Verunsichert – Alles Gute für die Zukunft

Verunsichert – Alles Gute für die Zukunft

FilmMittwoch im Ersten, 9. September 2020, 20.15 Uhr

Filmszene Verunsichert

Judith (Karoline Bär, re) ist Franziskas (Henny Reents) beste Freundin und die Sachbearbeiterin im Versicherungsfall Strelau.
© WDR/Zeitsprung Pictures/Guido Engel

Kurzinhalt

Es ist das Duell David gegen Goliath: Auf der einen Seite ein Familienvater, der nach einem Autounfall querschnittsgelähmt ist und verzweifelt auf die Auszahlung seiner Unfallversicherung hofft. Auf der anderen Seite die Versicherung, die sich mit allen Mitteln genau dagegen wehrt. Das Besondere an diesem Fall: Die Anwältin des Unfallopfers hat bis vor kurzem selbst für die Versicherung gearbeitet. Die Erkenntnis, ein ungerechtes System mitzutragen, hat sie die Seite wechseln lassen. Nun kämpft sie gegen ihre alten Kolleg*innen und deren unmenschliches Geschäftsmodell. Das aufrüttelnde WDR/ARD-Drama „Verunsichert – Alles Gute für Ihre Zukunft“ ist inspiriert von der wahren Geschichte der Bonner Anwältin Beatrix Hüller. Regie führte Jörg Lühdorff, der auch das Buch geschrieben hat. „Verunsichert – Alles Gute für die Zukunft“ ist eine Produktion der Zeitsprung Pictures GmbH für den Westdeutschen Rundfunk. Die Produzenten sind Michael Souvignier und Till Derenbach, Producerin ist Katrin Kuhn. Die redaktionelle Verantwortung liegt bei Elke Kimmlinger (WDR).


Filmszene Verunsichert

Ulf Buschmann (Steve Windolf), Franziskas (Henny Reents) direkter Vorsitzender bei der Aescuria.
© WDR/Zeitsprung Pictures/Guido Engel

Die Geschichte

Franziska Schlüter (Henny Reents) arbeitet als Justiziarin für die Kölner Versicherung Aescuria. Ihr Job ist es, Invaliden und Kranken systematisch Leistungen zu verweigern. Als die Witwe eines Antragstellers Franziska und dem Hinhalte-Gebaren der Aescuria die Schuld am Freitod ihres an Multipler Sklerose erkrankten Mannes gibt, fragt sich die Justiziarin immer mehr, ob sie ihr berufliches Tun noch vor sich selbst verantworten kann.
Auch die Geschichte von Robert und Anne Strelau (Simon Böer und Picco von Groote) bestärkt sie in ihren Selbstzweifeln. Seit einem Autounfall sitzt Robert im Rollstuhl, doch die Aescuria verweigert ihm schon seit Jahren die Auszahlung seiner Versicherung, weil ein Zusammenhang zwischen Unfall und Krankheit nicht zweifelsfrei festzustellen sei. Laut Gesetz muss der Antragssteller den Beweis erbringen, dass die Versicherung zur Zahlung verpflichtet ist. Doch einen Anwalt können sich die Strelaus nicht leisten. Nicht mehr lange, und das Kalkül der Versicherung wird aufgehen und der Fall verjähren.

Franziska Schlüter entscheidet sich für einen radikalen Schritt: Sie will sich als Anwältin selbstständig machen, um Betroffene wie Robert Strelau gegen die übermächtigen Versicherungskonzerne zu vertreten. Aber Franziska verfügt weder über große finanzielle Mittel noch über ausreichend Berufserfahrung, um sich in eine Kanzlei „einkaufen“ zu können. Schließlich kann sie einen Raum in der heruntergekommenen Anwaltskanzlei des alkoholkranken Anwalts Franz Sachtler (Martin Brambach) und seines Assistenten Denizhan Özhan (Serkan Kaya) anmieten, unter der Voraussetzung, dass sie zwielichtige Strafgerichtsfälle von Sachtlers ehemaligem Partner übernimmt. Mutig kämpft sie gegen alle Widerstände an und sagt den Strelaus zu, ihren Fall zunächst pro bono zu übernehmen. Doch mit der Kanzlei geht es immer weiter bergab, das Geld wird knapp und knapper, und Franziskas Ehemann Jochen (Daniel Wiemer) stößt bei dem Spagat zwischen seinem eigenen Berufsleben und der Betreuung des gemeinsames Sohnes an seine Grenzen. Erschwerend kommt hinzu, dass Franziska – ganz im Gegensatz zu ihrem ehemaligen Vorgesetzten Ulf Buschmann (Steve Windolf) – sehr unsicher ist, wenn sie in der Öffentlichkeit sprechen muss. Dennoch zieht sie vor Gericht – und bringt im Prozess ausgerechnet ihre beste Freundin Judith Broichhausen (Karoline Bär) in die Bredouille, die bei der Aescuria im Fall Strelau als Sachbearbeiterin fungiert.

Stand: 17.08.2020, 12.00 Uhr