WDR testet mit seinem Publikum neues Verfahren zur Sprachverständlichkeit

Dialoge besser verstehen

WDR testet mit seinem Publikum neues Verfahren zur Sprachverständlichkeit

© WDR/Claus Langer

Störende Hintergrundgeräusche, laute Musik oder alles überdeckende Soundeffekte: Nationale wie internationale Sender kennen die Klage von Zuschauer*innen, dass sie TV-Dialoge zum Teil nur schwer verstehen – sei es in fiktionalen oder dokumentarischen Filmproduktionen. Um das bestmögliche Fernseherlebnis liefern zu können, arbeitet der WDR an einer technologischen Lösung – und bezieht sein Publikum aktiv mit ein.

WDR und Fraunhofer IIS testen Dialog+
In einer Online-Umfrage präsentiert der WDR seinen Zuschauer*innen mit Dialog+ ein innovatives Verfahren. Das auf KI (Künstliche Intelligenz) basierende Tool kann die Sprachverständlichkeit neuer wie auch älterer Produktionen deutlich verbessern und liefert bereits jetzt eindrucksvolle Ergebnisse. Entwickelt wurde Dialog+ von den Ingenieur*innen des Fraunhofer Instituts für Integrierte Schaltungen IIS mit Unterstützung des WDR. Wolfgang Wagner, Direktor Produktion und Technik des WDR: „Das Thema Sprachverständlichkeit im Fernsehen ist ein Dauerthema. Eine einfache Lösung ist dringend notwendig. Der Ansatz ist so konzipiert, dass hierfür keine neuen Empfangsgeräte notwendig werden.“

Publikum urteilt in Online-Umfrage
Zuschauer*innen können den Entwicklungsprozess zur besseren Sprachverständlichkeit im TV mitbeeinflussen. Der WDR lädt sie ein, an einer Online-Umfrage zu Dialog+ teilzunehmen. Auf der ab dem 25. September 2020 freigeschalteten Testseite haben sie die Möglichkeit, zwischen dem normalen und dem technisch optimierten Audiokanal hin und her zu schalten. Wolfgang Wagner: „In der Kooperation mit dem Fraunhofer IIS verfolgen wir ein erfolgversprechendes Konzept – hierbei wird getestet, wie ein solches Signal konfiguriert sein muss und erzeugt werden kann.“

© WDR/Thomas Kost

Akustisch verbessertes „Tatort“-Erlebnis Für ein authentisches Fernseh-Feeling werden während des kurzen Tests drei Videoclips mit jeweils beiden Audiokanälen gezeigt: Ausschnitte aus der Dokumentationsreihe „Abenteuer Erde“, einem Sportevent und einem „Tatort“. Mit der Beantwortung von neun Fragen urteilt das Publikum anschließend selbst über die Sprachverständlichkeit. Das Ergebnis gibt dem WDR für die weiteren Planungen wichtige Informationen zu den Wünschen und Einschätzungen seiner Zuschauer*innen.

Stand: 23.09.2020, 13.30 Uhr