Grüne mit Chance auf Rekordergebnis
Aachen - Sonntagsfrage Stadtratswahl
Grüne mit Chance auf Rekordergebnis
© WDR/Fulvio Zanettini
Am 13. September wird der Aachener Stadtrat neu gewählt. Aus der letzten Wahl ging die CDU klar als stärkste Kraft (36,3 Prozent) hervor, gefolgt von SPD (26,0 Prozent) und Grünen (16,5 Prozent). Die Linke kam auf 6,1 Prozent, die FDP auf 4,5 Prozent, die AfD auf 2,5 Prozent. Alle anderen Parteien und Wählerinitiativen erhielten zusammen 8,1 Prozent.
Die diesjährige Stadtratswahl steht unter anderen Vorzeichen. Die Grünen haben Aussicht auf ein Rekordergebnis. In der Sonntagsfrage zur Stadtratswahl liegen sie mit 37 Prozent deutlich vor CDU und SPD, die 26 bzw. 15 Prozent in Aussicht hätten. Während die Grünen gegenüber 2014 mit Zugewinnen von ca. 20 Prozentpunkten rechnen könnten, drohen CDU und SPD jeweils zweistellige Einbußen. Die Linke käme auf 5 Prozent, gefolgt von FDP und AfD (je 4 Prozent). Die übrigen Parteien und Wählerinitiativen würden zusammen 9 Prozent erzielen.
Sonntagsfrage OB-Wahl: Keupen vorn
Am 13. September wird auch ein neuer Aachener OB gewählt. CDU-Amtsinhaber Marcel Philipp, 2014 im ersten Wahlgang gewählt, tritt nicht erneut an. Dass in Aachen abermals ein Kandidat im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erringt, ist nach jetzigem Stand wenig wahrscheinlich. Bei einer OB-Wahl zum aktuellen Zeitpunkt hätte die für die Grünen antretende Sibylle Keupen mit 35 Prozent allerdings gute Chancen, als Siegerin im ersten Wahlgang hervorzugehen. Kopf an Kopf liegen auf den Plätzen zwei und drei in der aktuellen Sonntagsfrage Harald Baal von der CDU und Mathias Dopatka von der SPD mit 26 bzw. 24 Prozent. Abgeschlagen rangieren die anderen Kandidaten: Wilhelm Helg von der FDP und Leo Deumens von der Linken könnten derzeit jeweils mit 4 Prozent rechnen. Die übrigen OB-Kandidaten würden derzeit zusammen 4 Prozent erzielen.
90 Prozent beurteilen Lebensverhältnisse positiv
Die Lebensverhältnisse in Aachen werden von den Bürgerinnen und Bürgern überwiegend positiv bewertet. 90 Prozent der Aachener äußern sich sehr zufrieden (24 Prozent), bzw. zufrieden (66 Prozent). Jeder Zehnte (10 Prozent) gibt an, weniger oder gar nicht zufrieden zu sein. Damit hat sich die Lebenszufriedenheit in Aachen binnen eines Jahrzehnts kaum verändert: 2009 hatten ebenfalls neun von zehn (89 Prozent) die Lebensverhältnisse in Aachen positiv beurteilt.
Wichtigstes kommunales Problem: Verkehr
Die Problemsicht der Bürgerinnen und Bürger in Aachen variiert deutlich. So gibt es aktuell kein Thema, auf das sich die Mehrheit der Wahlberechtigten als wichtigstes Problem der Stadt einigen kann. Mit Verkehrsfragen ragt im Urteil der Aachener dennoch ein Feld klar heraus. 30 Prozent sehen in Fragen von Verkehr und Mobilität derzeit das größte städtische Problem. 11 Prozent stoßen sich in Aachen an steigenden Mieten und fehlendem bezahlbaren Wohnraum. 8 Prozent problematisieren den Zustand der städtischen Infrastruktur.
Städtisches Corona-Management
Gefragt nach dem wichtigsten Problem in Aachen stehen die Folgen der Corona-Pandemie bei den Bürgerinnen und Bürgern derzeit nicht an vorderster Stelle. Dies mag auch daran liegen, dass die politische Verantwortung hierfür stärker auf der Landes- und Bundes-Ebene gesehen wird.
Für den Umgang von städtischen Behörden und Verwaltung mit der Corona-Pandemie vergeben die Aachener überwiegend gute Noten. 72 Prozent äußern sich sehr zufrieden (16 Prozent) bzw. zufrieden (56 Prozent). 20 Prozent sind weniger (13 Prozent) oder gar nicht zufrieden (7 Prozent).
Für den Städtetrend hat infratest dimap zwischen dem 11. und 27 August je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner pro Stadt telefonisch befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für alle Wahlberechtigten. Die Schwankungsbreite liegt zwischen 1,4 und 3,1 Prozentpunkten.
Stand: 02.09.2020, 16.00 Uhr