Statements der Schauspieler:innen

„Wild Republic“

Statements der Schauspieler:innen

szene aus "wild republic"

Rebecca (Verena Altenberger) plant ein Experiment zur Resozialisierung straffälliger Jugendlicher.

Rebecca (Verena Altenberger) plant ein Experiment zur Resozialisierung straffälliger Jugendlicher.

Can (Anand Batbileg) verdient sein Geld bei illegalen Boxkämpfen.

Was will Justin (Béla Gabor Lenz) wirklich?

Marvin (Rouven Israel, Mitte)

Jessica (Camille Dombrowsky) nimmt heimlich Kontakt zur Außenwelt auf.

Albrecht (Ulrich Tukur, l) hat eine schwierige Beziehung zu seinem Sohn Ron (Merlin Rose).

Sellien (Franz Hartwig, rechts) mit dem Polizisten Grasser (Gerhard Liebmann).

Über ihre Erfahrungen beim Dreh

Merlin Rose (Ron):

Häufig war ich erschöpft und gelegentlich auch am Ende meiner Reserven. Es ging mir also genau wie Ron und den anderen in der Gruppe, die sich in den Bergen durchschlagen müssen. Auch hat das Ganze uns abverlangt, viel aufeinander zu achten. Wie geht es den anderen? Braucht vielleicht jemand Hilfe? Man musste sich auf die Menschen um sich herum verlassen können.

Aaron Altaras (Can):

Es war bestimmt der herausforderndste Dreh, den ich hatte und haben werde. Ich hatte überall Wunden und habe mir ein Band gerissen. Dafür kann ich jetzt auf jedem Felsen schlafen, und die Luft war sehr gut.

Rouven Israel (Marvin):

Während der Dreharbeiten hat sich eine ,Jetzt erst recht‘-Mentalität entwickelt. Schließlich wollten wir alle diese Geschichte erzählen und zu einem erfolgreichen Ende bringen. Diese Zuversicht hat natürlich auch dazu beigetragen, mit der Herausforderung besser umzugehen.

Maria Dragus (Lindi):

In der Natur zu drehen, war für mich ein Geschenk. Auch wenn wir viele Herausforderungen hatten und es manchmal hart war: Für die gewaltigen Aussichten auf die Berge und die vielen neuen Erfahrungen hat sich das Ganze definitiv gelohnt.

Verena Altenberger (Rebecca):

Ich bin eine Schauspielerin, die mit allen Sinnen arbeitet. Ich ziehe Inspiration aus meiner Umgebung, den Gerüchen, den Eindrücken, der Temperatur. Für mich war es ein Geschenk, eine Action-Survival-Serie unter extremen Umständen zu drehen.

In Vorbereitung auf ihre Rolle


Emma Drogunova (Kim):

Ich habe viele Dokus geschaut, ich habe mich viel mehr mit meiner Figur als Mensch auseinandergesetzt und nicht unbedingt mit diesem Aspekt, dass sie eine Straftäterin ist. Mich hat das nicht interessiert, und für mich war es wichtiger, zu wissen, wer Kim ist und was für eine Person sie ist und wie sie mit gewissen Situationen umgeht. Das war für mich interessant, und so habe ich mir meine Figur gebaut.

Franz Hartwig (Lars Sellien):

Sellien ist wie ich 1986 geboren, zum ersten Mal habe ich versucht, eine nahezu sorgenfreie Figur zu kreieren. Jemanden, der so gefestigt ist, dass er anderen helfen kann. Sellien ist ehrgeizig, zielstrebig und wird nervös, wenn ihm die Kontrolle entgleitet. Ein junger Mann, der in seiner Freizeit gern in den Bergen ist und es versteht, Menschen ,zu lesen‘ und dadurch zu lenken. Seine Sorgen beginnen erst mit den Geschehnissen in den Bergen.

Béla Gabor Lenz (Justin):

Für mich lag die Vorbereitung im Ausprobieren und Experimentieren. Die Regisseure haben mir sehr viele Freiheiten geschenkt, so konnte ich mit ihrer Hilfe und der Kreativität von unserem Schauspielcoach Julius Grimm Justin langsam ein Korsett bauen, in dem er sich bewegen – aber nicht eskalieren kann.

