Klaus J. Behrendt als Max Ballauf

"Tatort" aus Köln: "Wie alle anderen auch"

Klaus J. Behrendt als Max Ballauf

Klaus J. Behrendt | geboren 1960 in Hamm. | Beim »TATORT« seit 1997 als Kriminalhauptkommissar Max Ballauf in Köln im Einsatz. | FILME/FERNSEHEN »Das Alter der Erde« (2016), »Letzte Spur Berlin« (2015), »Jahr des Drachen« (2012) u. v. a. | AUSZEICHNUNGEN „Premio Bacco 2018“ während der 68. Berlinale, International Emmy Award (für »Mein Vater«, Regie: Andreas Kleinert), Grimme- Preis, Bayerischer Fernsehpreis, Deutscher Fernsehpreis (Bester Seriendarsteller für den Tatort zusammen mit Dietmar Bär), 1LIVE KRONE (Sonderpreis), Nominierung Goldene Kamera für »Guter Junge«, Verdienstorden des Landes NRW u.v.a.

Klaus J. Behrendt als Max Ballauf
© WDR/Martin Valentin Menke

Klaus J. Behrendt über „Wie alle anderen auch“

"Es ist das zweite Mal, dass es beim 'Tatort' aus Köln um Obdachlosigkeit geht. Als wir damals 'Platt gemacht' drehten, das war 2009, erzählte mir der Leiter einer Hilfseinrichtung, wie schwer es vielen der Betroffenen fällt, Hilfe anzunehmen."Das hat mich damals sehr erstaunt. Gerade jetzt im Winter und in Zeiten der Pandemie ist es wichtig, den Menschen ohne festen Wohnsitz weiter Hilfe anzubieten, zum Beispiel mit den Kältebussen. Es darf doch nicht sein, dass Menschen bei uns im Winter erfrieren müssen.

Wir haben für diesen Film zum zweiten Mal mit Nina Wolfrum zusammengearbeitet. Und wie sie die Geschichte inszeniert hat, finde ich sehr überzeugend. Sie zeigt die Angst vor dem sozialen Abstieg. Steigende Miet- und Nebenkosten bringen viele gerade jetzt an die Grenzen dessen, was sie zahlen können. Der Monat geht schnell rum, das Leben in der Wohlstandsgesellschaft ist teuer – und wenn etwas schief geht, ist die Wohnung weg. Wer eines besitzt, dem bleibt vielleicht nur noch das Auto als Dach über dem Kopf. Darüber zu sprechen ist ein Tabu, denn sonst ist auch noch die Arbeit weg. Und hinzu kommt, dass obdachlose Frauen wesentlich schutzloser sind als Männer. Ich würde mir wünschen, mit diesem Film unseren Blick darauf zu lenken, dass viele Menschen Angst haben, auf der Straße zu landen.

Stand: 19.02.2021, 14.00 Uhr