Heike Sistig, verantwortliche Redakteurin für das neue digitale Angebot der „Sendung mit dem Elefanten“
Heike Sistig, verantwortliche Redakteurin für das neue digitale Angebot der „Sendung mit dem Elefanten“
„Vielleicht werden Sie sich fragen, warum wir gerade mit Hase und Elefant ein Angebot zum Programmierenlernen für Vorschüler:innen entwickelt haben. Wir finden, dass dieses Angebot hervorragend in die Welt des Elefanten passt. Dort entdecken die Kinder auf vielfältige Weise zusammen mit Elefant und Hase die Welt. Zusammen mit ihren vertrauten Identifikationsfiguren und einem vielfältigen Angebot an Lach- und Sachgeschichten, Sendungen und Spielen können die Kinder auf ihre eigene Entdeckungsreise gehen, lernen das Leben kennen und bekommen Anregungen für ihr eigenes Tun.
© WDR/Michael Schwettmann
Wir haben es uns bei der ‚Sendung mit dem Elefanten‘ von Anfang an zur Aufgabe gemacht, ganz spezifisches Angebote für kleine Kinder zwischen drei bis sechs Jahren zu machen, die über das eigentliche Medium hinausgehen und Kinder im wahren Leben aktivieren. Die Vorschüler:innen sollen unsere Filme nicht nur passiv konsumieren, sondern immer auch einen Zugang bekommen, in der realen Welt selbst tätig zu werden und so ihre Selbstwirksamkeit neugierig kennenzulernen. Auch wenn es wie ein unterhaltsames Angebot daherkommt ist es so durchdacht, dass Kinder spielerisch lernen und ihren Horizont nebenbei erweitern. Dabei orientieren wir uns ganz konkret an den Fähigkeiten und Möglichkeiten der Altersgruppe, setzen grundsätzlich beim Bekannten an und führen sie behutsam zum Unbekannten. Wir erzählen Geschichten, die die Kinder unterhalten und emotional beteiligen und mit denen sie sich identifizieren können. Das Lernen funktioniert spielerisch und nebenbei, ohne dass die eigentlichen Ziele im Vordergrund stehen.
In diese Welt des Elefanten reiht sich das vorliegende Angebot ‚Programmieren mit dem Elefanten‘ mit all seinen Ansätzen und Zielen hervorragend ein. Auch hier sollen die kleinen Kinder ganzheitlich gefördert werden. Weil sie heute schon ganz selbstverständlich mit digitalen Medien umgehen, sollten sie auch von Anfang an verstehen lernen, wie diese digitalen Geräte funktionieren und nach welchen Prinzipien sie programmiert sind. Mit Hase und Elefant erfahren die Kinder hier spielerisch und praktisch nebenbei: Computer haben viel mit ihrer Welt zu tun und folgen Prinzipien, die sie aus dem eigenen Leben schon kennen. Programmieren ist nichts Abstraktes, es folgt einer Logik, die sie auch schon verstehen. Wenn die Kinder Hase und Elefant helfen, ihr Traumhaus zu bauen, und dafür Bauklötze in einer bestimmten Reihenfolge aufbauen, dann haben sie schon ‚programmiert‘. Ganz nebenbei lernen sie auch, wie man strukturiert ein Problem löst, sie eignen sich ein Symbolverständnis an. Gleichzeitig sind sie kreativ, bringen ihre eigenen Ideen ein und werden sich bewusst: Ich bin es, die/der steuert. Sie lernen, vorausschauend und planend zu denken und vor allem auch: im Team zu agieren. Sie lernen also viel mehr als die Grundfähigkeiten zum späteren Programmieren kennen und können sich damit auch in anderen Bereichen des sozialen Miteinanders bewähren.
© WDR/Michael Schwettmann
Bei der Umsetzung von ‚Programmieren mit dem Elefanten‘ war es uns besonders wichtig, dass das Thema so umgesetzt wird, dass es kein ‚richtig‘ und ‚falsch‘ gibt. Kinder sollen mit Elefant und Hase Spaß haben! Sowohl mit den verschiedenen analogen Spielen als auch mit dem Spiel der ‚Wenn-Dann-Maschine‘ in der Elefanten-App. Letzteres ist zwar deutlich komplexer als die anderen Spiele in der App und auch die Audioführung ist umfangreicher, aber das ändert erst einmal nichts daran, dass auch kleine Kinder es ohne Vorwissen einfach spielen und ausprobieren können und in ihrem Tempo in vier Leveln die Komplexität steigern können. Das Spiel ist darauf aufgebaut, dass Kinder mit Elefant und Hase neue Geschichten erzählen können. Sie selbst können entscheiden, was diese machen sollen, wie sie klingen und wie oft sie etwas tun sollen. Die Prinzipien des Programmierens lernen die Kinder nebenbei, ohne dass ihnen dies explizit vermittelt wird und ihnen bewusst wird.
© WDR/Michael Schwettmann
Uns war deshalb wichtig, dass man für das Angebot nicht unbedingt das Spiel der ‚Wenn-Dann-Maschine‘ in der App braucht. Um alle Kinder zu erreichen, wurden die analogen Spielekarten entwickelt, die die gleichen Logiken vermitteln und mit denen die Kinder mit allen Sinnen spielen und lernen können. Dabei beziehen sich das digitale Spiel und die analogen Spielangebote aufeinander, können aber auch komplett unabhängig voneinander gespielt und genutzt werden. Das analoge Spielmaterial können Sie kostenlos downloaden und ausdrucken. So kann ‚Programmieren mit dem Elefanten‘ zu Hause, in der KiTa, in der Grundschule auch ohne Computer und Tablet gespielt werden. Das Wissen kann damit im sozialen Umfeld noch vertieft werden. Wichtig ist uns vor diesem Hintergrund auch, dass ‚Programmieren mit dem Elefanten‘ für möglichst viele Kinder unabhängig vom Bildungshintergrund zugänglich ist. Beide Teile des Angebotes sind so konzipiert, dass sie jeweils alleine, aber auch zu mehreren gespielt werden können. Auf unseren Elternseiten geben wir den Eltern und Pädagog:innen Anregungen und Hilfsmittel an die Hand, die ihnen helfen, mit ihren Kindern über die Anwendung in Kontakt zu treten und sie beim Lernen zu unterstützen.
Wie alle Angebote des Elefanten ist auch das vorliegende mit Expert:innen entwickelt worden und in mehreren Phasen direkt mit Kindern der Altersgruppe getestet und in der Umsetzung entsprechend angepasst worden.“
Stand: 09.12.2021, 11.00 Uhr