WDR erzählt „Vom Wind verweht“ neu

Die Prissy-Edition

WDR erzählt „Vom Wind verweht“ neu

© WDR/Hélène Baum-Owoyele

Sie ist eine der bekanntesten, widersprüchlichsten und stärksten Frauenfiguren des 20. Jahrhunderts: Scarlett O’Hara, Heldin eines weltberühmten Romans und Films aus den 1930er Jahren. Jetzt erzählt der WDR ihre und die Geschichte der Sklavin Prissy in einem sechzehnteiligen Hörspiel neu. „Vom Wind verweht – Die Prissy Edition“ ist ab dem 8. März 2021 im WDR Hörspiel-Speicher und in der ARD-Audiothek abrufbar und vom 8. März bis 1. April montags bis donnerstags in WDR 3 und WDR 4 zu hören.

WDR 3-Programmchef Matthias Kremin: „Kaum etwas hat unser Bild von den Südstaaten und dem amerikanischen Bürgerkrieg so sehr geprägt wie Margaret Mitchells ‚Gone With the Wind‘. Gleichzeitig stehen Roman und Film für einen verklärenden, romantisierenden Blick auf Sklaverei und die Fortschreibung rassistischer Stereotype. Wir möchten die Chance, die dieser massenattraktive Stoff bietet, nutzen, um möglichst vielen Menschen die Symptome und Strukturen bewusst zu machen, in denen uns historischer und aktueller Rassismus begegnet.“

„Vom Wind verweht – Die Prissy Edition“ legt die Erzählposition in die Hände derjenigen, die in der Vorlage zu Statisten und Klischees degradiert waren: die Versklavten. Dabei verwebt sich der erzählerische Strang des Originals mit der Fortführung der Geschichte Prissys. Die Autorin Amina Eisner entwirft eine Familie im heutigen Berlin: Prissys Nachfahren erben die in den 1860er Jahren beginnenden Aufzeichnungen und damit auch die Verantwortung, diese Tradition weiterzuführen. Vor dem Hintergrund von Rassismuserfahrungen im heutigen Deutschland entfaltet sich das Geschehen des amerikanischen Bürgerkriegs.

In der Woche ab dem 8. März werden im Anschluss an das Hörspiel Sendungen zum Thema „Black Matters“ mit vier verschiedenen Schwerpunkten gebündelt, darunter „Schwarzer Feminismus“ oder „Sklaverei und Kolonialismus“. Zu den weiteren Produktionen, die sich kritisch mit dem Thema Rassismus auseinandersetzen, zählen u.a. das Kulturfeature „Black Heroes – Zwischen Hollywood-Traum und Wirklichkeit“ von Markus Metz und Georg Seeßlen und die Lesung von James Baldwins „Nach der Flut das Feuer“.

Stand: 04.03.2021, 11.00 Uhr