Birgit Gudjonsdottir erhält Ehrenpreis

28. DEUTSCHER KAMERAPREIS

Birgit Gudjonsdottir erhält Ehrenpreis

Birgit Gudjonsdottir erhält den Ehrenpreis des DEUTSCHEN KAMERAPREISES 2018. Das Kuratorium zeichnet die gebürtige Isländerin für ihre herausragende und im besonderen Maße „zuhörende und intuitive Kameraarbeit“ aus. Gudjonsdottir, die in vielen Genres zuhause ist, hat sich mit der Bildgestaltung für zahlreiche Kino- und Fernsehproduktionen einen Namen gemacht. Ihr Verständnis für Bildgestaltung spiegelt sich darüber hinaus in Komödien („Die Hochzeit meiner Eltern“), Dokumentarfilmen („Es geht wohl anders“) oder Fernseh-Dokumentationen („Schätze der Welt“) wider.

Birgit Gudjonsdottir

Mit dem Ehrenpreis des DEUTSCHEN KAMERAPREISES würdigt das Kuratorium die Arbeit von Bildgestaltern, die über das Einzelwerk hinaus kontinuierlich außerordentliche und richtungsweisende Leistungen vollbringen
© WDR/Thorsten Jander

Regelmäßig arbeitet die Kamerafrau mit der Regisseurin Connie Walther zusammen. Ihr gemeinsames Werk „Zappelphilipp“ wurde 2013 für den DEUTSCHEN KAMERAPREIS und den Kamerapreis der Deutschen Akademie für Fernsehen nominiert. Für den türkischen Kinofilm „Our Grand Despair“ erhielt sie 2011 beim Istanbul Filmfestival den Preis als beste Kamerafrau. Im selben Jahr war der Film Wettbewerbsbeitrag bei der Berlinale. 2013 wurde Birgit Gudjonsdottir beim Women¿s International Film and Television Showcase WIFTS mit dem Best Cinematography Award ausgezeichnet.

„Meist sind es die ernsten Themen, die sie für Kino- und Fernsehfilme in gefühlvolle Bilder und Stimmungen umsetzt. Es ist die ‚innere Kraft‘, die sie den Bildern verleiht und damit die Zuschauer zum Nachdenken bringt. Dieser besondere Zauber entsteht für sie nicht allein durch ästhetisch perfekte Bilder, sondern vielmehr durch eine fein kalkulierte Melange aus richtigem Moment, Einstellungsgröße, Blickwinkel und Bewegung der Kamera“, heißt es in der Begründung des Kuratoriums des DEUTSCHEN KAMERAPREISES. Das Gremium zeigte sich zudem beeindruckt von Gudjonsdottirs fachlicher und menschlicher Präsenz in der Branche sowie der „Souveränität, mit der sie das Thema Gleichberechtigung im Filmgeschäft vorlebt.“

Birgit Gudjonsdottir

Birgit Gudjonsdottir erhält den Ehrenpreis des DEUTSCHEN KAMERAPREISES 2018.
© WDR/Thorsten Jander

Birgit Gudjonsdottir wurde 1962 in Reykjavik geboren. In Wien absolvierte sie zunächst eine Ausbildung an der Grafischen Lehr- und Versuchsanstalt. Ein zweites Studium an der dortigen Filmakademie war ihr als alleinerziehende Mutter nicht möglich, aber über ein Volontariat und die Arbeit bei einem Kameraverleih kam sie schließlich doch zum Film, wo sie sich seither als Bildgestalterin bei zahllosen Fernseh- und Kinofilmen sowie im Dokumentarfilmbereich einen Namen machte. Birgit Gudjonsdottir ist als Dozentin an der Filmakademie Baden-Württemberg und an der Filmuniversität Babelsberg tätig. Sie ist Mitglied der Deutschen Filmakademie sowie der Europäischen Filmakademie (EFA).

Mit dem Ehrenpreis des DEUTSCHEN KAMERAPREISES würdigt das Kuratorium die Arbeit von Bildgestaltern, die über das Einzelwerk hinaus kontinuierlich außerordentliche und richtungsweisende Leistungen vollbringen. Zu den bisherigen Preisträgern gehören u.a. Michael Ballhaus, Gernot Roll, Elfi Mikesch, Judith Kaufmann, Renato Berta, Slawomir Idziak, Pio Corradi und Jo Heim.

Die feierliche Preisverleihung zum 28. DEUTSCHEN KAMERAPREIS findet am 7. Juli 2018 unter Federführung des WDR in Köln statt. Moderiert wird die Veranstaltung von Thomas Hermanns. Nominiert sind 27 Kameraleute, Filmeditorinnen und -editoren mit Produktionen aus den Kategorien Kinospielfilm, Fernsehfilm, Kurzfilm, Journalistische Kurzformate, Dokumentarfilm und Dokumentation.

Stand: 28.05.2018, 10.30 Uhr