Yes, she can – der Monat der Frau im WDR Fernsehen und im Ersten

Yes, she can – der Monat der Frau im WDR Fernsehen und im Ersten

© WDR/Lonamedia GbR/Kimotion Pictures GmbH/NDR/Christoph Rohrscheidt

Einen ganzen Monat zeigt der WDR spannende Dokumentarfilme von starken Regisseurinnen und Produzentinnen mit Frauen im Zentrum der Erzählungen. Rund um den Weltfrauentag am 8. März werden wichtige Geschichten von der Lebenswirklichkeit von Frauen erzählt – sie reichen vom selbst gewählten Tragen des Kopftuchs, über Sexarbeit als die trostloseste Domäne des Kapitalismus, bis zum Kampf um Frauenrechte in der Türkei und die russische Variante der Emanzipation – manifestiert in der Eroberung eines Millionärs. Der WDR reserviert den März den Frauen im Dokumentarfilm.

Den Auftakt der Reihe macht am 3. März der Dokumentarfilm „Mein Kopf. Mein Tuch“ im WDR, den Abschluss bildet am 31. März „Junge Politikerinnen – Yes she can“ um 23.05 Uhr im Ersten.

„Mein Kopf. Mein Tuch“ (3. März, 23 Uhr, WDR) ist der Versuch, dem gesellschaftlich wie politisch aufgeladenen und höchst kontroversen Kleidungsstück eine Normalität zurückzugeben, soweit das möglich ist. Viele sehen das Kopftuch als Zeichen der Unterdrückung. Der Film von Nicola Graef und Alena Jabarine zeigt aber, dass das Anlegen des Kopftuchs zum Alltag vieler muslimischer Frauen gehört – ganz freiwillig und selbstbestimmt.

„Scheidung um jeden Preis – Türkische Frauen wehren sich“ porträtiert Ipek Bozkurt, eine mutige Anwältin, die der frauenfeindlichen Gewalt entschlossen entgegentritt und mit einer Gruppe von Aktivist*Innen für Gerechtigkeit kämpft. Mehr als jede dritte Frau in der Türkei war schon häuslicher Gewalt ausgesetzt, die Zahl der Morde an Frauen steigt weiter. Der Dokumentarfilm (10. März, 23 Uhr, WDR) von Chloe Fairweather erzählt die Geschichte von Arzu, die mit 14 Jahren verheiratet wurde, und Kübra, einer früher erfolgreichen Fernsehmoderatorin. Beide haben die brutalen Angriffe ihrer Partner überlebt.

Es ist Nacht in Niedersachsen. Am Rande eines dunklen Waldes, neben einer Landstraße, stehen ausrangierte Wohnmobile, an denen Lichterketten mit Herzen blinken. Frauen warten darauf, dass ein Auto anhält und ein Kunde zu ihnen ins Wohnmobil steigt. Regisseurin Elke Margarete Lehrenkrauss und Kameramann Christoph Rohrscheidt berichten in ihrem preisgekrönten Film „Lovemobil“ (17. März, 23 Uhr, WDR) über Frauen aus Bulgarien und Nigeria und deren Arbeit im Milieu. Mit den beiden Frauen erleben die Zuschauer*innen, wie sich Ausweglosigkeit anfühlt.

In Russland lautet ein Sprichwort: Du kannst nicht auf zwei Stühlen gleichzeitig sitzen. Doch gerade das versuchen die modernen russischen Frauen: sie wollen, dass Männer ihr Geld für sie ausgeben, aber gleichzeitig wollen sie nicht ihre Unabhängigkeit verlieren. Die drei Heldinnen Diana, Lida und Vika nehmen ihr Schicksal in die Hand und besuchen die Schule der Verführung, in der sie lernen, wie man lebt, denkt und sich verhält, um geliebt zu werden. Aber macht sie ein solches Leben wirklich glücklich? Der Dokumentarfilm „Schule der Verführung – drei Geschichten aus Russland“ (24. März, 23 Uhrt,WDR) verrät, ob die drei Frauen ihre lang ersehnte Freiheit finden.

Spätestens seit Kamala Harris ist klar: Die Zeit der Männer, die in der Politik das Sagen haben, ist vorbei. Inzwischen stehen längst junge Frauen in der ersten Reihe – wie Greta Thunberg, Alexandria Ocasio Cortez oder Swetlana Tichanowskaja. Filmemacherin Carolin Genreith begleitet in ihrem Film „Junge Politikerinnen – Yes she can“ (31.3. um 23.05 Uhr, Das Erste), vier junge Politikerinnen: Aminata Touré, mit gerade einmal 26 Jahren erste schwarze Vize-Präsidentin im Kieler Landtag, Gyde Jensen, die zwei Wochen nach der Geburt ihres ersten Kindes schon wieder im Bundestag Termine wahrnahm und Laura Isabelle Marisken, eine der jüngsten Bürgermeisterinnen in Deutschland, die parteilos ist und nun – aus Berlin kommend – Lokalpolitik auf Usedom macht. Nicht zuletzt Terry Reintke, die im EU-Parlament mit emotionaler Politik gegen den Brexit kämpft. Der Film portraitiert politische Playerinnen, die die Zukunft in Deutschland und der EU in den nächsten Jahren mitgestalten werden. Er bewegt sich zwischen den verschiedenen Protagonistinnen, zwischen Brüssel, Usedom, Kiel und Berlin hin und her, liefert viele persönliche Momente von vier sehr unterschiedlichen Frauen. Den Film können sich Jugendliche zusammen mit ihren Eltern ansehen, er macht Lust auf Politik und auf neue Gesichter.


Hinweis auf die ARD-Mediathek:

ab 1.3.2021 MEIN KOPF. MEIN TUCH

ab 6.3. JUNGE POLITIKERINNEN – YES SHE CAN

Stand: 03.03.2021, 12.00 Uhr