Fragen an Brigitta Mühlenbeck, WDR-Programmgruppenleiterin Kinder und Familie
30 Jahre Käpt’n Blaubär #mitdermaus
Fragen an Brigitta Mühlenbeck, WDR-Programmgruppenleiterin Kinder und Familie
Brigitta Mühlenbeck, WDR-Programmgruppenleiterin Kinder und Familie
Ein Bär, der gerne die Wahrheit verbiegt – warum ist er ausgerechnet mit der Maus so erfolgreich geworden und was fasziniert auch heute noch Kinder an den Geschichten um Käpt’n Blaubär?
Brigitta Mühlenbeck: „‘Käpt’n Blaubärs Seemannsgarn‘ hat einen ganz speziellen Humor, mit zwei Ebenen. Eine, die Kinder anspricht und eine ironische Ebene für Erwachsene. Damit schließen die Geschichten das ganze Maus-Publikum ein, die ganze Familie. Sie sind witzig, mit viel Liebe zum Detail geschrieben und inszeniert – quasi Quatsch mit Qualität. Gleichzeitig bilden die Lügengeschichten ein Gegengewicht zu den Fakten aus den journalistischen Filmen und tragen bei zur Balance, die für die Sendung wichtig ist. Zur Maus gehört eben beides: Lach- und Sachgeschichten.
Käpt’n Blaubär ist zu einem Maus-Klassiker geworden, wie auch der Maulwurf oder Lars der kleine Eisbär. Gute Geschichten für Kinder schaffen es, Generationen übergreifend Fans zu finden, das gilt zum Beispiel auch für Shaun das Schaf und jetzt für die Serie „Trudes Tier“. Zu sehen, was die Eltern schon geliebt haben – und gemeinsam neue Helden entdecken. Auch das macht den Zauber aus, der von der Maus ausgeht.“
„Hallo Zukunft“ ist das Motto des Maus-Geburtstagsjahres 2021. Was glauben Sie, wie würde sich der Käpt’n die Zukunft vorstellen?
Brigitta Mühlenbeck: „Der Käpt’n würde wohl am liebsten die Zukunft erleben, die er selbst erfindet. Aber geht es nicht vielen von uns so?
Für Käpt’n Blaubär war noch nie eine Herausforderung zu groß oder ein Problem unlösbar. Seine Geschichten stehen dafür, dass es immer eine Lösung gibt. Der Weg dahin ist unglaublich fantastisch, um die Ecke gedacht und gewitzt. Und mit einem unerschütterlichen Glauben an Ideen, die alles zu einem guten Ende bringen. Käpt’n Blaubär ist Optimist, das ist für unsere Welt und als Botschaft, die er vermittelt, nicht das Schlechteste.“
Ist geplant, dass Käpt’n Blaubär nochmal das Steuer übernimmt und vor die Kamera tritt?
Brigitta Mühlenbeck: „Wir haben in den 30 Jahren, seit denen er beim WDR angeheuert hat, für Käpt’n Bläubär neue Formate gefunden und ungewöhnliche Ideen umgesetzt, etwa die Musicals oder seine Rubrik in der Samstagabendshow ‚Frag doch mal die Maus‘. Den Blaubär-Kosmos, den Walter Moers erfunden hat, haben wir zusammen mit ihm und anderen Kreativen fürs Fernsehen immer weiter entwickelt. Redaktionell habe ich mich selbst lange um den Blaubären kümmern dürfen, heute ist in unserem Team meine Kollegin Manuela Kalupke am Steuer.
Der Kern ist aber immer der gleiche geblieben: Ist das, was der Käpt’n vom Stapel lässt, wahr oder gelogen? Eine Frage, die auch in Zukunft aktuell bleiben wird. In diesem Jahr arbeiten wir allerdings nicht an konkreten neuen Projekten mit Käpt’n Blaubär, unsere Konzentration gilt im Moment noch dem Maus-Geburtstagsjahr mit dem Motto ‚Hallo Zukunft‘, das wir rund um den 3. Oktober mit der Aktion ‚Türen auf‘ abschließen. Dann geht es weiter und auf zu neuen Ufern – Käpt’n Blaubär bleibt auf jeden Fall Teil der Maus-Familie.“
Stand: 13.09.2021, 14.30 Uhr