Deutliche SPD-Verluste, CDU an erster Stelle vor den Grünen

Essen - Sonntagsfrage Stadtratswahl

Deutliche SPD-Verluste, CDU an erster Stelle vor den Grünen

Essen

© WDR/dpa

Am 13. September wird der Essener Stadtrat neu gewählt. Bei der letzten Stadtratswahl erreichte die SPD 34,0 Prozent, die CDU 31,5 Prozent, während die Grünen 11,2 Prozent erzielten. Die Linke kam auf 5,3 Prozent, das Essener Bürger Bündnis – Freie Wähler (EBB-FW) auf 4,3 Prozent, die AfD auf 3,8 Prozent und die FDP auf 3,3 Prozent. Alle anderen Parteien und Wählerinitiativen erzielten zusammen genommen 6,6 Prozent.

Bei einer Stadtratswahl zum jetzigen Zeitpunkt müsste die SPD deutliche Verluste hinnehmen und hätte nur noch 19 Prozent in Aussicht. Die CDU dagegen käme auf 36 Prozent, die Grünen würden 21 Prozent erzielen. Die AfD läge aktuell bei 8 Prozent. Die Linke und das Essener Bürger Bündnis – Freie Wähler (EBB-FW) kämen jeweils auf 4 Prozent, die Liberalen auf 3 Prozent. Die übrigen Parteien und Wählerinitiativen würden derzeit zusammen 5 Prozent erzielen.

Sonntagsfrage OB-Wahl: CDU-Amtsinhaber mit guten Chancen auf Sieg im ersten Wahlgang

Am 13. September wird in Essen neben dem Stadtrat der Oberbürgermeister neu gewählt. Bei der letzten OB-Wahl ging Thomas Kufen von der CDU als Sieger hervor. Bei einer OB-Wahl zum jetzigen Zeitpunkt hätte der CDU-Amtsinhaber gute Aussichten auf einen Sieg im ersten Wahlgang. Er könnte aktuell mit einem Wähleranteil von 60 Prozent rechnen. SPD-Kandidat Oliver Kern würde 15 Prozent erzielen, Mehrdad Mostofizadeh von den Grünen 13 Prozent. Harald Parussel von der AfD käme auf 5 Prozent, Daniel Kerekeš von der Linken auf 3 Prozent. Für alle anderen Kandidaten würden zusammen 4 Prozent stimmen.

82 Prozent beurteilen Lebensverhältnisse positiv

Die Lebensverhältnisse in Essen werden von den Bürgerinnen und Bürgern überwiegend positiv bewertet. 82 Prozent der Essener äußern sich sehr zufrieden (20 Prozent) bzw. zufrieden (62 Prozent). 18 Prozent geben an, weniger oder gar nicht zufrieden zu sein. Damit hat sich die Lebenszufriedenheit in Essen binnen eines Jahrzehnts leicht verbessert: 2009 hatten 77 Prozent die Lebensverhältnisse in Essen positiv beurteilt.

Wichtigste kommunale Probleme: Verkehr, Schule/Kitas, Ausländerintegration

Die Problemsicht der Bürgerinnen und Bürger in Essen variiert deutlich. So gibt es aktuell kein zentrales Thema, auf das sich die Mehrheit der Wahlberechtigten als wichtigstes Problem in der Stadt einigen kann. 17 Prozent sehen in Verkehrsfragen derzeit das größte Problem in der Stadt. 14 Prozent stoßen sich in Essen am ehesten an der Situation an Kitas und Schulen, 12 Prozent thematisieren einen zu hohen Ausländeranteil bzw. Schwierigkeiten bei der Integration.

Städtisches Corona-Management

Gefragt nach dem wichtigsten Problem in Essen stehen die Folgen der Corona-Pandemie bei den Bürgerinnen und Bürgern derzeit nicht an erster Stelle. Dies mag auch daran liegen, dass die politische Verantwortung hierfür stärker auf der Landes- und Bundes-Ebene gesehen wird.

Für den Umgang von städtischen Behörden und Verwaltung mit der Corona-Pandemie vergeben die Essener überwiegend gute Noten. 68 Prozent äußern sich sehr zufrieden (11 Prozent) bzw. zufrieden (57 Prozent). Jeder Vierte (25 Prozent) ist weniger (19 Prozent) oder gar nicht zufrieden (6 Prozent).

Für den Städtetrend hat infratest dimap zwischen dem 11. und 27 August je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner pro Stadt telefonisch befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für alle Wahlberechtigten. Die Schwankungsbreite liegt zwischen 1,4 und 3,1 Prozentpunkten.

Stand: 02.09.2020, 16.00 Uhr