Fragen an Philipp Fleiter

Fragen an Philipp Fleiter

Philipp Fleiter
© WDR/Kai Müller

Philipp Fleiter wurde in Ostwestfalen geboren und wollte als Kind am liebsten „Wetten, dass ..?“ moderieren. Stattdessen landete er beim Radio und wurde dort direkt zum Experten für Kriminalität. Anfang 2019 startete er den Podcast „Verbrechen von nebenan“, der schnell zu einem der erfolgreichsten deutschen Podcasts überhaupt geworden ist. Seit Juli 2021 hat er eine eigene Fernsehshow bei SKY Deutschland, im Oktober erscheint sein erstes Buch. Jetzt geht Philipp Fleiter mit „Verbrechen von nebenan“ zum ersten Mal auf Deutschland-Tour.

Beschreibe den Podcast mit drei Worten …
Spannend, spontan und spaßig.

Viele Menschen sind von True Crime fasziniert. Worin liegt für dich der Reiz des Bösen?
Dafür gibt es aus meiner Sicht mehrere Gründe: Menschen haben sich schon immer für Verbrechen interessiert, schon im Mittelalter sind Tausende auf die Marktplätze geströmt, um sich Hinrichtungen anzuschauen. Und vor allem in Deutschland lieben die Leute Spannung, das zeigt auch der Erfolg des „Tatorts“ seit mehr als 50 Jahren. Bei wahren Verbrechen kommt noch dazu, dass die Erzählung darüber eine gewisse Ordnung mitbringt, die in diesen ungewissen Zeiten vielleicht manchmal fehlt: Am Ende ist der Fall (meist) gelöst, der Täter gefasst und verurteilt.

Was unterscheidet euren True-Crime Podcast von anderen?
Ich versuche, bei meinem Podcast „Verbrechen von nebenan“ immer die Opfer in den Vordergrund zu stellen, deshalb ist es mir wichtig die Fälle ernsthaft und respektvoll zu erzählen, weil wahre Schicksale dahinter stecken. Gleichzeitig ist es mir wichtig, die Fälle sehr detailliert und spannend zu erzählen, so das meine Hörer*Innen sich immer vorstellen können, was gerade passiert.

Was macht für dich einen guten Krimi aus?
Tolle Ermittler, eine Geschichte, die mich direkt mitreißt und natürlich eine ordentliche Portion Lokalkolorit.

Gibt es das „perfekte Verbrechen“? Wie sieht es aus?
Definitiv, aber das werde ich sicherlich nicht verraten (lacht).

Hast du einen Lieblings-„Tatort“- oder „Polizeiruf110“-Fall?
Da gibt es mehrere: Ich liebe die Dortmunder Tatorte genau wie die Fälle von Murot aus Wiesbaden. Die Folgen, bei denen ich in den letzten Jahren am meisten mit gefiebert habe, waren sicher der grandiose „Franziska“ aus Köln und die Borowski-Fällen mit Lars Eidinger als Kai Korthals aus Kiel.

Hast du eine extra Podcast-Stimme?
Ich hoffe nicht. Nach mittlerweile zweieinhalb Jahren meines Podcasts „Verbrechen von nebenan“ wäre das auch ziemlich anstrengend, immer die Stimme zu verstellen. Bei mir sind das wahrscheinlich gute Gene und die gute alte Radio-Schule.

Stand: 08.10.2021, 14.30 Uhr