ARD Vorwahlbefragung Bremen: SPD verliert, Union gewinnt

ARD Vorwahlbefragung Bremen: SPD verliert, Union gewinnt

Plenarsaal der Bürgerschaft Bremen

Plenarsaal der Bürgerschaft Bremen
© WDR / Carmen Jaspersen

Eineinhalb Wochen vor der Bürgerschaftswahl in Bremen erreicht die SPD in der Sonntagsfrage der ARD-Vorwahlumfrage Bremen 24 Prozent (-1 Prozentpunkt im Vergleich zum BremenTrend Anfang Mai; Bürgerschaftswahl 2015: 32,8 Prozent). Mit diesem Ergebnis läge die SPD in Bremen bei ihrem historisch schlechtesten Ergebnis. Die SPD hat bei den Bürgerschaftswahlen in Bremen noch nie unter der 30 Prozentmarke gelegen. Die CDU liegt aktuell bei 27 Prozent (+1 Prozentpunkt im Vergleich zu Anfang Mai; Bürgerschaftswahl 2015: 22,4 Prozent). Die Grünen erreichen 18 Prozent (+/- 0 im Vergleich zu Anfang Mai; Bürgerschaftswahl 2015: 15,1). Die Linken liegen bei 12 Prozent (+/- 0 im Vergleich zu Anfang Mai; Bürgerschaftswahl 2015: 9,5). Die FDP erreicht 5 Prozent (-1 im Vergleich zu Anfang Mai; Bürgerschaftswahl 2015: 6,6). Die AfD liegt bei 6 Prozent (-2 im Vergleich zu Anfang Mai; Bürgerschaftswahl 2015: 5,5). Die Bürger in Wut sind bei 3 Prozent. Kleinere Parteien, die landesweit unter 5 Prozent liegen, können aufgrund der Besonderheit des Bremischen Wahlrechts trotzdem in die Bürgerschaft einziehen, wenn sie in Bremen oder in Bremerhaven 5 Prozent der Stimmen erreichen. Die sonstigen Parteien erreichen 5 Prozent. Für die Sonntagsfrage im Auftrag der ARD-Tagesthemen hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap von Montag bis Mittwoch dieser Woche 1.007 Wahlberechtigte in Bremen befragt. Bei dieser Umfrage handelt es sich ausdrücklich um keine Prognose, sondern um die politische Stimmung in der laufenden Woche. Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung hat zudem die letzte Phase des Wahlkampfs mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern.


Wäre dies der tatsächliche Wahlausgang, kämen rein rechnerisch für eine Regierungsbildung neben einer großen Koalition von CDU und SPD nur Dreierbündnisse von SPD, Grünen und Linken oder CDU, Grünen und FDP in Frage.

Ein Bündnis aus SPD, Grünen und Linken bewerten 39 Prozent der Befragten als sehr gut oder gut. Eine Große Koalition fänden 27 Prozent der Befragten sehr gut oder gut und eine Koalition aus CDU, Grünen und FDP bewerten 26 Prozent als sehr gut oder gut. Eine gemeinsame Regierung von SPD, Grünen und FDP bewerten 20 Prozent als sehr gut oder gut.

Eine Koalition von SPD und Grünen bewerten 41 Prozent als sehr gut oder gut. Eine Koalition aus CDU und Grünen sehen 28 Prozent als sehr gut oder gut. Diese beiden Koalitionen wären mit den Zahlen der Umfrage rechnerisch aktuell allerdings nicht möglich.

Wenn die Bremer ihren Bürgermeister direkt wählen könnten, würden sich aktuell 42 Prozent für Amtsinhaber Carsten Sieling (SPD) entscheiden. 28 Prozent würden sich für den Herausforderer von der CDU, Carsten Meyer-Heder, entscheiden. 16 Prozent würden sich für keinen der beiden entscheiden.

36 Prozent der Befragten sind mit der Arbeit des Bremer Senats sehr zufrieden bzw. zufrieden (-5 Prozentpunkte im Vgl. zu Anfang Mai); 59 Prozent sind weniger bzw. gar nicht zufrieden (+3 im Vgl. zu Anfang Mai).

Befragungsdaten

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Bremen
Fallzahl: 1.007 Befragte
Erhebungszeitraum: 13.05.2019 bis 15.05.2019
Erhebungsverfahren: Telefoninterviews (CATI)
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Dual Frame
Schwankungsbreite: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%

Die Fragen im Wortlaut:
Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag die Wahl zur Bremischen Bürgerschaft wäre?

Wenn man den Bürgermeister in Bremen direkt wählen könnte, für wen würden Sie sich entscheiden? Für Carsten Sieling oder für Carsten Meyer-Heder?

Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit des Bremer Senats?
sehr zufrieden
zufrieden
weniger zufrieden
gar nicht zufrieden

Im Folgenden geht es um mögliche Zusammensetzungen des künftigen Bremer Senats. Finden Sie eine Senatsregierung aus
SPD und Grünen
SPD, Grünen und Linken
SPD, Grünen und FDP
SPD und CDU
CDU, Grünen und FDP
CDU und Grünen

Stand: 16.05.2019, 18.00 Uhr