Cedric Eich als Sven
Flügel aus Beton
Cedric Eich als Sven
Cedric Eich als Sven
© WDR/OdeonFiction
Der 21-jährige Berliner Schauspieler steht schon seit seinem fünften Lebensjahr vor der Kamera. 2009 wurde er durch die Rolle des „Heinrich Meißner“ im Kurzfilm „Spielzeugland“ bekannt, der im selben Jahr den Oscar für den besten Kurzfilm gewann. Seither war Cedric Eich in diversen Rollen zu sehen, u.a. in „Suchkind 312“, „In aller Freundschaft“, „Hänsel du Gretel – Hexenjäger“, „Der Kriminalist“ und „Kühn hat zu tun“. Zudem ist er als Synchronsprecher u.a. bei „The Walking Dead: World Beyond“ und „Shazam!“ zu hören. Seit 2011 leiht er in der kanadischen Animationsserie „Der Phantastische Paul“ der Hauptfigur Paul seine Stimme. Seit 2021 studiert Cedric Eich Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Nebenbei veröffentlicht Cedric seine Musik unter dem Künstlernamen „Skedy“.
Wenn Sie an den Film „Flügel aus Beton“ denken, denken Sie als erstes an…?
Cedric Eich: Ich denke an Mobbing, Verletzlichkeit, Einsamkeit und auch daraus resultierende Jugendsuizide.
Was ist für Sie das zentrale Thema des Films?
Cedric Eich: Es geht um die Jugend. Man gewinnt einen Einblick in das Leben und die Probleme von jungen Menschen, die nach Identität und Zugehörigkeit suchen, und wie schnell es passieren kann, sich zu verlieren, wenn man niemanden hat, der einen auffängt.
Können Sie sich in die Gedankenwelt der Protagonist:innen hineinversetzen?
Cedric Eich: Ich hatte Glück, in meiner Schulzeit tolle Freund:innen und eine Familie gehabt zu haben, die mich auffangen konnten, wenn es mal zu viel wurde. Es ist keine einfache Zeit. Man stellt sich viele Fragen, muss sich zuordnen und stark bleiben. Ich kann mich daher gut in die Gedankenwelt der Protagonist:innen hineinversetzen, wenn auch manchmal nur zu einem Teil. Ich denke, dass die meisten Menschen in ihrer Jugend viel Leid und Einsamkeit, aber auch Zuneigung und Liebe erfahren oder zumindest mitbekommen haben. Dadurch kann sich wahrscheinlich jeder ein Stück weit in diese Figuren hineinversetzen.
Spätestens seit Goethes „Werther“ ist Suizid ein immer wiederkehrendes Motiv in Coming-of-Age- Geschichten. Was ist das Besondere des „Ikarus“-Spiels?
Cedric Eich: Suizid ist der letzte Ausweg, wenn alles zusammenbricht, wenn es sich für nichts mehr zu leben lohnt. Jugendliche sind meiner Meinung nach teilweise sehr verkopft und sehen eben keinen anderen Ausweg, wenn sie z.B. unter Depressionen leiden und keine Person um sich haben, die für sie da ist. „Ikarus“ ist ein unglaublich faszinierendes Spiel. Von einem psychisch kranken Menschen getrieben, spielen junge Menschen ein extrem manipulatives Spiel, um endlich Teil von etwas zu sein. Um gehört und verstanden zu werden, um dem Leben einen Sinn zu geben.
Welche Szenen sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Cedric Eich: Die Szene am See. Ich mochte sehr gerne, wie Sven die Party crasht und am Ende mit Pfefferspray im Gesicht auf dem Boden liegt. Das war ein wunderschöner Drehtag. Aber natürlich auch die ganze Schlusssequenz, von der Schule bis zum Fabrikgelände.
Stand: 09.02.2022, 14.00 Uhr