Torsten C. Fischer (Regie)

Tatort aus Köln - „Der Tod der Anderen“

Torsten C. Fischer (Regie)

Sendetermin:
Das Erste, 17 Januar 2021, 20.15 Uhr

Drehstart Tatort Köln

v.l.n.re.: Dietmar Bär, Torsten C. Fischer (Regie) und Klaus J. Behrendt
© WDR/Thomas Kost

Geboren 1963 in Marl | FILME/FERNSEHEN "Tatort – Monster" (2020), "Tatort – Väterchen Frost" (2019), "Polizeiruf 110 – Totes Rennen" (2019), "Polizeiruf 110 – Zehn Rosen" (2019), "Polizeiruf 110 – Crash" (2018), "Tod im Internat" (2017), "Tatort – Wir – Ihr – Sie" (2016), "Tatort – Der Fall Reinhardt" (2014), "Romy" (2009), "Guter Junge" (2008), "Der Liebeswunsch" (2006) u. v. a. | AUSZEICHNUNGEN Für "Doppelter Einsatz: Blutroter Mond" und "Der Anwalt und sein Gast" gewann er zweimal den Deutschen Fernsehpreis. Für "Romy" gewann er die goldene Magnolie für die beste Regie auf dem Shanghai Festival. | AKTUELL Gerade führte er Regie bei "Die Frau des Mörders", dem neuesten Tatort der Kölner Kommissare Ballauf und Schenk.


30 Jahre nach der Wiedervereinigung lässt „Der Tod der Anderen“ die Vergangenheit noch einmal aufleben. Wie werden Ballauf und Schenk in diese deutsch-deutsche Geschichte hineingezogen?

Ja, ziemlich spät, stimmt. Nicht die erste Ost-West-Story. Und dann auch noch in Köln! Davon wurde auch ich überrascht, als ich das Buch zum ersten Mal las. Aber mir war auch schnell klar, dass es sehr viel Sinn macht: Es geht vor allem um den Versuch, seiner Vergangenheit davonzulaufen. Sich von seiner Lebensgeschichte zu verabschieden. Räumlich wie zeitlich Distanz dazwischen zu bringen. Zu verdrängen und sich neu zu erfinden. Gras über die Vergangenheit wachsen zu lassen, West- und Ost-Gras.

Hineingezogen werden die beiden durch eine Tote in einem Kölner Hotel. In und mit dem sich ein Lebenstraum erfüllen soll. Und durch den schließlich obduzierten Körper dieser Toten, der die bitteren Spuren der Vergangenheit in sich trägt.

Die eigentliche Hauptverdächtige nimmt Kommissar Schenk als Geisel. Warum setzt er sich nicht mehr zur Wehr?

Das würde auch ihm durchaus schwerfallen, mit der Waffe am Kopf. Und als Geisel seines durchaus handwerklich geschulten Entführers.

Zum anderen würde er seinen zweitbesten Kollegen Jütte in Gefahr bringen, und dann ist da wohl auch die Neugierde, warum diese Tat geschieht. Ein Interesse an den Motiven. Er entwickelt eine nicht nur professionelle Neugierde an der ihm fremden Lebensgeschichte, er lernt, die Vergangenheit neu zu bewerten. Und verspürt sicher auch eine vorsichtige Sympathie für die Motive seiner Entführerin. Der er so wachsend mit Achtung und auch Respekt begegnet, ohne die Straftat aus den Augen zu verlieren

Stand: 01.12.2020, 14.00 Uhr