Segregation in Deutschland erheblich gestiegen
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Segregation in Deutschland erheblich gestiegen
In Deutschland bleiben Arme und Reiche immer häufiger unter sich. Das zeigt eine aktuelle Studie des Wissenschaftszentrums Berlin, die der WDR-Redaktion Docupy exklusiv vorliegt. Die Bildungsforscher Marcel Helbig und Stefanie Jähnen haben dafür 74 deutsche Städte mit über 100 000 Einwohnern daraufhin analysiert, wie sich SGB II („Hartz IV“)-Empfänger über eine Stadt verteilen. „Wir haben herausgefunden, dass die soziale Segregation zwischen 2004 und 2014 in gut 80 Prozent der Städte angestiegen ist“, sagte Marcel Helbig dem Reporterkollektiv Docupy.
Das "Zwei-Klassen-Experiment" von Docupy: eine Gesamtschule und eine Waldorfschule treffen aufeinander und beantworten Fragen.
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Vor allem in den neuen Bundesländern spaltet sich die Gesellschaft laut Studie immer mehr. In den ostdeutschen Städten gebe es eine regelrechte Trennlinie, so die Forscher, zwischen den alten Plattenbaugebieten und den neu restaurierten Innenstädten. Den höchsten Anstieg verzeichneten ostdeutsche Städte wie Rostock, Schwerin, Potsdam, Erfurt, Halle und Weimar.
Besonders drastische Auswirkungen habe Segregation für die Chancen der Kinder aus ärmeren Familien. „Wir sehen in vielen Städten in Deutschland mittlerweile Ballungen, wo in bestimmten Nachbarschaften 70 bis 80 Prozent der Kinder von Hartz IV-Leistungen leben“, sagt Forscher Helbig im Film. „Das wiederum bedeutet für die Schulen eine Ballung sozialer Probleme, die damit natürlich auch einhergehen. Damit muss das Bildungssystem jeden Tag aufs Neue kämpfen.“ Aus der Forschung wisse man, dass die Nachbarschaft auch den Bildungserfolg beeinflusst, so die Wissenschaftler.
Wie wirkt sich Herkunft auf Lebenschancen in Deutschland aus, was bedeuten die Forschungen der Bildungsforscher Marcel Helbig und Stefanie Jähnen im Alltag? Das zeigt die Doku "Ungleichland - Chancen" heute Abend um 22.10 Uhr im WDR Fernsehen. Es ist die zweite Folge aus der „Ungleichland“-Trilogie im WDR Fernsehen, die jetzt schon in der WDR-Mediathek abrufbar ist.
Stand: 23.05.2018, 11.45 Uhr