Verena Altenberger (Rebecca):

Die Zeit der Vorbereitung ist für mich ebenso wichtig wie die Dreharbeiten selbst. Hier tauche ich voll ab in neue Welten, erkunde neue Umgebungen und lerne Menschen kennen, die mich für meine Rolle inspirieren. Hier erweitere ich auch meinen eigenen Horizont immer wieder. Die Rolle Rebecca Frahm hat ein reales Vorbild: die Sozialpädagogin Annegret Noble. Sie arbeitet als eine der weltweit führenden Expertinnen auf dem Gebiet der Langzeit-Naturtherapie und Resozialisierung.

Leben in einer Gemeinschaft

Emma Drogunova (Kim):

Ich habe kein Geheimrezept. Aber ich glaube, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der wir egoistisch sozialisiert werden. Da muss man schauen, dass alle zusammenhalten, sich gegenseitig helfen und sich tragen, so gut es geht.

Franz Hartwig (Lars Sellien):

Gruppen, egal welcher Größe oder welchen Herausforderungen sie begegnen, funktionieren vor allem dann, wenn das gemeinsame Handeln auf einem solidarischen Miteinander beruht. Dieses Miteinander kann sich, denke ich, nur entwickeln, wenn jeder in der Gruppe eine Stimme hat und man gemeinsame objektive Interessen erkennt.

Merlin Rose (Ron):

Es braucht einen Entscheidungsträger, sobald schon ein Zweiter dazukommt, sind Konflikte vorprogrammiert. Wir wollen uns das vielleicht nicht gerne eingestehen, aber Gesellschaften brauchen nun mal klare Regeln. Anarchie führt ins Chaos und Chaos unweigerlich ins Verderben.

Rouven Israel (Marvin):

Ich glaube, ohne Vertrauen, Respekt und Zusammenhalt wird es langfristig schwierig, als Gemeinschaft zu existieren. Auch wenn es abgedroschen klingen mag, so habe ich doch in dieser Zeit die Erfahrung gemacht, dass wir nur als Gruppe stark sein konnten. Letztlich fühlte es sich so an, als könnten wir zusammen ,Berge versetzen‘.

Verena Altenberger (Rebecca):

Als Schauspielerin verstehe ich mich als professionelle Empathikerin. Ich glaube, Empathie ist einer der wichtigsten Schlüssel für ein friedliches Zusammenleben. Wenn ich nicht nur verstehe, sondern nachempfinden kann, wie es meinem Gegenüber geht, werde ich mein Möglichstes tun, dass es uns beiden gut geht und so vom Egoismus zum Altruismus finden.“

Über Gerechtigkeit und eine Zweite Chance

Aaron Altaras (Can):

Ich glaube an ausgleichende Gerechtigkeit als Strafmethode, jedoch nicht an drakonische Strafmaße. Auch wenn vieles schiefgeht, ist dies ironischerweise genau das, was den Jugendlichen und meinem Charakter in der Wildnis geschieht. Denn die Natur ist zu allen gleich gerecht.

Béla Gabor Lenz (Justin):

Jeder Mensch sollte die Freiheit haben, sich beweisen zu können.

Maria Dragus (Lindi):

Wir sind alle Menschen und daher zum Glück nicht perfekt. Und wenn man nichts falsch macht, dann kann man daraus auch nicht lernen. Das Problem gestaltet sich eher darin, dass wir die Tendenz haben, Fehler öfter zu wiederholen.

Merlin Rose (Ron):

Jeder hat immer mehrere Chancen verdient. In einer gut funktionierenden Gesellschaft sollte man an seinen Fehlern und Fehltritten wachsen dürfen. Der Schweregrad der Verfehlung ist natürlich abzuwägen, aber dafür haben wir ja Gott sei Dank Gerichte.

Rouven Israel (Marvin):

Ich glaube, dass es auf beiden Seiten einer Aufrichtigkeit bedarf. Also, dass die Gesellschaft dem Straftäter ohne Vorurteile begegnet, und der Straftäter den ihm entgegengebrachten Vertrauensvorschuss nicht missbraucht. Daher vertraue ich dem deutschen Rechtssystem.

Verena Altenberger (Rebecca):

Eine Gesellschaft muss bereit sein und leisten, was ein Individuum nicht vermag, und dazu gehört, immer wieder die Hand auszustrecken und keinen Menschen aufzugeben.

Stand: 03.05.2022, 12.00 Uhr