Wolfgang Stauch (Drehbuch)
Tatort aus Köln - „Der Tod der Anderen“
Wolfgang Stauch (Drehbuch)
Sendetermin:
Das Erste, 17 Januar 2021, 20.15 Uhr

© privat
Geboren 1968 in Contwig, Rheinland-Pfalz | Arbeitete zunächst als Journalist (Sport und Kultur) für Tageszeitungen und Magazine. 1992 erschien sein erster Roman („Eine schlechte Geschichte“). | FILME/FERNSEHEN "Tatort – Du allein" (2020), "Tatort – Anne und der Tod" (2019), "Polizeiruf 110: Zehn Rosen" (2019), "Tatort: Tod und Spiele" (2018), "Emma nach Mitternacht – Frau Hölle", "Emma nach Mitternacht – Der Wolf und die sieben Geiseln" (beide 2016), "Tatort – Die schöne Mona ist tot" (2013), "Polizeiruf 110 – Die Gurkenkönigin" (2012) u.v.a. | INFO „Der Tod der Anderen“ ist sein erster Tatort für die Kölner Kommissare Ballauf und Schenk. Auch zur gerade abgedrehten Produktion "Die Frau des Mörders" hat Wolfgang Stauch das Drehbuch geschrieben.
Wer ist Opfer, wer ist Täter: Das bleibt in diesem Tatort lange unklar. Lässt sich der Titel des Films „Der Tod der Anderen“ so lesen, dass immer die anderen schuld sind?
Eigentlich war für mich der Tod der Anderen immer der Tod von Menschen, mit denen die Täter nicht unmittelbar konfrontiert werden. Und dennoch die Folge eigener Handlungen mit dem entscheidenden Unterschied, dass die Leichen weit weg sind, räumlich, zeitlich, und sich Schuld dadurch viel leichter verdrängen lässt. In diesem Krimi steht eine Leiche, oder Untote, aber auf und macht sich auf den Weg zu ihren mutmaßlichen Mördern. Und zum Prozess der Verdrängung gehört für mich hier auch ganz stark die Frage, ob man nun Opfer der Umstände wurde oder selbst zu den Umständen gehörte, deren Opfer man geworden zu sein glaubt.
Ballauf und Schenk müssen unfreiwillig getrennte Wege gehen. Warum war es wichtig für die Geschichte, dass die Kommissare dieses Mal nicht gemeinsam ermitteln können?
Ich habe gezielt nach einer Geschichte gesucht, in der genau das möglich ist, das stand von Anfang an als erster Punkt auf der To-Do-Liste: Die beiden eben nicht im Doppelpack auftreten zu lassen, sondern eigenständiger, unharmonischer, in der Krise. Das kann man nicht immer machen, aber ab und zu tut es diesem Ermittler-Paar, das sich besser kennt als Schenk seine Frau, vielleicht auch ganz gut.
Stand: 01.12.2020, 14.00 Uhr