Kevin-Prince Boateng, ARD-Experte im Sportschau-Studio

Vom Berliner Problembezirk Wedding in die großen Ligen des europäischen Fußballs, vom Bad Boy und Skandalprofi zum Teamplayer und Vorbild, das vor den Vereinten Nationen eine bewegende Rede gegen Rassismus hielt: Die Karriere von Kevin-Prince Boateng „bewegt“ zu nennen, wäre untertrieben. Als er als Spieler des FC Portsmouth Michael Ballack so schwer verletzte, dass dieser nicht an der WM 2010 teilnehmen konnte, wurde er zum Buhmann der Nation. Als er acht Jahre später mit Eintracht Frankfurt den DFB-Pokal gewann, jubelten ihm die Massen zu. Zwischendurch hatte er unter anderem sein erstes Länderspieltor geschossen (für Ghana im Achtelfinale der WM 2010), mit dem AC Mailand die italienische Meisterschaft geholt (als einer der wichtigsten Spieler einer Mannschaft, in der es von Stars nur so wimmelte) und bei Schalke 04 sein Bundesliga-Comeback gegeben. Zuletzt spielte er für FC Barcelona, AC Florenz und Beşiktaş Istanbul, bevor er in seine Wahlheimat Italien zurückkehrte und beim AC Monza unterschrieb. Anlässlich der EURO nimmt er nun die größte Herausforderung seiner Karriere an – und wird Experte im ARD-Sportschaustudio.

Was haben Sie sich für Ihren Einsatz als Panel-Experte der ARD vorgenommen?

Dass die Einschaltquoten vom Experten-Talk noch höher sind als während der Spiele. Nein, einfach Spaß haben und den Spaß und mein Insiderwissen an die Zuschauer weitergeben.

Was erwarten Sie fußballerisch von der EURO?

Ich würde mir wünschen, dass die Leidenschaft der Kleinen öfter mal die spielerische Überlegenheit der Großen schlägt. Das schafft die Emotionen, von denen so ein Turnier lebt und worüber die Menschen reden werden - wie 2016 mit Island.

Verraten Sie uns, wer der Top-Star der EURO wird, welches Team für die größte Überraschung sorgen und wer am Ende Europameister wird?

Laut meinem Experten-Vertrag darf ich Ihnen noch nicht verraten wer gewinnt, sonst schaut ja keiner mehr die Spiele. Mein Herz schlägt jedenfalls für die Außenseiter.