15 Grimme-Nominierungen für den WDR
15 Grimme-Nominierungen für den WDR
70 Produktionen und Einzelleistungen sind für den 55. Grimme-Preis 2019 nominiert. Der WDR kann sich über 15 Nominierungen freuen und ist insbesondere in der Kategorie „Info & Kultur“ stark vertreten.
© rbb/Grimme-Institut
Drei WDR-Fernsehfilme in der Kategorie Fiktion nominiert
Der nominierte Film „Fremder Feind“ (Schiwago Film für WDR/Das Erste) erzählt die Geschichte von Arnold Stein (Ulrich Matthes) – einem Mann, der alles verloren hat. Doch auch als er sich deshalb in eine vermeintliche Bergidylle zurückzieht, findet er dort keinen Frieden, sondern wird von einem Fremden terrorisiert. Zum ersten Mal geht der eigentlich überzeugte Pazifist in ein mörderisches Duell und einen erbitterten Kampf um sein Leben. Rick Ostermann hat das vielschichtige Drama „Fremder Feind“ nach dem Drehbuch von Grimme-Preisträgerin Hanna Hollinger inszeniert. Der Film basiert auf dem Roman „Krieg“ von Jochen Rausch. Die WDR-Redaktion liegt bei Corinna Liedtke.
Der WDR/ARD-Fernsehfilm „Unser Kind“ (Heimatfilm für WDR, Redaktion: Frank Tönsmann) stellt auf emotional packende Weise die Frage nach der gesetzlichen Grundlage der Elternschaft in gleichgeschlechtlichen Ehen – und thematisiert eine Ungleichbehandlung, an der auch das neue Gesetz zur "Ehe für alle" nichts geändert hat. Die Grimme-Kommission lobt das mit einer Nominierung.
Die dritte Nominierung in der Kategorie Fiktion erhielt der Film „Zwischen den Jahren“ (Radical Movies Production für WDR/ARTE). Er handelt von einem verurteilten Mörder, der nach Verbüßung seiner Strafe von seiner Vergangenheit wieder eingeholt wird. Die Redaktion im WDR hatte Andrea Hanke.
Die Nominierungen im Bereich Info & Kultur
Die investigative Dokumentation „Bloß keine Tochter! Asiens Frauenmangel und die Folgen“ (Bildersturm Filmproduktion für NDR/WDR/ARTE/SRF) dreht sich um die Problematiken und Langzeitfolgen der im asiatischen Raum vorherrschenden Maxime: Mädchen seien weniger wert als Jungen. Ein Bericht über Zwangsabtreibung, Frauenhandel und Männerüberschuss. Die Redaktion im WDR hatten Ute Casper und Andrea Ernst.
Ebenfalls nominiert ist „Im Schatten der Netzwelt – The Cleaners“ (gebrueder beetz filmproduktion/Grifa Filmes/I Wonder Pictures für WDR/NDR/RBB). Thema dieser Dokumentation ist die Schattenindustrie digitaler Zensur im weltgrößten Outsourcing Standort Manila. Zehntausende Menschen sichten im Auftrag der großen Silicon Valley Konzerne verstörendes Material vor Veröffentlichung auf Facebook und Co. Die Redaktion hatten Christiane Hinz und Jutta Krug.
Die Reportage „Krieg und Frieden. Deutschsowjetische Skizzen“ (Schmidt & Paetzel Fernsehfilme für RBB/SWR/WDR) beschäftigt sich mit den deutsch-sowjetischen Beziehungen nach dem ersten Weltkrieg und wie sie die Geschichte beider Länder entscheidend prägte. Redaktion im WDR hatte Beate Schlanstein.
Im Bereich Serien und Mehrteiler hat „Krieg der Träume“ (Looksfilm/Iris Productions/Les Films D’Ici/Fortis Imaginatio für SWR/NDR/RBB/ WDR/ORF/ARTE/ TOUTE L’HISTOIRE/CT) die Chance auf einen Grimme-Preis. Die realen Schicksale außergewöhnlicher Menschen, die die Zeit nach dem ersten und vor dem zweiten Weltkrieg erlebt haben, werden durch authentische Tagebuchaufzeichnungen und Briefe porträtiert. Als WDR-Redakteurinnen waren Barbara Schmitz und Gudrun Wolter an der Produktion beteiligt.
Zwei Spezialnominierungen für den WDR
Eine Nominierung in der Kategorie Spezial erhielt das Team von Docupy für den Dreiteiler der Sendereihe „Die Story: Ungleichland - Reichtum, Chancen, Macht“ und das dazugehörige zukunftsweisende Online-Konzept (btf für WDR).
Außerdem wurde Karsten Schwanke für seine präzise Analyse der Klimawandelfolgen anhand der Waldbrände in Kalifornien in der Sendung „Wetter vor acht“, vom 16.11.18 (WDR) nominiert.
Drei Nominierungen für besondere journalistische Leistungen
Isabel Schayani erhielt eine Grimme-Nominierung für ihre besonderen journalistischen Leistungen in Bezug auf ihre Tagesthemen-Kommentare und Weltspiegel-Moderationen.
Stellvertretend für das Team von MONITOR und deren herausragende Reportagen von den zentralen Schauplätzen der Migration in Nord- und Westafrika - in der Regelsendung des Magazins sowie in der von Monitor verantworteten Reportage „Grenzen dicht“ wurden Shafagh Laghai und Nikolaus Steiner nominiert.
Zudem würdigte die Grimme-Kommission Marco Rösseler, Friederike Hofmann, Carolin Imlau, Judith Müllender, Matthias Werth und Jan Meisters für ihre trotz hohem Produktions-Zeitdruck vielschichtige Darstellung des Gelbwesten-Phänomens in „WELTSPIEGEL EXTRA: Unruhen in Paris - schafft Macron die Wende?“ mit einer Nominierung.
„Trixie Nightmare“ in der Kategorie Unterhaltung nominiert
Im Bereich Unterhaltung freut sich Trixie Dörfel alias Olli Dittrich über eine Grimme-Nominierung. Die Mockumentary „Trixie Nightmare – der tiefe Fall der Trixie Dörfel“ (Redaktion: Carsten Wiese) erzählt, wie die eben noch so schöne Welt des Serienstars innerhalb weniger Wochen aus den Fugen gerät. In den insgesamt neun Ausgaben des TV-Zyklus, eine Produktion von beckground tv im Auftrag des WDR, hat Olli Dittrich eine Vielzahl Figuren erschaffen und verkörpert.
Zweifache Nominierung in der Kategorie Kinder & Jugend
In der Kategorie „Kinder & Jugend“ stand erneut die zielgruppengerechte Umsetzung aktueller gesellschaftlicher Themen im Fokus. Mit „Die Sendung mit der Maus – Die unsichtbare Krankheit“ (Redaktion: Henrike Vieregge) und „Wissen macht AH! Ein Pfund Gehacktes“ (Redaktion: Hilla Stadtbäumer) sind dafür zwei WDR-Produktionen nominiert.
Bekanntgabe & Verleihung des 55. Grimme-Preises
Die Preisträgerinnen und Preisträger des 55. Grimme-Preises 2019 werden am 26. Februar 2019 bei einer Pressekonferenz im Essener Grillo-Theater bekanntgegeben. Die festliche Verleihung findet am 5. April in Marl statt.
Stand: 17.01.2019, 12.30 Uhr