WDR-Aktion #abgasalarm: Erstmals flächendeckende Stickoxid-Messung in NRW-Großstadt
WDR-Aktion #abgasalarm: Erstmals flächendeckende Stickoxid-Messung in NRW-Großstadt
In NRW werden die zulässigen Grenzwerte für Stickoxide regelmäßig überschritten. Vielerorts drohen deshalb Fahrverbote für Dieselfahrzeuge. Offizielle Messstationen geben nur punktuell Auskunft über die Stickoxid-Belastung. Mit der WDR-Aktion #abgasalarm wurden nun erstmals flächendeckend Stickoxid-Werte in einer deutschen Großstadt – in Düsseldorf – ermittelt.
Im März 2018 hatte der WDR in Düsseldorf vier Wochen lang Stickoxide gemessen. Die Ergebnisse von 159 Messröhrchen zeigen auffällige Muster. Wo viel Verkehr herrscht, sind die Stickoxid-Werte hoch. Die Corneliusstraße – bekannt, weil dort der Grenzwert von 40 Mikrogramm im Jahresmittel regelmäßig überschritten wird – ist kein Einzelfall. An Messorten mit viel Verkehr und dichter Bebauung maß der WDR im Mittel 42,5 Mikrogramm/m³ Luft.
Da die Grenzwerte für Stickoxide regelmäßig überschritten werden, drohen in einigen Städten Fahrverbote.
© WDR
Aussagen darüber, ob an den WDR-Messpunkten der Grenzwert des Jahresmittels überschritten wird, lassen sich nicht treffen. Aber die Messungen sind ein Indikator für Stellen, an denen besonders hohe Stickoxid-Konzentrationen zu finden sind. Die höchsten Werte wurden am Rheinufertunnel (96 ug/m3) und im Tunnel Völklinger Straße (145 ug/m3) gemessen. Die hohen Werte bestätigen die Annahme, dass Stickoxid sich vor allem lokal auswirkt. In Tunnel-Lagen kann sich das Reizgas nicht so schnell verflüchtigen, die Konzentration bleibt hoch.
Abseits der Hauptverkehrsadern und in Straßen mit lockerer Bebauung hingegen nimmt die Konzentration schnell wieder ab. An Orten mit wenig Verkehr und lockerer Bebauung ergaben Messungen einen durchschnittlichen Mittelwert von 26,9 ug/m3.
Aktion #abgasalarm: WDR misst Stickoxide in Düsseldorf
© WDR
Auch die Frage, ob der Schiffsverkehr auf dem Rhein besondere Stickoxid-Belastungen verursacht, kann mit Hilfe der WDR-Messung beantwortet werden: Es gab keine auffällig hohen Werte am Rheinufer. Offenbar werden die Emissionen der Schiffsmotoren schnell großräumig verteilt.
Und noch etwas zeigt die Messaktion des WDR: Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) hat seine Messstationen in Düsseldorf gut positioniert. Die insgesamt acht Messstellen stehen durchaus repräsentativ für die Situation in Düsseldorf.
Im März hatte der WDR knapp 200 Messröhrchen im ganzen Düsseldorfer Stadtgebiet aufgehängt. 159 Messröhrchen konnten nach vier Wochen wieder abgehängt werden. Die „Passivsammler“ stammen aus einem zertifizierten Labor aus der Schweiz, das auch die Auswertung übernahm. Die Messröhrchen liefern jeweils einen Monats-mittelwert. Die Aktion #abgasalarm, eine interaktive Karte sowie weiterführende Informationen zur Gefahr durch Stickoxide sind unter www.abgasalarm.wdr.de zu finden.
Die Messaktion des WDR ist ein Thema der Sendung „Markt“ am Mittwoch, 2. Mai um 20.15 Uhr im WDR Fernsehen. Auch im WDR Hörfunk wird über die Ergebnisse der Aktion #abgasalarm berichtet, unter anderem in der Sendung „Leonardo“ am 2. Mai von 15.05 bis 17.00 Uhr auf WDR 5.
Stand: 02.05.2018, 06.00 Uhr