Perspektivwechsel zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit – Kooperation von WDR und MDR

Perspektivwechsel zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit – Kooperation von WDR und MDR

Zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit tauschen zwei Reporter des WDR und des MDR ihre Berichtsgebiete: Für das gemeinsame Projekt „Wir und ihr: 30 Jahre Deutsche Einheit“ waren Christian Dassel (WDR) und André Berthold (MDR) im jeweils anderen Landesteil unterwegs und berichten von ihren Erfahrungen.

Christian Dassel (WDR, r) und André Berthold (MDR, l)
© WDR

Wie „vereinigt“ sind wir 30 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung? Wie denken wir über den jeweils anderen Landesteil? Und wie unterschiedlich hat sich das Leben der Menschen in Ost und West entwickelt? Diesen Fragen gehen WDR und MDR in einem gemeinsamen, crossmedialen Kooperationsprojekt nach – und tauschen dabei die Perspektiven.

Reporter Christian Dassel vom WDR fuhr ins sächsische Leipzig und Bittkau in Sachsen-Anhalt. Sein Kollege André Berthold vom MDR machte sich auf in die Ruhrgebietsstadt Essen und nach Elsoff im Kreis Siegen-Wittgenstein. Die beiden Journalisten fragten dort Menschen nach ihren Erfahrungen mit der Deutschen Einheit. Es ging auch um Vorurteile und Klischees zu den Nachbarn im Osten beziehungsweise Westen.

MDR-Reporter André Berthold (2.v.l.) bei einer Reportage in Elsoff im Kreis Siegen-Wittgenstein (NRW)
© WDR Kommunikation/Redaktion Bild

Die Idee zum Reportertausch hatte WDR-Newsroom-Redakteur Tobias Reckmann: „Die gelebte deutsche Einheit ist dem Engagement und dem ‚Wir-Gefühl‘ zahlloser Menschen in beiden Landesteilen zu verdanken. Deswegen war uns schnell klar, dass es für dieses Projekt nicht bei einer westdeutschen Perspektive bleiben kann. Dass wir mit der Idee eines Reporteraustausches bei den Kolleg*innen in Leipzig auf so offene Türen gestoßen sind, hat uns sehr gefreut.“ Annette Loewe-Liebeskind, verantwortliche Redakteurin bei MDR aktuell, ergänzt: „Wir fanden es sehr spannend, zusammen zu schauen, wird der geschlossene Laden auf dem Dorf, der Strukturwandel einer Region mittlerweile noch als Ost-West-Unterschied wahrgenommen oder doch eher als Unterschied zwischen Stadt und Land bzw. strukturschwacher bzw. strukturstarker Region.“

Die Reportagen und Beiträge des Projektes verbreiten WDR und MDR ab dem 28. September crossmedial in der Aktuellen Stunde im WDR Fernsehen, in MDR aktuell im MDR Fernsehen, in den Hörfunkwellen und im Netz auf WDR.de und MDR.de.

WDR-Reporter Christian Dassel mit einer Interviewpartnerin in Leipzig
© WDR

Themenschwerpunkt im gesamten WDR-Programm

Zum Jubiläum „30 Jahre Deutsche Einheit“ setzt der WDR in seinem gesamten Programm sowohl im Fernsehen als auch im Radio und im Internet einen Themenschwerpunkt. Neben der aktuellen Berichterstattung vom Jahrestag sendet das WDR Fernsehen beispielsweise am 3. Oktober um 19:30 Uhr eine Ausgabe der „Lokalzeit Geschichten“, die sich mit der Wiedervereinigung beschäftigt. Ab 21:40 Uhr werden Folgen der WDR-Reihe „Unser Land in den 80ern“ ausgestrahlt. Am 4. Oktober heißt es ab 14:15 Uhr „Besuch aus dem Westen – Jürgen Becker unterwegs im Osten Deutschlands.“

WDR 5 wird am 3. Oktober in seinen Sendungen „Erlebte Geschichten (9:00 Uhr und 18 Uhr), „Töne, Texte, Bilder“ (10:00 Uhr) sowie „Mittagsecho“ die deutsche Wiedervereinigung thematisieren. COSMO plant ab dem 28. September eine Themenwoche mit unterschiedlichen Perspektiven und Umsetzungen. Im Fokus der Berichterstattung soll stehen, wie Deutsche mit Migrationshintergrund die Wiedervereinigung sehen und welche Migrationsgeschichte die ehemalige DDR geprägt hat. 1LIVE sendet am Jahrestag vormittags eine „Kammel und Kühler“-Sondersendung.

Auch in den Programmen von WDR 2, WDR 3 sowie WDR 4 wird das Jubiläum über den ganzen Tag hinweg entsprechend gewürdigt.

„Villa Einheit“ im Ersten

Am Montag, 5. Oktober, läuft um 23:35 Uhr im Ersten die 45-minütige WDR/MDR-Dokumentation „Villa Einheit“ aus der Reihe „Geschichte im Ersten“. Sie handelt von 13 jungen Leuten, die im ersten Jahr nach der Deutschen Einheit in Jena eine alte Villa besetzen, renovieren und eine „GbR des privaten Glücks“ gründen. Sie schreiben sich für das ersehnte Studium ein, das ihnen die DDR verwehrt hatte. 30 Jahre später treffen sie sich wieder und ziehen Bilanz, was von ihren Träumen und Wünschen geblieben ist.

Stand: 27.09.2020, 11.30 Uhr