Martin Wuttke als Eva Saalfeld und Andreas Keppler einen Gastauftritt hatten.

In den Jahren 2000 und 2002 ermittelten die Kölner bereits gemeinsam mit den „Tatort“ Kommissaren Ehrlicher und Kain (Peter Sodann und Bernd Michael Lade) in „Quartett in Leipzig“ und „Rückspiel“.

10 / Unterstützung im Präsidium
Was wären Ballauf und Schenk ohne ihren Rückhalt im Präsidium. Zunächst wird der Job von der Kripo-Sekretärin Lissy Pütz, gespielt von Anna Loos, übernommen (1997 – 2000). Dann übernimmt Franziska Lüttgenjohann, gespielt von Tessa Mittelstaedt. Bereits 1999 war sie die Urlaubsvertretung von Lissy Pütz, ein Jahr später gab es dann die Festanstellung. Als rechte Hand geht Franziska mit Ballauf und Schenk in 44 Folgen durch Dick und Dünn, muss in zahllosen Nachteinsätzen Überwachungsvideos überprüfen oder aus einem riesigen Berg von Schredderpapier das Buchstabenrätsel eines Erpressers lösen. In ihrem letzten Fall („Franziska“, 2014) wird aus der Nebenrolle eine Hauptrolle: Als ehrenamtliche Bewährungshelferin wird Franziska im Gefängnis von einem Häftling gekidnappt und kommt ums Leben. (Aus Jugendschutzgründen wird „Franziska“ erst um 22 Uhr gezeigt – bis dahin ein Novum beim „Tatort“). Franziska ist nur schwer zu ersetzen: In mehreren Folgen haben die Kommissare wechselnde Assistenten. 2015 übernimmt Tobias Reisser, gespielt von Patrick Abozen. Seit 2018 hat Norbert Jütte den Posten inne, ihn spielt Roland Riebeling.

11 / Der Pathologe
Innere Blutungen im Brustbereich? Hämatome? Erschossen oder erstochen? Joe Bausch spielt seit dem „Tatort – Manila“ (1998) den Pathologen Dr. Joseph Roth im Kölner „Tatort“-Team. Seine Auftritte sind meist kurz. Doch das, was er zu sagen hat, ist essentiell für die Ermittlungsarbeit der Kommissare. Auch im richtigen Leben ist er Mediziner, schreibt Bestseller und war von 1986 bis 2018 Anstaltsarzt in der Justizvollzugsanstalt Werl.

12 / Die „Dienstwagen“
Autos und vor allem Oldtimer sind Freddys Leidenschaft. Die „Dienstwagen“, mit denen Freddy vorfährt, sind von der Polizei konfiszierte Wagen. Der Kommissar darf sie sich aus dem „Fuhrpark“ des Präsidiums ausleihen. Mitunter ist auch mal ein in die Jahre gekommener Kleinwagen verfügbar.

13 / Besondere Drehorte
In der Folge „Kaltes Herz“ suchen Freddy und Max nach dem Mörder eines Jugendamtsmitarbeiters. Eine Szene dafür drehten sie im Historischen Stadtarchiv von Köln. Wenige Tage später, am 3. März 2009, stürzte das komplette Gebäude ein. Das ganze Team war geschockt.

Für Aufsehen in der Stadt sorgten die Dreharbeiten zu „Schattenlos“ (2003). Am belebten Wiener Platz in Köln-Deutz gab es in „Schattenlos“ eine große Explosion.

14 / Prominente Gäste beim Kölner „Tatort“
Immer wieder werden beim Kölner „Tatort“ auch prominente Gastrollen besetzt. Mit dabei waren unter anderem Armin Rohde, Udo Kier, Axel Milberg, Ben Becker, Susanne Wolff, Anna Maria Mühe, Tom Schilling, Natalia Wörner, Cosma Shiva Hagen, Claudia Michaelsen, Edgar Selge, Walter Kreye, Robert Stadlober, Michael Mendl, Katharina Schüttler, Henning Baum, Jasmin Schwiers, Charly Hübner, Jeanette Hain, Nadeshda Brennicke, Barbara Rudnik, Pegah Ferydoni, Jasmin Schwiers, Misel Maticevic, Hinnerk Schönemann, Julia Jäger, Anne Ratte-Polle, Sylvester Groth, Ulrike C. Tscharre, Florian Bartholomäi, Sandra Borgmann u.v.a. In „Spur des Blutes“, am 23.10.2022 zu sehen, haben Josef Hader und Robert Stadlober Gastrollen.

