Grüne vor der CDU
Bonn - Sonntagsfrage Stadtratswahl
Grüne vor der CDU
© WDR/Ulla Anne Giesen
Am 13. September wird der Bonner Stadtrat neu gewählt. Bei der letzten Stadtratswahl 2014 erreichte die CDU 30,5 Prozent, die SPD 23,4 Prozent, während die Grünen 18,6 Prozent erzielten. Die FDP kam auf 8,2 Prozent, die Linke auf 6,2 Prozent und der Bürger Bund Bonn (BBB) auf 5,0 Prozent. Die AfD erhielt 2,9 Prozent. Alle anderen Parteien und Wählerinitiativen kamen zusammen auf 5,2 Prozent.
Bei einer Stadtratswahl zum jetzigen Zeitpunkt hätten die Grünen gute Chancen, erstmals stärkste Kraft im Bonner Stadtrat zu werden. Sie könnten aktuell mit 35 Prozent rechnen. Die CDU hätte 27 Prozent in Aussicht, die SPD 16 Prozent. Der Bürger Bund Bonn (BBB) könnte mit 6 Prozent rechnen, die FDP mit 5 Prozent. Die Linke käme derzeit auf 4 Prozent, die AfD auf 3 Prozent. Alle übrigen Parteien und Wählerinitiativen würden zusammen 4 Prozent erzielen.
Sonntagsfrage OB-Wahl: CDU-Amtsinhaber deutlich vorn
Am 13. September wird in Bonn neben dem Stadtrat auch der Oberbürgermeister neu gewählt. Bei der letzten OB-Wahl ging Ashok-Alexander Sridharan von der CDU als Sieger hervor. Bei einer OB-Wahl zum jetzigen Zeitpunkt hätte der CDU-Amtsinhaber mit Abstand die besten Aussichten im ersten Wahlgang. Er könnte aktuell mit einem Wähleranteil von 39 Prozent rechnen, gefolgt von der Grünen-Kandidatin Katja Dörner mit 26 Prozent. Die SPD-Kandidatin Lissi von Bülow hätte 21 Prozent in Aussicht.
Die übrigen Kandidaten haben nach jetzigem Stand für den OB-Wahlausgang in Bonn keine Bedeutung: Werner Hümmrich von der FDP, Michael Faber von der Linken und Christoph Manka vom Bürger Bund Bonn (BBB) würden jeweils 4 Prozent erzielen. Alle anderen Kandidaten kämen derzeit gemeinsam auf 2 Prozent.
89 Prozent beurteilen Lebensverhältnisse positiv
Die Lebensverhältnisse in Bonn werden von den Bürgerinnen und Bürgern überwiegend positiv bewertet. 89 Prozent der Bonner äußern sich sehr zufrieden (24 Prozent) bzw. zufrieden (65 Prozent). 11 Prozent geben an, weniger oder gar nicht zufrieden zu sein. Damit hat sich die Lebenszufriedenheit in Bonn binnen eines Jahrzehnts kaum verändert: 2009 hatten 92 Prozent die Lebensverhältnisse in Bonn positiv beurteilt.
Wichtigstes kommunales Problem: Verkehr
Die Problemsicht der Bürgerinnen und Bürger in Bonn variiert deutlich. So gibt es aktuell kein zentrales Thema, auf das sich die Mehrheit der Wahlberechtigten als wichtigstes Problem der Stadt einigen kann. Mit Fragen der Mobilität, des Verkehrs und des öffentlichen Nahverkehrs ragt im Urteil der Bonner dennoch ein Thema klar heraus: Drei von zehn (30 Prozent) sehen in ihnen derzeit das größte Problem in der Stadt. 8 Prozent problematisieren steigende Mieten und fehlenden bezahlbaren Wohnraum. 7 Prozent stoßen sich in Bonn am ehesten am Zustand der öffentlichen städtischen Infrastruktur.
Städtisches Corona-Management
Gefragt nach dem wichtigsten Problem in Bonn stehen die Folgen der Corona-Pandemie bei den Bürgerinnen und Bürgern derzeit nicht an vorderster Stelle. Dies mag auch daran liegen, dass die politische Verantwortung hierfür stärker auf der Landes- und Bundes-Ebene gesehen wird.
Für den Umgang von städtischen Behörden und Verwaltung mit der Corona-Pandemie vergeben die Bonner überwiegend gute Noten. 71 Prozent äußern sich sehr zufrieden (11 Prozent) bzw. zufrieden (60 Prozent). 22 Prozent sind weniger (17 Prozent) oder gar nicht zufrieden (5 Prozent).
Für den Städtetrend hat infratest dimap zwischen dem 11. und 27 August je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner pro Stadt telefonisch befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für alle Wahlberechtigten. Die Schwankungsbreite liegt zwischen 1,4 und 3,1 Prozentpunkten.
Stand: 02.09.2020, 16.00 Uhr