15 / Das Produktionsteam
Produziert wird der „Tatort“ Köln von Bavaria Fiction (Niederlassung: Köln, früher Colonia Media). Produzentin der ersten Stunde war Sonja Goslicki, seit 2019 hat Produzent Jan Kruse übernommen.

19 / In Gedenken an..
Während der Dreharbeiten zu „Wahre Liebe“ 2014 starb Schauspieler Christian Tasche, der bis dahin die Rolle als Staatsanwalt Wolfgang von Prinz übernommen hatte.

20 / Neue Kriminaltechnikerin
Seit 2021 spielt Tinka Fürst als Kriminaltechnikerin Natalie Förster eine Rolle im Kölner „Tatort“. Ihren ersten Auftritt hatte sie in dem Film „Der Tod der Anderen“.

21 / Max Ballauf schläft am „Tatort“ ein
Im Fall „Gefangen“ schläft Max Ballauf geplagt von einem zurückgekehrten Trauma eines älteren Falls an einem „Tatort“ ein. Seine Gedanken kreisen darum, dass er in einer Ausnahmesituation eine junge Polizistin erschossen hat. Auch sein Freund und Kollege Freddy Schenk kann ihm in dieser Situation nicht helfen.

22 / Tanzen gegen Liebeskummer
Von seinem Interesse an einer Verdächtigen überfordert, lässt Kommissar Freddy Schenk auf einer Tanzfläche seinen Gefühlen freien Lauf. Im „Tatort“ „Freddy tanzt“.

23 / „Tatort“-Musik(er)
Für „Spur des Blutes“ (2022) hat Reinhold Heil die Musik geschrieben – vor seiner Zeit als Filmkomponist war er bekannt als Mitglied der „Nina Hagen Band“ und hatte mit „Spliff“ in den 1980ern große Hits. Volker Bertelmann – international auch bekannt unter seinem Künstlernamen Hauschka – komponierte die Musik zu „Gefangen“ (2020). Und 2009 kam es zu einem Kölner Gipfeltreffen als die „Höhner“ in „Platt gemacht“ auftraten. Klaus Doldinger, Jazz-Legende und Komponist der „Tatort“-Titelmelodie, hatte in „Wacht am Rhein“ (2017) einen Cameo-Auftritt als Straßenmusiker.

24 / Geiselnahme auf dem Rhein
Frühjahr 2021, mitten in der Pandemie: Die Ausflugsschiffe, die normalerweise auf dem Rhein unterwegs sind, sind fest vertäut am Ufer. Im Lockdown fahren sie nicht. Nur eines von ihnen zieht seine Kreise vor dem Innenstadt-Panorama: Auf dem Schiff, das im Film „Agrippina“ heißt, wird „Hubertys Rache“ gedreht. Ein Geiselnehmer (gespielt von Stephan Kampwirth) hat an Bord das Kommando übernommen.

25 / Entführt!
Nicht nur Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) ist schon einmal in die Gewalt eines Geiselnehmers („Hubertys Rache“, 2022) geraten. Freddy Schenk (Dietmar Bär) wird in „Der Tod der Anderen" (2021) entführt, wobei er und seine mordverdächtige Kidnapperin (Ulrike Krumbiegel) sich durchaus sympathisch sind. Schlimmer erwischt es Jütte (Robert Riebeling) – im gleichen Film: Er ist in einem Keller eingesperrt und kann gerade noch rechtzeitig entdeckt werden.

Stand: 02.09.2022, 13.15 Uhr